Karrierefalle Internet

Buch Karrierefalle Internet

Managen Sie Ihre Online-Reputation, bevor andere es tun!

Hanser,


Rezension

Klaus Ecks Buch ist ein überzeu­gen­des Plädoyer für das persönliche On­line-Rep­u­ta­tion­s­man­age­ment als Kar­ri­er­e­strate­gie. Denn Per­son­alver­ant­wortliche in den Unternehmen ebenso wie potenzielle Kunden nutzen zunehmend das Internet als In­for­ma­tion­squelle über Bewerber, Freiberu­fler oder Unternehmen. Wer online nicht vertreten ist, wird es in Zukunft immer schwerer haben, beruflich oder un­ternehmerisch erfolgreich zu sein. Zum Glück ist das Buch nicht die übliche Werbung für die Beratertätigkeit des Autors. Es stellt das Thema so ausführlich in all seinen Aspekten dar und liefert eine solche Fülle an In­for­ma­tio­nen, dass es sowohl für Einzelper­so­nen als auch für Unternehmen eine solide Grundlage für die On­line-Rep­u­ta­tion­sstrate­gie bildet. BooksInShort empfiehlt das Buch daher allen, die in der Aufmerk­samkeitsökonomie des Internets nicht zu den Verlierern zählen wollen.

Take-aways

  • Eine gute On­line-Rep­u­ta­tion wird für die Karriere immer wichtiger.
  • Die klassische PR allein genügt nicht mehr. Eine ansprechende Internetpräsenz ist der Er­fol­gs­fak­tor der Zukunft.
  • Wer sich im Internet auf positive Weise etablieren will, braucht dazu ein strategisch aus­gerichtetes Rep­u­ta­tion­s­man­age­ment.
  • Der Ruf von Unternehmen wird zunehmend durch die On­line-Rep­u­ta­tion ihrer Führungskräfte beeinflusst.
  • Ein wesentlicher Er­fol­gs­fak­tor ist die Mit­glied­schaft in den relevanten sozialen Netzwerken des Internets.
  • Sowohl Einzelper­so­nen als auch Unternehmen können mit in­ter­es­san­ten Blogs viel Aufmerk­samkeit erzeugen.
  • Entschei­dend für die On­line-Rep­u­ta­tion ist die gezielte Vernetzung aller In­ter­ne­tak­tivitäten.
  • Dabei geht es am Ende um den Aufbau einer positiven Markeniden­tität.
  • Wichtig ist dazu ein sys­tem­a­tis­ches Rep­u­ta­tion­s­mon­i­tor­ing mithilfe entsprechen­der In­ter­netwerkzeuge.
  • Bei Angriffen auf den eigenen Ruf ist es entschei­dend, die Neg­a­tivmel­dun­gen durch eigene Inhalte und Netzwerke möglichst in den Hintergrund zu drängen.
 

Zusammenfassung

Er­fol­gs­fak­tor On­line-Rep­u­ta­tion

Wenn jemand Ihren Namen bei Google eingibt, was erhält er dann? Nur wenige Meldungen? Nur Meldungen über Ihre Na­mensvet­ter? Oder gar etwas Negatives über Sie selbst? Das sind Fragen, die für Ihre berufliche Zukunft relevant sein können, denn in vielen Unternehmen schaut man mit­tler­weile auch noch schnell im Internet nach, bevor man eine Ein­stel­lungsentschei­dung trifft oder eine Beförderung beschließt. Auch wenn Sie freiberu­flich tätig sind, müssen Sie auf Ihre On­line-Rep­u­ta­tion achten.

Den eigenen Ruf im Internet managen

Egal ob es um Sie als Person oder um Ihr Unternehmen geht: Sie sollten ein paar konkrete Schritte tun, um Ihre Reputation zu stärken. Der aktive Aufbau eines positiven Rufes wirkt sich gerade in Krisen­zeiten als Schutzschild aus. Wenn es bereits viel Positives über Sie im Internet zu lesen gibt, dann gehen negative Gerüchte leichter unter. Auch für Unternehmen gilt: Die klassische Öffentlichkeit­sar­beit allein genügt nicht mehr. Eine positive Internetpräsenz – des Un­ternehmens und seiner Führungskräfte – ist der Er­fol­gs­fak­tor der Zukunft. Ermutigen Sie darum wichtige Mitarbeiter, dies zum Wohl des Un­ternehmens zu beherzigen.

Werden Sie Mitglied in sozialen Netzwerken

Wenn Sie sich in On­line-Foren reg­istri­eren, ist es wichtig, dass Sie das nicht anonym tun, sondern mit Ihrem vollen Namen. Nur so gewinnen Sie durch diese Maßnahme auch an Reputation und möglicher­weise sogar an Popularität. Gerade bei Netzwerken ist es wichtig, sich nicht aufzudrängen und nicht direkt eigene Vorteile zu suchen. An Vertrauen gewinnt vor allem derjenige, der versucht, hilfreiche In­for­ma­tio­nen etwa durch Links zu in­ter­es­san­ten Websites zu vermitteln. Wichtige Netzwerke wie Xing, Facebook, MySpace, Twitter oder LinkedIn werden von Google bevorzugt gelistet, sodass Sie bei einer Googlesuche nach Ihrem Namen schnell ganz oben auf der Liste erscheinen, wenn Sie gleich mehreren solcher Foren beigetreten sind. Eine Teilnahme an solchen Netzwerken ist auch deshalb wichtig, weil sich sonst andere Personen, die Ihnen schaden wollen, unter Ihrem Namen anmelden und Negatives verbreiten können. Vor allem Prominente müssen das immer wieder leidvoll erfahren.

Website und Blog

Wenn Sie auf Ihrer Website oder in Ihren Blogs in­ter­es­sante Inhalte anbieten, können Sie schnell die Aufmerk­samkeit auf sich ziehen und sich als Experte etablieren. Gerade bei Blogs gibt es die Möglichkeit, die Abonnenten so genannter Feeds automatisch mit den neuesten Beiträgen zu versorgen. Um Ihre Blogaktivitäten zu starten, brauchen Sie sich nur bei Bloghostern wie overblog.​de, typepad.​de oder blogger.​com anzumelden. Ein Blog ist ein wichtiges strate­gis­ches Instrument, um Ihren persönlichen Ruf wie auch den Ihres Un­ternehmens zu steuern. Gle­ichzeitig können Sie in den Profilen, die Sie in den diversen Netzwerken hinterlegen, auf Ihr Blog hinweisen und so Ihren Status ausbauen. Um damit erfolgreich zu sein, brauchen Sie eine klare Blogstrate­gie:

  • Platzieren Sie in Ihrem Blog ein gutes Foto von sich. Das gibt Ihnen mehr Präsenz.
  • Schreiben Sie alle Beiträge unter Ihrem Namen, nicht anonym.
  • Reagieren Sie auf Kommentare von Bloglesern und lassen Sie sich so auf einen Dialog ein. Wenn Sie in Blogs aus Ihrer Branche Kommentare abgeben, dann tun Sie das niemals anonym, sodass man über Ihren Kommentar Ihren eigenen Blog finden kann.
  • Verfassen Sie gele­gentlich Gastbeiträge für andere Blogs und Medien und erweitern Sie so Ihren Ein­fluss­bere­ich.
  • Nutzen Sie alle Ver­net­zungsmöglichkeiten des Internets, um sich möglichst viele Kontakte aufzubauen.
  • Bieten Sie gute Ideen und in­ter­es­sante Inhalte an.
  • Beziehen Sie offen Stellung zu wichtigen Themen und zeigen Sie dabei Ihr Ex­perten­wis­sen.
  • Üben Sie sich in Geduld. Es dauert wahrschein­lich mindestens drei Monate, bis Sie mit Ihrem Blog Aufmerk­samkeit erregen.

Beteiligen Sie sich an In­ter­net­diskus­sio­nen

Wenn Sie im Internet an Diskus­sions­foren teilnehmen, sollten Sie das ebenfalls unbedingt unter Ihrem richtigen Namen tun, damit Ihre Prominenz zunehmen kann. Geben Sie nur sachliche und hilfreiche Kommentare ab und beschränken Sie sich dabei auf Themen, die Ihren Status als Experte stärken. Denken Sie auch beim E-Mail-Verkehr daran, dass das Internet ein Ele­fan­tengedächtnis hat: Was einmal veröffentlicht ist, kann Sie noch jahrelang verfolgen, vor allem wenn es vielfach kopiert und weit­ergeleitet worden ist.

Die Macht des Visuellen

Stellen Sie möglichst sicher, dass keine ungünstigen Bilder von Ihnen im Internet kursieren. Es muss ja nur jemand auf den Auslöser seiner Dig­italk­a­m­era drücken und das Foto anschließend auf irgendeine In­ter­net­plat­tform wie z. B. Facebook hochladen. Neu kommt dazu die Möglichkeit, Videoauf­nah­men (etwa bei YouTube) ins Netz zu stellen. Dieses Gebot der visuellen Vorsicht gilt auch für Unternehmen. Es wäre sicher nicht ideal, wenn Schnappschüsse von einer Be­trieb­s­feier mit Mi­tar­beit­ern im sichtlich angetrunk­enem Zustand plötzlich im Internet auftauchen würden. An­der­er­seits können Sie durch positive Bilder sehr viel Glaubwürdigkeit gewinnen.

Bauen Sie gezielt eine Markeniden­tität auf

Das Ziel all Ihrer In­ter­ne­tak­tivitäten sollte sein, sich selbst als Per­so­n­en­marke zu etablieren. Geben Sie am besten einmal Ihren Namen bei Google ein und sehen Sie nach, wie viele Treffer es gibt. So können Sie schnell feststellen, in welche dieser Kategorien Ihre Internetpräsenz fällt:

  • Die Un­sicht­baren haben noch keine digitale Identität. Weder sie selbst noch andere haben bislang etwas über sie im Netz verbreitet.
  • Über die Konturlosen findet man im Internet zwar schon einige In­for­ma­tio­nen. Diese wurden jedoch ungezielt von anderen bere­it­gestellt und liefern kein kon­sis­tentes Bild.
  • Zu den Beliebigen gibt es online schon zahlreiche In­for­ma­tio­nen. Es entsteht aber immer noch kein vollständiges Bild einer bestimmten Person, da sich viele Hinweise möglicher­weise nur auf ihre Na­mensvet­ter beziehen.
  • Die Debütanten haben bereits selbst etwas zu ihrer On­line-Rep­u­ta­tion beigetragen. Die Recherche zu ihrer Person ergibt aber höchstens einen ersten Eindruck.
  • Die Digitalen sind die Profikat­e­gorie. Sie besitzen ein klares In­ter­net­pro­fil und heben sich deutlich von anderen Personen mit gleichem Namen ab.
„Je selbstverständlicher und bewusster Sie mit der digitalen Identität umgehen, desto eher können Sie das Web zu Ihrem Vorteil bei Ihrer in­di­vidu­ellen Kar­ri­ereen­twick­lung und für Ihr Image nutzen.“

Mit Google können Sie schnell einen Rep­u­ta­tion­sin­dex zur eigenen Person erstellen. Wenn Sie ein Experte mit weniger als fünf Jahren Beruf­ser­fahrung sind, genügt es, wenn vorläufig nur 50 Hinweise zu Ihrer Person zu finden sind. In den nächsten fünf Jahren sollte sich das aber ide­al­er­weise auf bis zu 500 Treffer erweitern. Diese sollten rapide zunehmen, während Sie Karriere machen. Prominente oder in­ter­na­tional anerkannte Experten oder Politiker sollten bei Google mehr als 500 000 Treffer zur eigenen Person aufweisen.

„Ich möchte Ihnen nahelegen, sich ganz und gar auf die neuen So­cial-Me­dia-Wel­ten einzulassen und nicht erst bis zur ersten oder nächsten Krise zu warten.“

Wichtig ist, dass die Treffer sich wirklich auf Ihre Person und Ihre fachlichen Qual­i­fika­tio­nen beziehen. Gerade die Netzwerke bieten gute Chancen, sich selbst aktiv einzubrin­gen. Ihre Profile bei den Netzwerken sollten ide­al­er­weise persönliche Kontakte zu anderen In­ter­net­teil­nehmern aufführen. Selbst als Berufsanfänger sollten sie bald mindestens 50 Kontakte aufgebaut haben. Als er­fol­gre­icher Netzwerker, der auch öffentlich bekannt ist, sollten Sie bereits mehr als 200 Kontakte hergestellt haben. Echte Power-Net­zw­erker haben nicht nur viele, sondern auch qualitativ hochwertige Kontakte zu Personen, die sie gele­gentlich persönlich treffen, etwa bei Branchen­ver­anstal­tun­gen. Ein solches Netzwerk bauen Sie sich auf, indem Sie es sich zum Prinzip machen, jede Woche zwei bis fünf neue Kontakte zu generieren. Im Idealfall können Sie neue Geschäftsfreunde oder Kollegen Ihrem Profil bei Xing oder Facebook hinzufügen.

Rep­u­ta­tion­s­mon­i­tor­ing

Nachdem Sie sich all diese Mühe gemacht haben, Ihre On­line-Rep­u­ta­tion zu fördern, ist es wichtig, dass Sie auch eine kon­tinuier­liche Er­fol­gsmes­sung betreiben. Wenn Sie in mehreren Netzwerken mit einem eigenen Profil vertreten sind und dazu noch einen Blog betreiben, wird es natürlich schwierig, alle einzeln auf ihren Erfolg hin zu überprüfen. Es gibt aber Instrumente, mit denen Sie diese Überprüfung au­toma­tisieren können:

  • Google Alerts: Hiermit können Sie bei der Such­mas­chine Google au­toma­tis­che Rückmeldungen zu bestimmten Stichwörtern abonnieren. Sie erhalten dann eine Meldung, wenn z. B. Ihr Name oder der Name Ihres Un­ternehmens im Newsbereich auftaucht.
  • Technorati: Dank dieser Blog­such­mas­chine können Sie sich automatisch mit In­for­ma­tio­nen darüber versorgen lassen, was in anderen Blogs über Sie geschrieben wird.
  • MonitorThis: Über dieses On­line-In­stru­ment können Sie die Ergebnisse von rund 20 ausgewählten Such­maschi­nen gle­ichzeitig abfragen und abonnieren.

Was tun, wenn man am On­line-Pranger steht?

Das Internet kann sehr heimtückisch sein. Man kann dort mit­tler­weile alles Beliebige an In­for­ma­tio­nen und Fehlin­for­ma­tio­nen verbreiten, ohne dass es eine Kon­trol­linstanz gibt, die überprüft, ob diese Inhalte auch wirklich den Fakten entsprechen. Ein einziger Blogger, der Ihnen Böses will, kann Ihrer Reputation auf diese Weise bereits schwer schaden. Dem können Sie durch die folgenden Maßnahmen ent­ge­gen­wirken:

  • Bauen Sie aktiv einen guten Ruf für sich selbst, Ihr Unternehmen und dessen Produkte im Internet auf, bevor es zu einer Krise kommt.
  • Betreiben Sie sys­tem­a­tis­ches Rep­u­ta­tion­s­mon­i­tor­ing, damit Sie Neg­a­tivmel­dun­gen frühzeitig erkennen können.
  • Wenn Ihr Ruf im Internet angegriffen wird, dann melden Sie (falls Sie das nicht schon längst getan haben) eigene Webadressen an und präsentieren Sie dort eigene Inhalte, die die Aufmerk­samkeit auf sich ziehen und bei den Such­maschi­nen die Neg­a­tivberichte in den Hintergrund drängen. Sie können auch gezielt negative Schlüsselwörter in Ihre eigenen Webseiten und Blogs einbauen und so Einfluss auf die Such­maschinen­ergeb­nisse nehmen.
  • Manchmal hilft ein fre­undliches Gespräch mit dem Urheber der Neg­a­tiv­nachricht.
  • Natürlich bleiben Ihnen als letztes Mittel auch juristische Maßnahmen, aber die können erneute Neg­a­tivmel­dun­gen im Internet provozieren.

Über den Autor

Klaus Eck ist selbstständiger Kom­mu­nika­tions­ber­ater. Er publiziert seit über 14 Jahren regelmäßig in der Marketing- und PR-Fach­presse und betreibt darüber hinaus seit 2004 ein eigenes On­line-Jour­nal namens PR-Blogger. Eck ist auch Autor des Buches Corporate Blogs.