10 Diät-Mythen und die ganze Wahrheit

Buch 10 Diät-Mythen und die ganze Wahrheit

So finden Sie Ihre persönliche Erfolgsstrategie

Gräfe & Unzer,


Rezension

Vielleicht hätte man auf dem Buchdeckel nicht die Firma Weight Watchers, sondern die Autorin Karen Miller-Ko­vach beim Namen nennen sollen. Dass ein großes in­ter­na­tionales Unternehmen hinter diesem Ratgeber steht, kann sicher leicht Zweifel an dessen Glaubwürdigkeit wecken. Da sind Vorurteile schnell dick und rund genährt, wo es vielleicht gar nicht nötig wäre. Denn in der Tat räumt die Autorin mit gängigen Diät-Mythen auf, die sicher jedem von uns schon einmal begegnet sind. Die wis­senschaftliche Fundiertheit erhält nur einen leicht bitteren Beigeschmack, wenn im Schlusskapi­tel das Gute in Form von Weight Watchers siegt. Trotzdem: Wer über die PR-Absicht des Buches hinwegsehen kann, findet darin viele sinnvolle und umsetzbare Tipps. Alles in allem eine leichte und angenehme Lektüre, die auch noch aus­geze­ich­net struk­turi­ert und mit zahlreichen Er­fahrungs­berichten an­gere­ichert ist. BooksInShort empfiehlt das Buch jedem, der gesund und nachhaltig abnehmen will.

Take-aways

  • Abnehmen und schlank bleiben kann, wer weniger isst, sich mehr bewegt und dabei von seinem Umfeld unterstützt wird.
  • Übergewicht fördert Krankheiten und mindert das Wohlbefinden. Hier ist schnelles Gegen­s­teuern nötig.
  • Flexible Kontrolle statt eiserner Wille ist ein gutes Rezept zum Abnehmen. Strikte Verbote führen nur zum Misserfolg, und der entmutigt.
  • Sport kann den Kalo­rien­ver­brauch ankurbeln, mehr aber auch nicht. Am besten ist Kraft- in Verbindung mit Aus­dauer­train­ing.
  • Durch das Weglassen bestimmter Lebens­mit­tel­grup­pen beraubt man sich wichtiger Nährstoffe. Darum: Keine Extremdiäten!
  • Das Gewicht hat nichts mit den Genen zu tun.
  • Das Einzige, was Wunderdiäten schlanker machen, ist Ihr Konto.
  • 500 Gramm Gewichtsab­nahme pro Woche liegen im gesunden Bereich.
  • Bal­last­stof­fre­iche Kohlen­hy­drate und Lebens­mit­tel mit geringer En­ergiedichte fördern das Abnehmen.
  • Weil Sie leichter abnehmen, wenn Sie dabei Unterstützung haben, geht das Thema unbedingt auch Ihr Umfeld etwas an.
 

Zusammenfassung

Mythos 1: Abnehmen und schlank bleiben ist unmöglich. Um kaum ein Thema ranken sich so viele Mythen wie ums Abnehmen. Wer wirklich schlank werden will, sollte wissen, wie viele Lügen und Wahrheiten in jedem Mythos stecken. Einer besagt z. B., dass es unmöglich sei, abzunehmen und für immer schlank zu bleiben. Das stimmt nicht. Man kann dauerhaft schlank bleiben, auch wenn man zuvor eher übergewichtig war. Der Mythos wurde von veralteten Studien genährt. Neuere Un­ter­suchun­gen zeigen etwas anderes: Eine Diät führt dann zu einem nach­halti­gen Gewichtsver­lust, wenn die Nahrung sinnvoll ausgewählt wird. Widerstehen Sie den Verführungen fetter und süßer Speisen und Getränke. Obst und Gemüse sollten dafür immer griffbereit sein. Absolute Verbote gibt es trotzdem nicht. Wer Süßes oder Chips mag, muss diesen nicht vollkommen entsagen, sollte sie aber in Maßen konsumieren. Es muss ja nicht immer eine ganze Tüte auf einmal sein.

„Wer seinen Lebensstil nicht ändert, kann nicht dauerhaft abnehmen.“

Auch Bewegung gehört zum nach­halti­gen Ab­nehm­pro­gramm. Neben Regelmäßigkeit ist es wichtig, dass Sie Ihre Vorlieben berücksichtigen. Wer sich zu etwas zwingen muss, wird nicht lange durchhalten. Schließlich fördert eine positive Einstellung den Diäterfolg. Setzen Sie sich re­al­is­tis­che und vor allem langfristige Ziele, an die Sie glauben können. Zehn Kilo in zehn Tagen sind Unsinn, und der Misserfolg wird Sie nur frustrieren. 10 % Ihres Körpergewichts in sechs Monaten sind hingegen machbar. Er­wiesen­ermaßen nimmt man außerdem leichter und anhaltender ab, wenn man von Gle­ich­gesin­nten unterstützt wird.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass man sein Wun­schgewicht dauerhaft hält. Sie müssen sich auf Ihr Ziel konzen­tri­eren und sich im Kampf gegen die Kilos mit den richtigen Waffen wappnen.“

Mythos 2: Ein bisschen Übergewicht ist nicht schlimm. Der zweite Mythos spricht den so genannten Body-Mass-In­dex (BMI) an. Dieser Stan­dard­w­ert zur Beurteilung des Körpergewichts berechnet sich aus dem Gewicht, geteilt durch die Körpergröße zum Quadrat. Liegt er zwischen 20 und 25, ist alles bestens. Mit einem BMI darüber oder darunter gelangen wir hingegen in einen gesund­heits­gefährdenden Bereich; bei über 25 spricht man von Übergewicht, bei über 30 sogar von Fet­tleibigkeit. Bereits beim Übergewicht riskieren wir Krankheiten wie Diabetes, Ma­gen-Darm-Prob­leme oder verminderte Frucht­barkeit. Abgesehen von Krankheiten senkt Übergewicht auch das Wohlbefinden. Ein Erwachsener nimmt in der Regel schleichend an Körperfett und leider nicht an Muskelmasse zu. Je eher Sie die Bremse ziehen, desto besser. Wenn Sie konstant zwei Kilogramm mehr als früher wiegen, ist der Zeitpunkt für gewicht­sre­duzierende Maßnahmen gekommen.

„Bereits durch einen relativ geringen Gewichtsver­lust können Sie Ihre Gesundheit in hohem Maße fördern.“

Mythos 3: Abnehmen hängt allein vom Willen ab. Zwar spielt die Psyche eine gewisse Rolle bei der Gewicht­sre­duk­tion, aber gewiss nicht die alleinige. Eine so komplexe Her­aus­forderung kann man nur mit um­fan­gre­ichem Wissen über Ernährung, Bewegung und Lebensweise meistern. Ist Ihr Wille zu eisern, und Sie geißeln sich mit einem Verbot nach dem anderen, ist Ihr Misserfolg schon vor­pro­gram­miert. Verzicht hat meist nur Heißhunger­at­tacken zur Folge, und wohin die führen, kann man sich denken. Mit flexibler Kontrolle hingegen lässt sich eine Diät ins Leben integrieren. Niemand muss beim Grillfest Möhren knabbern oder vollständig auf die geliebte Schokolade verzichten. Waren es an einem Tag ein paar Kalorien zu viel, werden die an einem anderen Tag eben weggelassen. Auch mit Sport kann man überschüssige Kalorien vernichten. Damit Sie durchhalten, brauchen Sie eine gute Mischung aus kurz- und langfristiger Motivation. Kurzfristig für die schnell sichtbaren Erfolge und langfristig, damit Sie auch dauerhaft schlank bleiben. Körper und Seele müssen dabei ein Team bilden. Mit einem Wochenplan geben Sie Ihrem Alltag eine Struktur und sich selbst einen Kon­trollmech­a­nis­mus fürs Abnehmen.

„Mit flexibler Kontrolle können Sie alle Situationen des täglichen Lebens in Ihren Ernährungsplan integrieren – statt sich eine Ausnahme nach der anderen zu erlauben.“

Mythos 4: Allein durch Bewegung kann man abnehmen. Das wäre schön, ist aber nicht so. Ohne weniger zu essen, nimmt niemand ab. Dennoch sollte regelmäßige Bewegung, am besten Sport, Teil des Ab­nehm­pro­gramms sein. Nur die Kombination aus Kalorien verbrennen und weniger Kalorien aufnehmen verspricht Erfolg. Die folgenden Zahlen machen das Problem anschaulich: Ein Mensch, der 80 Kilo wiegt, kann durch Verbrennung von 7000 Kalorien ein Kilo abnehmen. Dieser Kalo­rien­ver­brauch lässt sich durch Sport ankurbeln, aber mehr auch nicht: Für 7000 Kalorien weniger sind 18 Stunden Spazierenge­hen oder 13 Stunden Tennis pro Woche vonnöten. Und das, um nur ein Kilo abzunehmen! Walking ist nach Ex­perten­mei­n­ung gut dazu geeignet, körperlich aktiver zu werden und das Gewicht zu kon­trol­lieren. Ganz nebenbei soll die beliebte Sportart auch noch das Muskel­gewebe erhalten und gute Laune verbreiten. Je länger Sie trainieren, desto mehr Muskeln bauen Sie auf. Und mehr Muskeln verbrauchen auch mehr Kalorien.

„Um bei einer Diät die richtigen Entschei­dun­gen zu treffen, ist Wissen un­verzicht­bar.“

Das Problem: Je besser Sie trainiert sind, desto weniger Kalorien verbrauchen Sie. Ihre Muskeln gewöhnen sich nämlich an die Anstrengung, Ihre Bewegungen werden ruhiger. Dagegen hilft, die Train­ingszeit auszuweiten und ver­schiedene Sportarten auszupro­bieren. Verbinden Sie Kraft- mit Aus­dauer­sport. Während Kraftsport den Stof­fwech­sel ankurbelt und Ihre Körperspan­nung und -form verbessert, verbrennt Aus­dauer­sport mehr Kalorien.

„Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein wichtiges Prinzip jedes sinnvollen Ab­nehmkonzepts, das zudem eine clevere Lebens­mit­te­lauswahl, Strategien für eine Änderung des Verhaltens und Unterstützung durch Gle­ich­gesin­nte beinhaltet.“

Mythos 5: Weniger Fett und Kohlen­hy­drate machen schlank. Übergewicht lässt sich keinesfalls einfach durch weniger Fette oder Kohlen­hy­drate abbauen. Schlimmer noch: Wer sich mit diesen Nahrungskom­po­nen­ten un­ter­ver­sorgt, riskiert Beschwerden wie Bluthochdruck, Herz­erkrankun­gen oder sogar Krebs. Man kann es nicht oft genug erwähnen: Wer abnehmen will, muss sich ausgewogen ernähren und sich zudem viel bewegen. Ausgewogen heißt, dass 30 % des täglichen Kalo­rienbe­darfs durch Fett gedeckt werden. Außerdem sollte die 140-Gramm-Marke für Kohlen­hy­drate nicht un­ter­schrit­ten werden. Auch 30 Gramm Bal­last­stoffe gehören dazu. Hände weg von Extremdiäten! Durch das Weglassen einer bestimmten Lebens­mit­tel­gruppe, z. B. um Kohlen­hy­drate zu eliminieren, berauben Sie sich leben­snotwendi­ger Nährstoffe. Ihr Speiseplan sollte auf jeden Fall frisches Obst und Gemüse, Vol­lko­rnge­treide, Hülsenfrüchte, mageres Fleisch, fettarme Milch und Milch­pro­dukte enthalten. Greifen Sie lieber zu einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Rapsöl, sowie zu den vor allem in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, anstatt zu gesättigten Fettsäuren.

„Eine effektive Gewicht­sre­duk­tion durch Bewegung ist nur mit einem extrem hohen Aufwand möglich.“

Mythos 6: Meine Gene verhindern, dass ich abnehme. Ein bisschen spielt die Genetik in unsere Körperbeschaf­fen­heit und unseren Stof­fwech­sel mit hinein, aber trotzdem hat jeder die Chance auf sein Wun­schgewicht. Letztlich resultiert Übergewicht nur aus einer Ursache, nämlich aus einer übermäßigen Energie- oder Kalo­rien­zu­fuhr. So spielt es eher eine un­ter­ge­ord­nete Rolle, ob jemand aus einer übergewichti­gen Familie stammt oder einen starken Knochenbau hat. Letztlich sind das alles nur bequeme Ausreden. Genauso verhält es sich übrigens mit all den anderen beliebten Begründungen für die stattlicher gewordene Körperform, wie Schwanger­schaft, Alter oder Rauchentwöhnung. Ohne Frage kann man in all diesen Situationen zunehmen – mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung muss es allerdings nicht so weit kommen.

„Beim Abnehmen geht es in erster Linie darum, ein Kalo­rien­de­fizit zu erreichen. Kohlen­hy­drate und Fett spielen da nur eine un­ter­ge­ord­nete Rolle.“

Mythos 7: Eine spezielle Diät beschle­u­nigt den Stof­fwech­sel. Mit bestimmten Nahrungsmit­teln, Nahrungsergänzungsmit­teln, Pillen oder Es­s­ge­wohn­heiten soll man angeblich den Stof­fwech­sel ankurbeln können, sodass Fett schneller verbrannt wird. Die Rede ist z. B. von einem Es­sensver­bot nach 19 Uhr oder von einer Beschränkung auf Obst oder Apfelessig am Morgen. Die Anzahl solcher und ähnlicher Tipps ist unendlich. Leider vollbringen all diese ver­meintlichen Wun­der­mit­tel aber kein einziges Wunder. Was allein hilft, ist weniger essen und mehr Bewegung. Da kommt niemand drum herum, dem es mit der Gewichtsab­nahme ernst ist. Bei einer Schweizer Studie durften 54 übergewichtige Menschen täglich exakt 1100 Kalorien zu sich nehmen, dies allerdings bei vari­ieren­den Esszeiten, ver­schiede­nen Speisekom­bi­na­tio­nen oder Nahrungsergänzungsmit­teln. Das Ergebnis: Egal was sie taten – sie nahmen alle gleich viel ab. Entschei­dend war also allein die Anzahl der einges­parten Kalorien, nicht die Methode. Sie können darum gern mit einem großen Frühstück in den Tag starten und ebenso auch nach 19 Uhr Abendbrot essen, sofern Sie nur insgesamt weniger Kalorien zu sich nehmen und die Bewegung nicht verlässigen.

„Wunderdiäten sind wohl deshalb so beliebt, weil in fast jedem Konzept ein kleines Fünkchen Wahrheit steckt. Allerdings basieren diese Programme nur zu einem ver­schwindend geringen Anteil tatsächlich auf Forschungsergeb­nis­sen.“

Mythos 8: Wie ich abnehme, ist egal. Es ist nun allerdings keineswegs egal, wie Sie abnehmen, denn mit der falschen Diät riskieren Sie Krankheiten und den Verlust von Muskel- statt nur von Fettgewebe; gerade Extremdiäten machen den Muskeln zu schaffen. Denn je schneller man abnimmt, desto eher greift der Körper die Muskelzellen an. Was soll er auch sonst tun? Die Energie, die ihm voren­thal­ten wird, holt er sich aus seinen eigenen Reserven. Für die Waage ist das zunächst toll, denn der damit verbundene Wasserver­lust lässt auch die Pfunde purzeln. Die Freude ist aber nur von kurzer Dauer, da weniger Muskeln auch weniger Kalo­rien­ver­bren­nung bedeuten. Folglich muss die Kalo­rien­zu­fuhr noch mehr eingeschränkt werden, um das neue Gewicht zu halten. Ansonsten droht der gefürchtete Jo-Jo-Ef­fekt. Nehmen Sie darum so ab, dass Sie Ihr Muskel­gewebe schützen. Ernähren Sie sich ausgewogen. Vermeiden Sie eine Diät mit ausschließlich einzelnen Lebens­mit­tel­grup­pen. 500 Gramm Gewichtsab­nahme pro Woche sind empfehlenswert. In dieses Programm der kleinen Schritte integrieren Sie dann auch ausreichend Bewegung. Wichtig: Ändern Sie Ihr Leben nicht auf einmal. Beginnen Sie damit, weniger zu essen, und treiben Sie in einem zweiten Schritt genügend Sport. Sie können auch zuerst mit dem Sport anfangen – entscheiden Sie nach Ihren Vorlieben.

„Ob aus Kohlen­hy­draten, Eiweiß oder Fett – woher die Kalorien stammen, spielt absolut keine Rolle. Auch wenn es unzählige Diäten gibt, die auf extreme Reduzierung von einem der drei Stoffe oder die exakt gleiche Menge von allen setzen.“

Mythos 9: Es gibt eine Wunderdiät, die bei jedem funk­tion­iert. Ganz klares Nein! Es gibt keine Wunderdiät für alle. Was nicht bedeutet, dass nicht jeder Mensch die für sich persönlich geeignete Diät finden kann. Allerdings kann eine Diät, die den einen schlank macht, bei dem anderen gar nichts bewirken. Das ist eine Tatsache, gegen die auch die zumeist leeren Wer­bev­er­sprechen wie „schnell und mühelos abnehmen“ oder „zehn Kilo in zwei Wochen“ nichts ausrichten können. Eine gute Diät ist immer eine Verbindung aus sinnvoller Nahrungsmit­te­lauswahl, Bewegung, Verhaltensänderung und Unterstützung durch das Umfeld. Kombinieren Sie diese Faktoren so, dass sie mit Ihren Vorlieben übere­in­stim­men. Studien haben ergeben, dass bal­last­stof­fre­iche Kohlen­hy­drate, z. B. Vol­lko­rn­pro­dukte, schneller satt machen als andere Nahrungsmit­tel. Das wäre mal ein kleiner Wundertipp am Rande. Und da er­wiesen­ermaßen meist das Volumen einer Mahlzeit darüber entscheidet, ob Sie satt werden oder nicht, sollten Sie auch Lebens­mit­tel mit geringer En­ergiedichte bevorzugen, beispiel­sweise Weintrauben oder Brühe. Beobachten Sie Ihr Essver­hal­ten. Bewerten Sie das, was Sie essen, indem Sie über die Kalo­rien­zahl Buch führen. Ist Ihnen das zu aufwändig, lernen Sie, auf Ihr Sättigungsgefühl zu hören. Beenden Sie das Essen, wenn Sie satt sind, und nicht erst, wenn der Teller leer ist.

„Mit extremen Methoden und Radikalkuren nehmen Sie zwar schnell ab, aber vermutlich auch genauso schnell wieder zu.“

Mythos 10: Mein Gewicht geht nur mich was an. Die Entschei­dung abzunehmen ist natürlich eine rein private. Da sich aber jeder Mensch in einem sozialen Kontext bewegt und die körperliche Figur einen wichtigen Teil der Persönlichkeit darstellt, geht das Thema Abnehmen auch die anderen etwas an. Nicht zuletzt weil wir nachweisbar besser abnehmen, wenn wir Unterstützung von unserem Umfeld, seien es Partner, Kinder oder Kollegen, erfahren. Gerade Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder. Was sie essen, wie oft und in welchen Mengen, färbt auf den Nachwuchs ab. Ungesunde Lebens­mit­tel einfach zu verbieten, wäre aber der falsche Weg, denn gerade das Verbotene reizt die Kleinen besonders. Sobald Sie Ihren Kindern dann den Rücken kehren, werden diese erst recht Fast Food und Ähnliches in sich hine­in­stopfen.

„Ob es einem gefällt oder nicht – das Gewicht und die Figur sind Teil unserer Persönlichkeit und berühren daher auch unser soziales Umfeld.“

Studien haben gezeigt, dass Menschen, die abgenommen haben, sich nicht nur in ihrer Haut, sondern auch in ihrem Umfeld wohler fühlen, was zwangsläufig das Zwis­chen­men­schliche verbessert. Vorsicht übrigens, wenn es an den Traualtar geht! Laut Sta­tis­tis­chem Bundesamt sind 67 % der ver­heirateten Männer und 45 % der ver­heirateten Frauen übergewichtig.

Über den Autor

Karen Miller-Ko­vach ist wis­senschaftlicher Vorstand von Weight Watchers In­ter­na­tional und stel­lvertre­tende Vorsitzende des Bereichs Pro­gram­men­twick­lung. Sie koordiniert alle klinischen Forschung­spro­jekte, die vom Unternehmen unterstützt werden. Darüber hinaus führt sie das Global Development Team, ein Ex­perten­gremium für Gewichts­man­age­ment, das die vier En­twick­lungszen­tren des Un­ternehmens repräsentiert.