So macht Arbeit Spaß

Buch So macht Arbeit Spaß

60 Impulse für mehr Motivation im Job

dtv,


Rezension

Ein Unglück kommt selten allein – auch im Job. Wer beim Arbeiten eine Miene macht wie ein Hund, der gegen den Wind pinkelt, wird nichts Vernünftiges zustande bringen. Der Misserfolg wiederum macht erst recht schlechte Laune – ein Teufel­skreis. Peter F. Kinauer weiß einen simplen Ausweg: Wenn man sich gute Laune einfach verordnet, stellt sie sich tatsächlich ein. Zwang- und strukturlos gibt der Mo­ti­va­tion­strainer in 60 kurzen Kapiteln handfeste Tipps, wie man auch die scheinbar zermürbendste Krise am Ar­beit­splatz mit be­har­rlichem Lächeln und viel Humor überwinden kann. Die Auf­forderung zum positiven Denken ist beileibe nicht neu; was Kinauers Ratgeber von anderen un­ter­schei­det, ist der Grad an Konkretheit. Viele seiner Vorschläge werden zweifellos funk­tion­ieren, andere wiederum (z. B. Plüschtiere in Sitzungen) sind eher obskur als originell. BooksInShort empfiehlt das muntere Büchlein allen, denen der Spaß an der Arbeit ab­han­dengekom­men ist und die sich auf die wirksamsten Mo­ti­va­tion­sregeln besinnen wollen.

Take-aways

  • Wer lächelt, zeigt sich kooperativ und offen, und ebenso begegnen ihm andere.
  • Die Menschen, mit denen Sie zusam­me­nar­beiten, sind Ihre Arbeit. Je besser die Beziehungen am Ar­beit­splatz, desto größer der Erfolg.
  • Mit persönlichem Service können Sie Kunden binden – gerade in Zeiten des On­li­neshop­pings.
  • Loben Sie Ihre Mitarbeiter bei jeder Gelegenheit, und seien Sie vorsichtig mit Kritik.
  • Schaffen Sie für Ihr Unternehmen Visionen, die durch ihre Größe und Weitsicht inspirieren, aber klar und konkret formuliert sind.
  • Ersetzen Sie das Wort „Probleme“ durch „Her­aus­forderun­gen“.
  • Viele Probleme werden durch Unaufmerk­samkeit verursacht. Trainieren Sie Ihre Achtsamkeit mit Entspan­nungsübungen.
  • Lassen Sie Ihre Mitarbeiter spielen, im wahrsten Sinne des Wortes. Die verlorene Zeit wird durch höhere Motivation mehr als wettgemacht.
  • Nichts „ist einfach so“. Stoßen Sie die nötigen Veränderungen selbst an.
  • Stellen Sie sich Ihr Leben als Roman vor. Wie soll das nächste Kapitel aussehen?
 

Zusammenfassung

Die Kunst des Lächelns

Kleinkinder lächeln durch­schnit­tlich 150-mal am Tag, Erwachsene in der Regel höchstens 15-mal. Nicht umsonst sind die Kleinen aufnahmefähiger, neugieriger und lern­bere­iter. Das sind Eigen­schaften, die Sie auch im Job brauchen. Lächeln Sie deshalb die Arbeitswelt an – dann wird sie zurücklächeln. Selbst wenn niemand Sie lächeln sieht, sollten sie es tun. Es wird Sie beflügeln. Und vergessen Sie nicht, dass man ein Lächeln auch hören kann. Sie sollten auch beim Tele­fonieren stets Ihre fre­undlich­ste Miene aufsetzen.

„Für ein Lächeln benötigen Sie nur etwa zehn Muskeln, für einen mürrischen Gesicht­saus­druck dagegen ungefähr hundert. Warum sollten Sie sich also weiterhin übe­ranstren­gen?“

Mit einem Lächeln zeigen Sie sich Ihren Kollegen offen und kooperativ. In­ter­essieren Sie sich für ihre Sorgen, stellen Sie Fragen, helfen Sie ihnen, und – ein wichtiges Detail – nennen Sie sie beim Namen. Nichts hören wir lieber, als wenn uns jemand direkt anspricht. Achtsamkeit im Umgang mit anderen ist eine Eigenschaft, von der alle profitieren: Ihre Kunden, Ihre Kollegen, Ihre Vorge­set­zten – und auch Sie selbst, denn Sie werden im Gegenzug ebenfalls mit Aufmerk­samkeit belohnt.

Service zählt

Immer mehr Leute beziehen Produkte und Di­en­stleis­tun­gen supergünstig aus dem Internet. Allerdings ziehen Kunden das persönliche Einkauf­ser­leb­nis weiterhin der Anonymität eines elek­tro­n­is­chen Einkaufs vor. Es ist also keinesfalls so, dass Sie als Einzelhändler zwangsläufig Mark­tan­teile an Ketten oder Bil­li­gan­bi­eter im Netz verlieren. Was Sie aber tun müssen: Ermöglichen Sie Ihren Kunden das Verkauf­ser­leb­nis, das Sie selbst gerne geboten bekämen.

„Lassen Sie alle sechs Monate neue ‚Stim­mungs­barom­e­ter‘ anfertigen. Hat sich innerhalb der zurückliegenden Zeit nichts zum Positiven verändert, sollte Sie das nach­den­klich stimmen.“

Wenn Sie als hochw­er­tiger Anbieter mit Schnäppchenange­boten konkur­ri­eren wollen, können Sie nicht allein auf die Qualität und den Preis Ihrer Produkte setzen. Nutzen Sie den „men­schlichen Faktor“, bieten Sie zusätzliche Ser­viceleis­tun­gen und persönliches Engagement. Informieren und beraten Sie Ihre Kunden aufrichtig und konzen­tri­eren Sie sich hun­dert­prozentig auf ihre Bedürfnisse.

„Spaß und Freude an der Arbeit haben Auswirkun­gen auf den Wettbewerb. Je besser gelaunt, fre­undlicher und kun­de­nori­en­tierter die Verkäufer sind, desto größer sind die Chancen auf Ab- und Umsatz.“

Steigern Sie den Er­leb­niswert Ihrer Angebote. Haben Sie ein Lebens­mit­telgeschäft, dann or­gan­isieren Sie Kochshows. Leiten Sie eine Galerie, dann laden Sie Künstler zu Vorträgen ein. Es gibt zahllose Möglichkeiten, den Spaß am Kaufen und Verkaufen zu steigern. Nutzen Sie sie!

Positive Klimaveränderungen

Mit ebenso viel Aufmerk­samkeit und fre­undlicher Anteilnahme sollten Sie als Vorge­set­zter Ihren Mi­tar­beit­ern begegnen. Behandeln Sie sie, wie Sie die Aktionäre Ihres Un­ternehmens behandeln würden. Denn: Mitarbeiter, die nicht beachtet werden, stehen irgendwann auf und verlassen das Unternehmen – möglicher­weise in Richtung Konkurrenz.

„Auf der anderen Seite pflegen Führungskräfte in der Regel lediglich festzustellen, dass irgendetwas NICHT optimal läuft. Grundsätzlich scheint es ihnen aber zu entgehen, dass etwas her­vor­ra­gend über die Bühne gegangen ist.“

Das Firmenklima gehört zu den entschei­den­den Faktoren, wenn es um die Motivation und Arbeitslust der Belegschaft geht. Testen Sie es, indem Sie jedem Ihrer Mitarbeiter ein Blatt Papier in die Hand geben mit der Aufgabe, ein Bild des Klimas zu malen: Es soll den Eindruck wiedergeben, den der Mitarbeiter momentan von Ihrer Firma bzw. Ihrer Abteilung hat. Weisen die Bilder in der Mehrzahl einen negativen Charakter auf, muss dringend etwas für das Stim­mungs­barom­e­ter getan werden. Wer ist dafür ve­r­ant­wortlich? Sie selbst! Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Bemühen Sie sich also, Ihren Teil dazu zu leisten, dass das Verhältnis zwischen den Kollegen besser wird, und stempeln Sie Situationen nicht einfach mit einem „Das ist eben so“ ab.

Lob und Hilfe statt Kritik

Woraus besteht Ihre Arbeit? Vor allem aus den Menschen, mit denen Sie arbeiten. Seien Sie sich dessen bewusst, und behandeln Sie Ihre Kollegen und Kunden nicht als Mittel zum Zweck, sondern bauen Sie menschliche Beziehungen zu ihnen auf. Je mehr Sie mit anderen verbindet, desto stärker werden diese Beziehungen sein – und desto größer der gemeinsame Erfolg.

„Gewöhnen Sie sich an, die vielen kleinen Erfolge Ihrer Leute gebührend zu feiern.“

Ein guter Lehrer vermittelt seinen Schülern zunächst einmal den Glauben daran, dass sie das, was sie erreichen wollen, auch erreichen können. Also: Loben Sie Ihre Mitarbeiter sooft es geht, und kritisieren Sie sie so wenig wie möglich. Was Mitarbeiter brauchen, ist Hilfe, nicht Kritik. Und: Visionen. Die sind essenziell, um ein Unternehmen zu führen. Sie sollten dabei Folgendes beachten:

  • Visionen müssen präzise und sehr konkret formuliert sein (d. h. die Fragen nach dem Wie, Wann, Warum und Was müssen beantwortet werden).
  • Visionen müssen durch Größe und Weitsicht inspirieren.
  • Visionen müssen re­al­isier­bar sein, jeder muss an ihrer Ver­wirk­lichung teilhaben können.
„Verzichten Sie nicht auf das Wissen Ihrer ‚grauen Wölfe‘ und bilden Sie Ar­beits­grup­pen, die aus jüngeren und älteren Mi­tar­beit­ern bestehen.“

Die Umsetzung der Vision muss Spaß machen – wie die Arbeit überhaupt. Dieser Punkt fehlt in den meisten Leitbildern und Mis­sion-State­ments. Sie selbst können den Spaßfaktor erhöhen, wenn Sie ein bisschen kreativ sind. Selbst langweilige Meetings lassen sich ansprechend gestalten, dazu gibt es jede Menge er­fol­gre­iche Rezepte. Sie können z. B. vor der Sitzung eine Runde Basketball mit zwei Papierkörben spielen. Oder Sie lassen Ihre Mitarbeiter für jedes Meeting ein Motto suchen. Sogar kleine Stofftiere, mit denen die Sitzung­steil­nehmer herum­spie­len dürfen, haben sich bewährt. Natürlich müssen Sie Regeln aufstellen, um eine chaotische Besprechung zu vermeiden. Aber auch die Einhaltung dieser Regeln kann spielerisch kon­trol­liert werden. Beispiel­sweise, indem mit Softbällen beworfen werden darf, wer sich nicht an die Vorge­hensweise hält. All das lockert die Stimmung auf und fördert die Kreativität.

Her­aus­forderun­gen, nicht Probleme

Streichen Sie das Wort „Problem“ aus Ihrem Wortschatz, denn es sorgt selbst für Probleme. Ersetzen Sie es durch For­mulierun­gen wie „Her­aus­forderung“ oder „spannende Sache“. Wenn Sie dies konsequent betreiben, wird Ihre Einstellung zu Problemen nachhaltig verändert, und Sie werden Ihre Aufgaben op­ti­mistis­cher angehen.

„Verleugnen Sie sich nicht länger. Hören Sie auf, Ihr ganzes Leben eine Rolle zu spielen und sich anzupassen.“

Viele Probleme werden dadurch verursacht, dass wir nicht bei der Sache sind. Vielleicht denken wir an die Arbeit, während wir mit unseren Kindern spielen. An unserem Ar­beit­splatz sind wir hingegen gedanklich bei der Familie. Das müssen Sie vermeiden. Seien Sie achtsam und konzen­tri­eren Sie sich jederzeit auf das, was sie gerade tun. Entspan­nungsübungen können Ihnen helfen, aufmerksam, konzen­tri­ert und motiviert zu bleiben. Machen Sie Yoga und Atemübungen oder hören Sie eine Weile lang aufmerksam klassische Musik. Planen Sie solche Übungen zwei Monate lang täglich ein, danach reicht eine Frequenz von dreimal pro Woche.

„.Ser­vice-minded bedeutet nicht nur, dass Sie einen guten Bestell- und Lieferser­vice bieten oder einen guten Reper­aturs­er­vice. Ser­vice-minded geht weit darüber hinaus. Es bedeutet Hil­fs­bere­itschaft und Fre­undlichkeit genauso wie höfliches Mahnen, wenn ein Kunde einmal eine Rechnung nicht pünktlich bezahlt.“

Nutzen Sie alle Möglichkeiten, damit Ihr Job Ihnen Freude bereitet. Wenn Sie allerdings deutlich erkannt haben, dass Sie sich in einer Sackgasse befinden, sollten Sie auch die notwendigen Kon­se­quen­zen daraus ziehen. Dann ist es Zeit für einen Stel­len­wech­sel.

Humor hilft auf die Sprünge

Nutzen Sie Humor und Kreativität, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Außendienstler, der sich mit einem Blumenstrauß von einem Kunden ve­r­ab­schiedet, den er zwei Jahre lang vergeblich umworben hat (und dann doch für sich einnehmen kann), der Phar­maref­er­ent, der für einen Arzt und Hobby-Archäologen im Antiquariat ein in­ter­es­santes Buch „ausgegraben“ hat: Sie sind Beispiele dafür, wie man mit gezieltem Einsatz von Humor viel erreichen kann.

„Wenn unser Arbeitgeber uns die Möglichkeit gibt, ein Leben lang das Kind in uns her­auszu­lassen, verfügen wir über viel mehr Power, En­thu­si­as­mus und Energie, die wir in Leistung umwandeln können.“

Ob Sie gute oder schlechte Laune haben, liegt vor allem an Ihnen selbst. Es gibt Menschen, die trotz ärgster Probleme eine positive Einstellung zum Leben vermitteln. Wie Sie das schaffen? Sie haben sich ganz einfach dafür entschieden, gute Laune zu haben – und ziehen es durch. Wie die Mi­tar­bei­t­erin, die ihre Kollegen jeden Tag mit „Einen wunderschönen guten Morgen, ihr Lieben!“ begrüßt – auch am Tag vor ihrer Brustkreb­sop­er­a­tion und obwohl ihr Mann seit Jahren an De­pres­sio­nen leidet.

Teamdenken

Formieren Sie sich zu einem Powerteam. Bei Fußball­mannschaften kann man oft beobachten, wie sie sich vor dem Anpfiff zu einem Kreis formieren, die Köpfe zusam­men­stecken und sich Parolen zuflüstern. Machen Sie es genauso und finden Sie dadurch zu gemeinsamer Stärke! Und denken Sie daran: Nichts motiviert so sehr wie Anerkennung. Sorgen Sie also für diese, wo immer es geht. Or­gan­isieren Sie Be­trieb­s­feste, honorieren Sie es, wenn Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum stark belastet sind. Beheben Sie auch Un­gerechtigkeiten bei der Verteilung der Gehälter oder verschenken Sie einfach mal Mas­sagegutscheine, wenn Ihre Leute massivem Stress ausgesetzt waren. Misslingt einem Mitarbeiter etwas, dann muntern Sie ihn auf, statt auf dem Fehler herumzure­iten. Menschen gehen auf ver­schiedene Art und Weise mit Niederlagen um. Manche werden dadurch zu noch mehr Leistung angespornt, andere hadern mit sich selbst. Gerade die letzte Gruppe braucht Ermutigung.

„Lassen Sie zu, dass Ihre Mitarbeiter spielen. Die paar Minuten Arbeitszeit, die dabei verloren gehen, stehen in keinem Verhältnis zum Gewinn!“

Neue Mitarbeiter sollten Sie so schnell wie möglich integrieren, statt sie zu ver­schrecken. Kollegen, die sich genervt fühlen, wenn man ihnen Fragen zum Ar­beits­ma­te­r­ial oder -ablauf stellt, sind für Neulinge der reinste Horror. Nutzen Sie auch hier die Möglichkeit gemeinsamer Spiele, um sich näherzukommen. Schon Plato war der Meinung, dass man mit einer Stunde Spielen mehr über einen Menschen her­aus­finden kann als durch endlose Un­ter­hal­tun­gen.

„Es ist nicht die Arbeit, die unserem Selb­st­be­wusst­sein schadet, sondern die innere Einstellung, mit der wir diese Arbeit verrichten.“

Ältere Mitarbeiter sollten Sie nicht einfach per „Golden Handshake“ in den Ruhestand ve­r­ab­schieden, denn ihre Erfahrung und ihr Know-how werden dem Unternehmen später fehlen. Bilden Sie Gruppen mit gemischten Al­tersstruk­turen, und führen Sie Trans­fer-Meet­ings ein, bei denen die Altge­di­en­ten den Jungen ihr Wissen vermitteln. So befruchten sich Erfahrung und Dynamik gegenseitig.

Führen Sie Regie in Ihrem Leben

Stellen Sie sich vor, Ihr Leben sei ein Roman. Auf einem Blatt Papier notieren Sie zuerst, was bisher passiert ist. Dann schreiben Sie Ihr Buch zu Ende. Stellen Sie sich jetzt vor, es handle sich dabei um ein Drehbuch und Sie wären der Regisseur. Was machen Sie daraus, wie setzen Sie Ihre Geschichte um? Gibt es einen Teil Ihres Lebens, den Sie umgestalten möchten? Kein Problem: Sie können Ihr Drehbuch Tag für Tag umschreiben.

Entschei­dend für Ihre eigene Motivation ist, dass Sie stolz auf Ihre Arbeit sind. Selbst so genannte niedrige Tätigkeiten sind nützlich und wertvoll für die Gemein­schaft, in der man lebt. Sollten Sie aus diesem Grund mit Ihrer Arbeit Probleme haben, dann ändern Sie schleunigst Ihre Haltung. Lassen Sie es nicht zu, dass Ihre Arbeit an Ihrem Selb­st­wert­gefühl kratzt.

Über den Autor

Peter F. Kinauer ist selbstständiger Mo­ti­va­tion­strainer. Er hält Seminare und Vorträge und ist Autor mehrerer Bücher im Bereich Management und Lebenshilfe.