Das Ende der Schublade

Buch Das Ende der Schublade

Die Macht der neuen digitalen Unordnung

Hanser,


Rezension

Über das Internet und das digitale Zeitalter ist schon viel geschrieben worden. Manches ist von der rasanten Entwicklung schnell überholt worden und im Orkus ver­schwun­den. Nicht so die Texte von David Weinberger. Der Mitver­fasser des berühmten Clue­train-Man­i­fests zeigt sich auch in diesem Buch einmal mehr als In­ter­net-Philosoph, der dem Leser faszinierende Ein- und Ausblicke in die digitale Welt eröffnet. Seine These: Obwohl wir Menschen immer nach Ordnung suchen und ganze Ord­nungssys­teme kon­stru­ieren – z. B. für die Planeten, die Tier- und Pflanzenarten, die chemischen Elemente, für Bib­lio­theken und Supermärkte –, sind wir in den letzten Jahrzehnten in eine gigantische digitale Unordnung hineingeschlit­tert. Und das ist auch gut so, denn das Chaos, das sich Internet nennt, bietet jedem Einzelnen nie da gewesene Chancen, sich In­for­ma­tio­nen und Wissen anzueignen, sich mit anderen zu vernetzen und selbst Wissen weit­erzugeben. Weinberger schreibt wie gewohnt blitz­in­tel­li­gent und mitunter witzig. BooksInShort empfiehlt sein Buch allen, die sich im digitalen 21. Jahrhundert zurechtfinden wollen.

Take-aways

  • Es gibt drei Ordnungen der Ordnung: Dinge einfach aufräumen, sie auf Karteikarten kat­a­l­o­gisieren oder In­for­ma­tio­nen in Bits umwandeln.
  • Besteck kann man noch ganz gut von Hand sortieren und Bücher mit Karteikarten verwalten, Millionen von Fotos aber brauchen die dritte Art von Ordnung.
  • Wir kat­e­gorisieren unser Wissen, um den Überblick zu behalten, aber erst in dig­i­tal­isierter Form können wir es ganz individuell nutzen.
  • Das Internet ist die digitale Unordnung par excellence.
  • Über Tags und Links sind In­for­ma­tio­nen im Internet verknüpft und ergeben ein Netz an Wissen, in dem sich jeder individuell bewegen kann.
  • Experten verlieren ihre Macht: Im digitalen Durcheinan­der kann sich jeder seine eigene Ordnung schaffen.
  • Wissen entsteht im In­ter­net­zeital­ter nicht mehr nur im Kopf eines Einzelnen, sondern im Dialog mit anderen – siehe Wikipedia.
  • Je größer die ungeordnete, aber vernetzte Vielfalt im Internet ist, umso nützlicher ist sie.
  • Für Unternehmen lohnt es sich zunehmend, wertvolle In­for­ma­tio­nen freizugeben: Dadurch verlieren sie zwar die Kontrolle, aber das Publikum wird ungleich größer.
  • Die Zukunft gehört Meta-Un­ternehmen: Firmen, die anderswo produzierte In­for­ma­tio­nen ergänzen, kom­men­tieren und vernetzen.
 

Zusammenfassung

Die Ordnungen der Ordnung

Egal ob im Supermarkt, im Baumarkt oder in der Buch­hand­lung, überall herrscht penible Ordnung, damit man leicht findet, was man sucht. Wer genau weiß, was er will, braucht nicht lange danach zu suchen. Etwas schwieriger wird es für diejenigen, die sich erst mal umsehen möchten oder eher vage Vorstel­lun­gen haben. Im Buchladen etwa finden Sie ein bestimmtes Werk von Jane Austen ziemlich leicht, nämlich bei den klassischen Romanen ganz vorne bei A. Wenn Sie den Verkäufer aber nach einem Titel zum amerikanis­chen Bürgerkrieg fragen, schickt er Sie möglicher­weise zu den Regalen mit Sachbüchern, Romanen und Biografien, und da können Sie dann selbst suchen. Nach In­ter­essens­ge­bi­eten zu sortieren ist nicht so leicht – es gibt einfach zu viele.

„Die Welt ist zu man­nig­faltig, als dass ein einziges Klas­si­fika­tion­ssys­tem jederzeit für alle Menschen in allen Kulturen funk­tion­ieren könnte.“

Das wirft die Frage auf, wie wir etwas ordnen, nach welchen Gesicht­spunk­ten, mit welcher Methode. Die erste Ordnung der Ordnung ist, die Dinge einfach aufzuräumen: Bücher in den Schrank, Essen in den Kühlschrank und Fotos in Alben. Bei großen Mengen, wie beispiel­sweise einem Archiv mit Millionen von Fotos und Negativen, ist das natürlich nicht das Mittel der Wahl, hier kann man nur mit der zweiten Ordnung der Ordnung den Überblick behalten, mit einer Kartei nämlich. Die Menge an In­for­ma­tio­nen ist dabei aber begrenzt. Will man beispiel­sweise ein Foto von einem Soldaten unter den Schlag­worten „Soldat“, „Bürgerkrieg“ und „Gewehr“ kat­a­l­o­gisieren, braucht man schon drei Karteikarten für ein einziges Foto – und je nach Bild sind deutlich mehr Schlagworte denkbar.

„Auch wenn die Sphärenharmonie und die große Kette heute kaum noch Anklang finden, glauben wir weiter daran, dass es eine Ordnung der Natur gibt, die darauf wartet, entdeckt zu werden.“

Das bringt uns zur dritten Ordnung der Ordnung, der digitalen. Sie stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten, weil man mithilfe der Bits so viele In­for­ma­tio­nen auf die elek­tro­n­is­che Karteikarte packen kann, wie man möchte. Corbis z. B. verwaltet seine vier Millionen Bilder auf diese Weise, und wer etwas sucht, hat es in wenigen Sekunden auf dem Bildschirm – nachdem allerdings vorher viel Zeit in die Kat­a­l­o­gisierung gesteckt wurde. Bei Flickr entfällt auch das, hier ver­schlag­worten die Nutzer ihre Bilder selbst. Der Clou: Mit der dritten Ordnung der Ordnung kann sich jeder seine eigene Ordnung schaffen.

Buchstaben, Planeten und Kochrezepte

Das Alphabet ist eine tolle Sache. Mit ihm lässt sich alles wunderbar ordnen: das Wissen großer Enzyklopädien, die Namen einer Schulklasse oder die Rezepte eines Kochbuchs. Die Al­pha­betisierung war keineswegs immer unum­strit­ten. Der amerikanis­che In­tellek­tuelle Mortimer Adler z. B. konnte der al­pha­betis­chen Reihenfolge rein gar nichts abgewinnen und ersann eine En­cy­clo­pe­dia Met­ro­pol­i­tana, die er ganz anders einteilte, nämlich thematisch nach reinen und gemischten Wis­senschaften, Geschichte, Geografie, Biografie und Vermischtes.

„Was für ein Zufall: Bisher passte das ganze Wissen, das seit 1869 im Bereich der Natur­wis­senschaften entwickelt wurde, genau auf die Seiten, die bei Nature Woche für Woche dafür vorgesehen waren.“

Viele sind davon überzeugt, dass es neben der willkürlich von Menschen geschaf­fe­nen Ordnung, egal ob al­pha­betisch oder thematisch, auch eine Ordnung des Himmels und der Natur gibt. Diese zu erforschen ist seit Jahrtausenden ein Haup­tan­liegen der Menschheit. Pythagoras etwa schwärmte von der Harmonie des Universums und das Christentum von der „großen Kette der Wesen“, die alles, von Gott über die Engel, die Menschen, Säugetiere, Vögel, Insekten, Muscheln, Pflanzen bis zu den Mineralien und dem Nichts, in göttlicher Ordnung verbinden soll. Dass die Natur einer Ordnung unterliegt, daran zweifelt kaum jemand – allerdings gerät diese Ordnung mitunter etwas in Schieflage, wenn z. B. ein neuer Planet entdeckt wird, der nun plötzlich eingeordnet werden will.

„Wir akzeptieren die Mängel gedruckter Kochbücher, da wir die Beschränkungen des Papiers verstehen. Zudem ist die Tatsache, dass sie Pfannkuchen unter ‚Frühstück‘ statt unter ‚Nachtisch‘ aufführen, höchstens lästig, kein Fehler in der natürlichen Ordnung.

Wie an der Ordnung der Planeten zweifeln wir gemeinhin auch nicht an der Ordnung der chemischen Elemente und arbeiten seit vielen Jahrzehnten mit dem Stan­dard­pe­ri­o­den­sys­tem des russischen Chemikers Mendelejew. Trotzdem gibt es Situationen, in denen diese Ordnung angezweifelt wird, beispiel­sweise von Geologen, die die chemischen Elemente lieber in Bezug auf ihre Ionen angeordnet hätten. Es gibt also mehrere Möglichkeiten, die Dinge zu ordnen, aber oft sind wir an eine bestimmte gebunden. Kochbücher sind ein gutes Beispiel: Solange die Rezepte auf Papier gedruckt sind, müssen wir mit der gegebenen Reihenfolge leben, auch wenn wir lieber alle Broc­coli-Rezepte hin­tere­inan­der stehen hätten oder alle Rezepte, die sich aus den Vorräten, die gerade im Kühlschrank liegen, zubereiten lassen.

Herkömmliche Ordnungen

Wenn der Bib­lio­thekar Melvil Dewey etwas nicht leiden konnte, dann Ineffizienz. Um die Bildung vo­ranzutreiben, wollte er Bib­lio­theken für alle Bürger zugänglich machen. Das setzte aber voraus, dass die Leute die Bücher dort möglichst schnell und einfach finden konnten. Er entwickelte drei bahn­brechende Ideen dazu, nämlich a) dass alle Bib­lio­theken ihre Bücher nach der gleichen Methode kat­a­l­o­gisieren, b) dass die Bücher nicht nach Alphabet, sondern nach Themen und c) diese Themen mithilfe von Dez­i­malzahlen geordnet werden. Das Dewey-Sys­tem ist heute weit verbreitet – das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ein Buch nur an einem Platz stehen kann. Wenn es z. B. ein Buch über Militärmusik ist, muss man sich entscheiden, ob man es im Bereich Militär oder im Bereich Musik unterbringt. Auch das Dewey-Ord­nungssys­tem ist also letztlich willkürlich und wurde einer durch und durch un­or­dentlichen Wirk­lichkeit des Wissens übergestülpt.

„Wenn man uns in einem Blätterhaufen aussetzt, der so groß ist, dass wir nicht sehen können, wo er endet, werden wir immer mehr Metadaten benötigen, um unseren Weg zu finden.“

Gehen Sie also nicht in die Bibliothek, gehen Sie im Internet zu Amazon. Dort brauchen Sie keine Dez­i­malkat­e­gorien und finden Bücher an ver­schiede­nen Plätzen, je nachdem welche Interessen Sie verfolgen. The Little House Cookbook z. B. finden Sie bei den Kinderbüchern, unter „19. Jahrhundert“ und natürlich auch unter „Kochen“. Außerdem weist Amazon Sie gleich noch auf ein paar andere Bücher hin: Kunden, die dieses Buch gekauft haben, haben vielleicht gleich noch was anderes in ihren Einkauf­swa­gen gepackt, und evtl. in­ter­essieren diese Bücher auch Sie. Amazon bietet zig Methoden, Bücher zu ordnen und zu suchen, und der Nutzer kann sogar Listen nach seinen eigenen Kriterien zusam­men­stellen. Klar: Damit will das Unternehmen nicht in erster Linie für Ordnung im Bücherkosmos sorgen, sondern ganz einfach Bücher verkaufen.

„Die ungeordnete digitale Welt, die wir für uns erschaffen, besteht aus dem, was wir als Blätter ausgewählt haben – Hamlet, eine bestimmte Ausgabe des Hamlet oder ein Zitat aus Hamlet –, und den Verbindun­gen, die wir explizit o

Unsere Gedanken und Ideen brauchen Ordnung, deshalb gliedern wir z. B. unseren Einkauf­szettel in Lebens­mit­tel, Haushalt­waren und Tiernahrung und listen dann unter diesen Kategorien alles auf, was dazugehört. Wir bilden gedankliche Nester, teilen auf, spalten ab und fassen zusammen. Das hilft uns, die Welt um uns herum zu verstehen. Besonders einprägsam ist die Darstellung von Kategorien als Baum, der sich immer weiter verzweigt, ein Or­gan­i­sa­tion­sprinzip, das wir Aristoteles verdanken. Der hatte aber auch nicht die Mengen an In­for­ma­tio­nen zu bewältigen, die wir heute kennen. Ein IBM-Manager muss z. B. aus weltweit 25 000 Mi­tar­beit­ern geeignete, länderübergreifende Pro­jek­t­teams zusam­men­stellen und dabei Dutzende von Kriterien berücksichtigen. Die Lösung ist ein digitales Facetten­klas­si­fika­tion­ssys­tem, bei dem der Nutzer sich je nach Bedürfnis seinen eigenen Baum kreiert.

Vom Chaos zur individuell sortierten Liste

Manchmal ist es angebracht, Dinge erst einmal als un­ge­ord­neten Haufen in eine Kiste zu packen und sie erst dann zu sortieren, wenn man sie braucht. Das kann man mit Besteck aus der Spülmaschine so machen oder mit In­for­ma­tio­nen – der Unterschied ist, dass Sie Ihr Besteck auf jeden Fall von Hand au­seinan­derk­lauben müssen, während Sie In­for­ma­tio­nen mithilfe der dritten, der digitalen Ordnung im Han­dum­drehen finden können. Websites oder Fotos beispiel­sweise können Sie, statt sie in Kategorien einzuordnen, mit „Tags“ (Etiketten) versehen, um später einfach diese Wörter anzuklicken und alle Websites oder Fotos, die damit gekennze­ich­net wurden, als Liste parat zu haben. Die 225 Millionen Fotos bei Flickr z. B. bilden zunächst ein großes Durcheinan­der – sie wurden jedoch von den Nutzern mit 5,7 Millionen ver­schiede­nen Tags versehen, die insgesamt 540 Millionen Mal verwendet wurden. Das Resultat: Man gibt ein Wort ein, und schon bekommt man alle Fotos zu diesem Thema auf den Bildschirm. Ähnlich ist es bei Wikipedia, der Mit­mach-On­line-En­zyk­lopädie, in der mit­tler­weile über eine Million Artikel hinterlegt sind. Wenn Sie einen Suchbegriff eingeben, beispiel­sweise „Elefant“, erhalten Sie nicht nur den entsprechen­den Artikel über den Dickhäuter, sondern gleich auch noch Links zu anderen Artikeln mit dem Stichwort „Elefant“, vom Film bis zum Panz­er­ab­wehrwa­gen. Das völlig Neue daran ist, dass dig­i­tal­isiertes Wissen nicht mehr von Experten kon­trol­liert und gefiltert an uns weit­ergegeben wird. Heute kon­trol­liert derjenige die In­for­ma­tio­nen, der sie nutzt, weil er sie mit Tags, Playlists, Bookmarks oder Blogs nach seinen eigenen in­di­vidu­ellen Vorstel­lun­gen or­gan­isieren kann.

Unordnung birgt Chancen

Auf einem Strichcode kann sehr viel mehr an Information un­terge­bracht werden als auf einem handgeschriebe­nen Preiss­child­chen. Und die RFID-Tags (Radio Frequency Iden­ti­fi­ca­tion) enthalten so viele In­for­ma­tio­nen, dass z. B. Krankenhäuser 10 000 bewegliche Teile aus ihrem Bestand damit verfolgen können. Verlage schließlich benutzen seit den 60er Jahren in­ter­na­tionale Stan­dard­buch­num­mern (ISBN). Wenn man heute bei Amazon eine ISBN eingibt, erhält man eine ungeheure Fülle an In­for­ma­tio­nen, von den bib­li­ografis­chen Angaben bis hin zum aktuellen Verkauf­s­rang und der Bewertung des Buches durch andere Leser.

„Jetzt, wo die In­for­ma­tio­nen zur Massenware werden, haben sie mehr Wert, wenn man sie freilässt.“

Die dritte Ordnung der Ordnung ermöglicht eine nahezu unerschöpfliche In­for­ma­tionsfülle, denn jeder kann sein Wissen, seine Erfahrungen, seine Ideen dem gi­gan­tis­chen Wis­senshaufen im Internet hinzufügen, der erst dann struk­turi­ert wird, wenn jemand nach etwas Bestimmtem sucht. So wird alles miteinander verknüpft, und wenn Sie z. B. etwas zum Thema Diabetes im Internet suchen, kommen Sie von offiziellen, wis­senschaftlichen Seiten zu Blogs und Foren mit Beiträgen unzähliger Privatleute und erfahren auf diese Weise viel mehr, als jemals in einem medi­zinis­chen Handbuch stehen könnte.

„Die Methoden der dritten Ordnung, durch die Firmen ihre Aktivposten profitabler machen, die Loyalität ihrer Kunden steigern und die Kosten erheblich reduzieren, sind das Trojanische Pferd des In­for­ma­tion­szeital­ters.“

Bei allen In­for­ma­tio­nen aus dem Internet müssen Sie genau hinsehen, von wem sie stammen. Wo nämlich jeder seine Meinung öffentlich machen und Kommentare abgeben kann, finden Sie auch eine Menge Mist. Wenn Sie etwas in der En­cy­clopae­dia Britannica nach­schla­gen, dürfen Sie dem geschriebe­nen Wort vertrauen und das Wissen passiv konsumieren. Bei Wikipedia dagegen müssen Sie Ihre Gehirnzellen aktivieren, denn hier haben Sie es mit sozialem Wissen zu tun, das im Dialog entsteht. Jeder trägt selbst die Ve­r­ant­wor­tung für das, was er glaubt.

Die Stunde der Meta-Un­ternehmen

Was bedeutet die Entwicklung für jene, welche In­for­ma­tio­nen anzubieten haben? Ihr Erfolg wird künftig auf dem in­tel­li­gen­ten Umgang mit der dritten Ordnung beruhen. Lange wurde Unternehmen geraten, wertvolle In­for­ma­tio­nen möglichst abzuschot­ten, um zu vermeiden, dass sie gratis im Internet kursieren. Unterdessen scheint es, dass sich Offenheit auszahlt. Zwar geht die Kontrolle über die In­for­ma­tio­nen verloren. Aber In­for­ma­tio­nen, die im freien Umlauf sind, werden auch vermehrt diskutiert, an­gere­ichert und weit­erg­ere­icht. Ein Unternehmen wie iTunes wirkte erst bedrohlich für die Musikin­dus­trie. Doch es zeigt sich, dass jede iTunes-Playlist auch Gratiswer­bung ist: Ihre Benutzer kommen mit Songs in Kontakt, die sie sonst vielleicht nie gehört hätten. Das zahlt sich wiederum für die Musikpro­duzen­ten aus. Und natürlich für iTunes, ein so genanntes Meta-Un­ternehmen. Darunter versteht man Firmen, die anderswo produzierte In­for­ma­tio­nen ergänzen, kom­men­tieren und vernetzen. Egal ob Preisver­gle­ich­seiten, On­line-Di­en­ste zur Planung von Reisen oder Linksamm­lun­gen wie Digg.​com – die Stunde der Meta-Un­ternehmen hat geschlagen, und sie kennen keine Branchen­gren­zen.

Über den Autor

David Weinberger ist Doktor der Philosophie und lehrt in Harvard. Er war als Mar­ket­ing­ber­ater für zahlreiche Top­un­ternehmen tätig. Seine Artikel werden u. a. in Wired und in der Harvard Business Review veröffentlicht. Weinberger ist Koautor des Clue­train-Man­i­fests und gilt als In­ter­net-Vor­denker.