Erfolgsfaktor Gesundheit

Buch Erfolgsfaktor Gesundheit

Mit PACT-Health zum gesunden Unternehmen

Haupt,


Rezension

Gesundheit und Krankheit haben eine eigene Logik. Wer Gesundheit zum Zentrum seiner eigenen Arbeit oder Führungsar­beit in Unternehmen macht und ihr in seinem persönlichen Leben breiten Raum einräumt, der wird daraus einen Erfolg machen. Das von Reinhard Bögle und Roland Lüthi entwickelte PACT-Health-Pro­gramm ist eine an der Gesundheit orientierte Führungs­the­o­rie. Konzipiert für den Ar­beit­sall­tag von Angestell­ten und Führungskräften beschreibt diese Theorie, wie gesund­heit­sori­en­tierte Massnahmen in Unternehmen angegangen und gefördert werden können. PACT steht für Pain (Schmerz, Mühe), Awareness (Bewusstheit), Com­mu­ni­ca­tion und Training. Im Buch entwickeln die Autoren nicht nur eine Gesund­heit­s­the­o­rie, sie zeigen auch, dass eine gesunde und gesund­heitsfördernde Lebensweise nicht nur dem Einzelnen, ob Führungskraft oder Angestell­ter, zugute kommt, sondern immer auch dem ganzen Unternehmen. Das Buch zeigt Wege auf, sinnvoll so zu leben, dass Gesundheit die gewünschte Folge ist. BooksInShort empfiehlt das Buch Führungskräften in Unternehmen, in der Erwach­se­nen­bil­dung und anderen Bereichen, denn es gibt zahlreiche Hinweise, Anregungen und Lösungsansätze, wie eine gesunde Lebensweise Ihr Unternehmen positiv beeinflusst.

Take-aways

  • Erzeugen Sie Gesundheit über eine eigene Gesund­heit­skul­tur.
  • Schaffen Sie positive Rah­menbe­din­gun­gen für eine wirksame Gesund­heit­skul­tur in Ihrem Unternehmen.
  • Leben Sie als Führungskraft die Gesund­heit­skul­tur in Ihrem Unternehmen aktiv vor. Sie sind das Vorbild für Ihre Mitarbeiter.
  • Begreifen Sie Gesundheit als einen Wert, der gar nicht hoch genug einzuschätzen ist.
  • Führen Sie in Ihrem Unternehmen ein eigenes Gesund­heits­man­age­ment ein, denn: Nur ein gesunder Mitarbeiter ist ein guter Mitarbeiter.
  • Versuchen Sie für Ihre Mitarbeiter Arbeitsplätze zu schaffen, die gesund­heitsfördernd sind.
  • Lassen Sie Ihre Mitarbeiter an den Massnahmen zur Gesund­heitsförderung teilhaben. Fordern Sie Ihre Mitarbeiter auf, sich aktiv daran zu beteiligen.
  • Machen Sie die Förderung von Gesund­heit­spro­jek­ten zu einem zentralen Bestandteil Ihrer Un­ternehmen­sphiloso­phie.
  • Versuchen Sie, belastenden Stress von sich selbst sowie von Ihren Mi­tar­beit­ern fernzuhal­ten. Denken und handeln Sie positiv, und denken Sie an Folgendes: Lachen ist gesund.
  • Gesund­heit­slogik bedeutet im Kern: die Gesundheit von der Gesundheit her zu verstehen.
 

Zusammenfassung

Begreifen, was Gesundheit ist

Gesundheit ist nicht einfach nur die Abwesenheit von Krankheit. Das sollten Sie als Erstes lernen und dies auch beherzigen. Es besteht kein Zwang zur Gesundheit, keine Notwendigkeit für Ihr Unternehmen, etwas zu tun, sobald das Minimum an geset­zlichen Vorschriften erfüllt ist. Merken Sie sich: Wird Gesundheit zum Zwang, wird es ungesund. Sie müssen Gesundheit in ver­schiede­nen Lebens­bere­ichen immer wieder schaffen und leben. Denken Sie daran, Ihrem Unternehmen eine Gesund­heit­skul­tur zu geben, denn sie stellt sicher, dass sowohl die Gesundheit des Un­ternehmens als auch der Mitarbeiter gefördert wird. Das ist kein Luxus, sondern ein positiver Input für Ihr Unternehmen.

Behandeln Sie die Begriffe Gesundheit und Krankheit nicht als Gegensätze

Gesundheit und Krankheit sind nicht Begriffe, die sich unvereinbar gegenüberstehen. Es gibt, das wissen auch Sie, den kritischen Übergang von der Gesundheit zur Krankheit, der vor allem durch zwei Begriffe markiert wird: Stress und Risiko­fak­toren. Stress wird definiert als die Grenze, an der ein Individuum die Belastung, der es ausgesetzt ist, nicht mehr aushält. Stress wird ausgelöst durch Reize wie Über(be)lastung, Ärger, Druck, Gefahren­si­t­u­a­tion, Lärm, Freude, Ver­let­zun­gen oder Infektionen. Dabei werden Stresshormone wie Adrenalin ausgeschüttet, die sowohl eine gesteigerte Wahrnehmungs- als auch Konzen­tra­tionsfähigkeit bewirken. Bedenken Sie als Führungskraft, dass es zum einen zwei Formen von Stress und zum anderen Risiko­fak­toren gibt, die zu ganz un­ter­schiedlichen Ergebnissen führen:

  1. Stress im positiven Sinne, so genannter Eustress, führt zur Leis­tungssteigerung, und er trägt massgeblich dazu bei, dass Sie wie auch Ihre Mitarbeiter sich wohl fühlen. Stress im negativen Sinne ist eine Dauer­be­las­tung, die extrem leis­tungs­min­dernd wirkt und mit Symptomen einhergeht wie Atemnot, Zittern, Blässe, Schweis­sausbrüchen. Jeder kann davon betroffen sein.
  2. Risiko­fak­toren dagegen sind Symptome, die negativen Stress noch verstärken oder auch dazu beitragen, negativen Stress aufzubauen. Zu den persönlichkeits­be­zo­ge­nen Risiko­fak­toren gehören vor allem das Rauchen, der erhöhte Cho­les­terin­spiegel, erhöhter Blutdruck, Übergewicht, Be­we­gungs­man­gel, eine falsche bzw. einseitige Ernährung. Zu den verhält­nis­be­zo­ge­nen Risiko­fak­toren gehören Lärm- und Schad­stoff­be­las­tun­gen (Strahlen, Asbest, Pas­sivrauchen). Achten Sie immer darauf, diese negativen Einflüsse so weit wie möglich auszuschal­ten oder zu minimieren.

Verhindern Sie Krankheit durch Präven­tion­s­mass­nah­men

Sie kennen das Sprichwort „Vorbeugen ist besser als heilen“ und handeln auch danach. Durch gezielte Präven­tion­s­mass­nah­men können Sie Folgendes erreichen:

  1. Sie können Ihre Mitarbeiter darüber aufklären, dass sie Risiko­fak­toren vermeiden.
  2. Durch medi­zinis­che Früherkennung und Behandlung helfen Sie mit, die Ausbreitung oder Ver­schlim­merung von Krankheit(en) zu vermeiden.
  3. Re­ha­bil­i­ta­tion­s­mass­nah­men können dazu beitragen, Rückfälle und Chronifizierung von Krankheit­szuständen zu verhindern.
„Leben Sie die Ziele Ihrer gesund­heitsfördernden Aktivitäten vor. Zeigen Sie im Führungsall­tag, worum es geht.“

Prävention lohnt sich immer, denn jeder Mitarbeiter, der krank ist, kostet Sie viel Geld. Sie müssen daher die krank machenden Faktoren gezielt angehen und ausschalten. Versuchen Sie darauf hinzuwirken, dass Personen, die sich gesund­heitsschädigend und krankheitsverur­sachend verhalten, diese gesund­heits­be­las­tende Lebensweise aufgeben. Erst wenn ein Mensch sein Verhalten wirklich ändert, also beispiel­sweise vom Raucher zum Nich­traucher wird, ist das Ziel der Ver­hal­tensprävention erreicht. Die Verhältnisprävention zielt darauf ab, dass in der Arbeitswelt die Herstellung gesunder Verhältnisse im weitesten Sinne angestrebt wird. Sorgen Sie in Ihrem Unternehmen dafür, dass Lärmdämp­fungs­mass­nah­men an Maschinen durchgeführt werden, dass die Arbeitsplätze Ihrer Mitarbeiter den er­gonomis­chen An­forderun­gen entsprechen, dass Sie strahlungsarme Bildschirme verwenden und die richtige Software auswählen. So helfen Sie aktiv mit, Krankheiten zu vermeiden und Gesundheit zu fördern. Ganz wichtig: Seien Sie Ihren Mi­tar­beit­ern ein Vorbild, denn diese orientieren sich an Ihnen. Gestalten Sie das Ar­beit­sum­feld in Ihrem Unternehmen nicht nur positiv, sondern leben Sie Ihren Mi­tar­beit­ern das positive Beispiel vor.

Machen Sie Schritte zur Gesund­heit­sori­en­tierung

Gesundheit ist kein Dauerzu­s­tand, sie muss immer erneut hergestellt werden. Gesundheit ist kein statischer Zustand, sondern ein labiles Gle­ichgewichtssta­dium, zwischen ver­schiede­nen Kräften und An­forderun­gen. Gelingt es Ihnen, sich selbst zu sta­bil­isieren und desta­bil­isieren­den Einflüssen zu widerstehen und aktiv ent­ge­gen­zuwirken? Dazu leisten die folgenden Punkte einen mi­tentschei­den­den Beitrag:

  1. Es gelingt Ihnen, die Zeichen (interne und externe) zu verstehen und sie richtig einzuordnen.
  2. Sie verfügen über geeignete Ressourcen, um anstehende Probleme und Aufgaben bewältigen zu können.
  3. Die Prozesse sind so bedeutsam für Sie, dass Sie das Gefühl haben, die Anstren­gun­gen lohnten sich.

Fördern Sie Gesundheit

Die Logik der Gesundheit folgt bestimmten Regeln. Zunächst einmal müssen Sie Gesundheit von der Gesundheit her verstehen. Das heisst für Sie, dass Sie das, was Sie gesund hält, wahrnehmen und das tun, was Ihnen die tägliche Gesundheit immer wieder neu ermöglicht. Es kommt zu einem Zirkel, in dem sich biologische, psychische, soziale und materielle gesund­heit­sori­en­tierte Kräfte wech­sel­seitig unterstützen und bedingen. Die Logik der Gesundheit beginnt bei Ihnen selbst und bei den einfachen Dingen. Moderne Führungskräfte, darunter auch Sie, verhalten sich nach der Gesund­heit­slogik. Deshalb verfügen Sie auch über hohe Leis­tungspoten­ziale, denn Sie halten sich fit, essen gesund, schlafen ausreichend und sind leistungs-, lern- und konfliktfähig. Sie arbeiten nach der Gesund­heit­slogik, erkennen die Zeichen von Gesundheit und setzen geeignete Mittel ein, um Gesund­heit­sprozesse zu entwickeln. Sie or­gan­isieren die Ar­beit­sprozesse entsprechend und zielen auf eine Har­mon­isierung zwischen Arbeit und Mensch.

Gesund­heitsförderung ist Handlungs- und Man­age­men­tkonzept

PACT-Health ist der gezielte Aufbau von Gesundheit in Ihrem Unternehmen als in­te­gri­erter Bestandteil von Prozessen und Zielen des Managements. Gesundheit ist für Sie ein wichtiges Qualitätskriterium für Führungs- und Ar­beit­sprozesse sowie bei Abläufen, Zielen, Kom­mu­nika­tion und Resultaten. Für Sie wird und ist ein Denken, Entscheiden und Handeln nach den Regeln der Gesund­heit­slogik nicht nur selbstverständlich. Sie haben es vielmehr zum Prinzip erhoben. Deshalb richten Sie mit Hilfe von PACT-Health Ihre Wahrnehmung auf gesund­heit­srel­e­vante Merkmale und Signale im Unternehmen. Sie handeln mit der erklärten Absicht, Ihre Führungsauf­gaben wahrzunehmen sowie Gesundheit zu fördern. Weisen einzelne Signale darauf hin, dass Bewegungen in Richtung Krankheit stattfinden, so müssen Sie Massnahmen ergreifen, um einen beginnenden Krankheit­sprozess zu stoppen und wieder in Richtung Gesundheit zu führen. Es ist Ihre Aufgabe, eine Dynamik in Richtung Gesundheit in Gang zu setzen und zu halten. Dazu müssen Sie ein Bewusstsein für die Relevanz Ihrer Entschei­dun­gen und Handlungen auf die eigene Gesundheit wie auch auf die Ihrer Mitarbeiter, Abteilungen und Teams schaffen.

„Gesundheit wird von den Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt; dort wo sie spielen, lernen, arbeiten, lieben. Gesundheit entsteht, indem man sich um sich selbst und andere sorgt; indem man fähig ist, Entschei­dun­gen zu treffen und die Kontrolle über die eigenen Lebensumstände zu erlangen.“

Sie müssen wissen, dass alles, was Sie tun, auf der Skala des Gesund­heits-Krankheits-Kon­tin­u­ums entweder in die eine oder in die andere Richtung wirkt. Denn Arbeit ist immer im positiven oder im negativen Sinn Quelle der Gesundheit. Wichtig für Sie: Als Führungskraft erkennen Sie, dass Sie bei Ihrer Tätigkeit immer auf die eigene Gesundheit und die der anderen (Mitarbeiter, Abteilungen, Teams) einwirken. Sie können daher Gesundheit verursachen, statt krank zu machen.

Gesundheit für Führungskräfte

Als Führungskraft müssen Sie Gesundheit begreifen und wahrnehmen können. Sie beherrschen die klassischen Themen der Führungsar­beit wie Zeit­man­age­ment, Zielvere­in­barung, Mi­tar­beit­erge­sprächsführung und Sitzungsleitung. Das ist der erste Schritt. Der zweite besteht darin, den gelernten Umgang nach aussen zu leben. Ihr eigener Körper ist der ideale Ort, die Wahrnehmung zu trainieren, denn die eigene Körper­wahrnehmung ist eine Grundlage des gesund­heits­be­zo­ge­nen Selb­st­man­age­ments und der daran ori­en­tierten Führung. Fünf Wahrnehmungsaspekte sind wichtig für Sie:

  1. Nehmen Sie Ihre Umgebung mit Hand und Fuss, mit Leib und Seele wahr. Hören Sie auf Ihre Sinne und vertrauen Sie Ihren Sinneswahrnehmungen sowie Ihrer Intuition.
  2. Thema Stress: Achten Sie darauf, den geeigneten Weg zu finden, um Stress zu bewältigen und zu verarbeiten. Ein Stress­fak­tor ist alles, was Ihren Körper aus der Balance bringt. Un­ter­schei­den Sie zwischen objektiver Belastung und subjektiv erlebtem Stress.
  3. Stärken und steigern Sie Ihre Wahrnehmung(-sfähigkeit). Wenn Sie als Manager müde und überarbeitet sind, diesen Zustand als solchen aber nicht wahrnehmen, so befinden Sie sich im „Nichts“. Verändern Sie Ihre Wahrnehmung dahin gehend, dass Sie die gewünschte Entspannung durch die Wahrnehmung „angenehm“ ersetzen. Also, schlafen Sie sich aus!
  4. Gestalten Sie Ihre Kom­mu­nika­tion gesund­heitsfördernd. Treten Sie als Führungskraft offen und ehrlich auf, mit einem Profil, das un­ver­wech­sel­bar ist. Setzen Sie Werte, denn die Qualität der Beziehungen zwischen Ihnen und anderen Menschen ist wichtig für Ihr Wohlergehen.
  5. Begreifen Sie Ihr berufliches und privates Umfeld als Netzwerk und gestalten Sie es entsprechend. Nehmen Sie eine Stan­dortbes­tim­mung vor und erstellen Sie einen konkreten Projektplan, um Ihre gesund­heit­srel­e­vante Führungskom­pe­tenz zu erhalten und zu fördern.

Gesundheit in der Führung, gesunde Führung

Eine rein be­trieb­swirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rech­nung steht heute nicht mehr im Vordergrund der Un­ternehmen­sphiloso­phie. Der Nachweis des Nutzens von Gesund­heit­sen­twick­lung in Unternehmen ist längst erbracht. Sehen Sie Gesundheit und Gesund­heitsförderung nicht nur auf der operativen, sondern auch auf der strate­gis­chen Ebene. Vollziehen Sie den Wechsel von Strategien der Krankheitsver­mei­dung hin zu jenen der Gesund­heit­sen­twick­lung. Die Förderung von Gesundheit in Ihrem Unternehmen wird somit zum zentralen Bestandteil Ihrer Or­gan­i­sa­tions- und Per­son­alen­twick­lung. Verbessern Sie Arbeitsabläufe, Ar­beit­splatzgestal­tung und fördern Sie entsprechende Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter. Sie sichern sich damit nicht nur einen qual­i­fizierten Mi­tar­beit­er­stamm, sondern investieren gle­ichzeitig in die Gesundheit. Dies ist eine Option Ihres Un­ternehmens für eine er­fol­gre­iche Zukunft.

Über die Autoren

Reinhard Bögle hat Erwach­se­nen­bil­dung studiert. Von H. Strauss zum Sys­temther­a­peuten (ISS) ausgebildet, leitet er die von Volk­shochschulen und Krankenkassen anerkannte Yo­galehrer-Aus­bil­dung des Yoga-Fo­rum-München. Dr. phil. Roland Lüthi hat Psychologie, Gesund­heitswis­senschaften und Management in Bern und den USA studiert. Heute leitet er die Schule für Erwach­se­nen­bil­dung, Leitung und Führung (SELF) in Bern.