Alles im Griff

Buch Alles im Griff

Ein bewährtes Achtstufenprogramm, um Ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen

McGraw-Hill,
Auch erhältlich auf: Englisch


Rezension

Deborah Bright beschreibt ein Acht­stufen­pro­gramm für jene, die ihr Leben – kurz- und langfristig – besser in den Griff bekommen wollen. Dieses Buch bezieht seine Stärke vor allem aus den zahlreichen Geschichten und persönlichen Interviews, präsentiert jedoch eigentlich nur die aus vielen Erfolgs- und Selb­sthil­fer­at­ge­bern ohnehin bekannten und bewährten Prinzipien. Frau Dr. Bright kleidet altbekannte Ratschläge bisweilen in eine recht eigenständige Ter­mi­nolo­gie. Die Rat­ge­ber-Fange­meinde scheint jedenfalls dieselben Themen immer wieder aus einer anderen Perspektive oder in neuer Verpackung begeistert zu ver­schlin­gen. BooksInShort empfiehlt dieses Buch all jenen Leserinnen und Lesern, die einen zusätzlichen En­ergi­eschub brauchen, um Ihr Leben in den Griff zu bekommen, Lesern mit Freude an aussagekräftigen, persönlich gehaltenen Anekdoten oder auch geplagten Jung­man­agern, die noch keinen Grundkurs in Sachen Lebens­man­age­ment absolviert haben.

Take-aways

  • Um das eigene Leben in den Griff zu bekommen, benötigen Sie viererlei: Flexibilität, Gelassen­heit, Entschei­dungskraft und Klarheit.
  • Absolute Kontrolle ist unmöglich, ein echtes Gefühl der Kontrolle aber unbedingt er­strebenswert.
  • Wer sein Leben im Griff hat, fühlt sich stark.
  • Wollen Sie alles besser unter Kontrolle haben, klären Sie unaus­ge­sproch­ene Erwartungen, um dann entschlossen handeln zu können.
  • Setzen Sie auf Leistung und Aktivität, vermitteln Sie eine positive Ich-kann-Ausstrahlung, bleiben Sie jedoch realistisch.
  • Um Ihr Leben in den Griff zu bekommen, fragen Sie sich nach den entschei­den­den Er­fol­gs­fak­toren.
  • Vermeiden Sie die Fallen eines trügerischen Gefühls der Selb­stkon­trolle – Rigidität, Abhängigkeit, blinde Flecken.
  • Entwickeln Sie Eigen­ver­ant­wor­tung, indem Sie Ihre Energien bewusst einsetzen, um sich positiv von der Masse abzuheben.
  • Wer immer die Nase vorn haben möchte, muss den täglichen Kleinkram ebenso wie die langfristige Perspektive im Griff haben.
  • Setzen Sie Ihre Energien gezielt ein und trainieren Sie Ihre Re­gen­er­a­tionsfähigkeit nach unan­genehmen Situationen.
 

Zusammenfassung

Erste Schritte

Wenn Sie Ihr Leben in den Griff bekommen wollen, fragen Sie sich zuerst nach den dazu nötigen Er­fol­gs­fak­toren. Legen Sie das angepeilte Ergebnis fest, ermitteln Sie die Schlüsselfak­toren, die dieses gewährleisten und werden Sie dann aktiv. Je gründlicher Sie in einer bestimmten Situation die Elemente ermitteln, die Sie zum Erfolg führen, desto eher kommen Sie ans Ziel.

„Ein Großteil der Frustration zu Hause oder am Ar­beit­splatz entsteht durch schlecht abgestimmte oder unklare Erwartungen der Menschen.“

Wenn Sie daran arbeiten, Ihr Leben in den Griff zu bekommen, müssen Sie wissen, dass Kontrolle über das eigene Leben nicht mit Zielfestle­gun­gen gle­ichzuset­zen ist. Ziele sind das, was Sie erreichen wollen. Die Souveränität, die Sie befähigt, Ihr Leben im Griff zu haben, setzt die Kenntnis entschei­den­der Er­fol­gs­fak­toren voraus. Absolute Kontrolle ist ein Ding der Unmöglichkeit, aber Sie können daran arbeiten, ein echtes Gefühl der Selb­stkon­trolle zu erlangen. Vergewis­sern Sie sich, dass die kurzfristig angepeilten Ziele mit Ihren langfristi­gen Zielset­zun­gen konsistent sind. Andernfalls müssen Sie mit Problemen rechnen, wenn Sie auf Kosten des langfristi­gen Ziels gut funk­tion­ierende kurzfristige Strategien verfolgen.

„Die Frage nach dem richtigen En­ergieein­satz hilft Ihnen zu erkennen, was Sie nicht kon­trol­lieren können, damit Sie Ihre Energie nicht unnötig vergeuden.“

Gehen Sie den Fallen eines trügerischen Gefühls der Selb­stkon­trolle aus dem Weg und meiden Sie ins­beson­dere folgende drei Fallen:

  1. Abgleiten in die Rigiditätszone. Wer nur noch Regeln aufstellt und strikten Plänen folgt, ist zu fest­ge­fahren.
  2. Zappeln in der Abhängigkeit­szone. Verlassen Sie sich nur nicht zu sehr auf irgend jemanden oder irgend etwas außer Ihnen selbst.
  3. Stolpern in die blinde Zone. Verschließen Sie Ihre Augen nicht vor zukünftigen Aufgaben. Erkennen Sie möglichst rasch, wann mit Veränderungen zu rechnen ist.
„So lange Sie die Wahl haben, haben Sie auch die Kontrolle.“

Häufig treten die drei genannten Fallen gemeinsam auf. Denken Sie etwa an einen Chef, der befindet, eine Aufgabe müsse auf eine ganz bestimmte Weise erledigt werden, und dann nicht erkennt, dass sein Ansatz nicht funk­tion­iert. Er verstärkt das Problem, wenn er sich weigert, alternative Ansätze auch nur ins Auge zu fassen. Am besten vermeidet man diese Fallen und behält die Situation im Griff, indem man folgende vier Richtlinien beachtet:

  1. Bleiben Sie flexibel und konzen­tri­ert auf das Endergebnis, anstatt sich nur Gedanken darüber zu machen, wie Sie es erreichen.
  2. Üben Sie sich in Gelassen­heit. Damit können Sie den Kampf vermeiden, müssen also nicht zu verkrampft daran arbeiten, dass etwas nach Ihrem Willen geschieht.
  3. Sorgen Sie für Wahlmöglichkeiten, weil Sie mit der Möglichkeit zum Treffen von Entschei­dun­gen alles im Griff behalten.
  4. Sorgen Sie für Klarheit. Stellen Sie fest, welche Eigen­schaften oder Qualitäten frühere Erfolge ermöglicht haben und nutzen Sie diese in Zukunft.

Vier Möglichkeiten, immer die Nase vorn zu haben

Das Gefühl, alles im Griff zu haben, stellt sich ein, sobald Sie die Nase vorn haben. Dabei helfen Ihnen folgende vier Dimensionen der Selb­stkon­trolle:

  1. Die Dimension des großen Bildes beinhaltet Ihr persönliches Gesamtkonzept und Ihre allgemeine Leben­squalität, Ihre Beziehungen zu anderen, Ihre Gesundheit, Karriere und Ihre Rolle in der Gesellschaft. Diese Dimension umfasst auch Ihre zukünftigen Ziele und Träume. Betrachten Sie das große Bild als allgemeines Leitsystem.
  2. Die Dimension des täglichen Fortschritts beinhaltet Situationen des täglichen Lebens. Das Meistern dieser Dimension erfordert ein echtes Gefühl der Kontrolle über Ihr tägliches Leben. Stellen Sie sich diese Dimension als persönliches Nav­i­ga­tion­ssys­tem vor.
  3. Die Dimension der mangelnden Kontrolle hilft Ihnen im Umgang mit und beim Überwinden negativer Situationen, also etwa von Enttäuschungen, einem Verlust des Ar­beit­splatzes oder gesund­heitlichen Problemen. Um zu lernen, wie man sich von einem Problem erholt, gönnen Sie sich einen persönlichen vor­beu­gen­den Check samt nach­fol­gen­der Generalüberholung.
  4. Die Dimension des gezielten En­ergieein­satzes bezieht sich auf die gezielte Nutzung persönlicher Energien, vorzustellen etwa wie das Benzin für Ihr Auto. Lernen Sie diese Dimension zu meistern, indem Sie erkennen, was Sie im Griff haben und was nicht. Überlegen Sie, was Sie kon­trol­lieren wollen, wie viel Kontrolle Sie brauchen und entscheiden Sie de­mentsprechend, wie Sie Ihre Energien investieren möchten.

Halten Sie Ihre Versprechen – sich selbst und anderen gegenüber

Eigen­ver­ant­wor­tung zu übernehmen ist ebenfalls ein wesentlicher Punkt, wenn Sie Ihr Leben in den Griff bekommen wollen. Das ist mehr, als sich ve­r­ant­wortlich zu bekennen und Ihnen übertragene Pflichten zu erledigen. Hier müssen Sie sich wirklich damit au­seinan­der­set­zen, wie Sie Ihre Energien einsetzen können, um sich positiv abzuheben. Einfaches Handeln genügt nicht, handeln Sie proaktiv. Let it happen! Seien Sie der Auslöser für Neues, sofern Sie nicht durch Umstände, die sich Ihrer Kontrolle entziehen, daran gehindert werden. Begnügen Sie sich nicht damit, sich selbst zu prüfen oder sich auf die Meinung anderer zu verlassen. Verlassen Sie sich auf sich selbst.

„Beginnen Sie damit, die jeweilige Situation zu studieren und zu überlegen, welches Ergebnis Sie anstreben, um alles in den Griff zu bekommen.“

Achten Sie im Beruf darauf, dass Arbeiten fertig gestellt werden, dass Sie Ihre eigenen internen Qualitätsstandards einhalten und beachten Sie, wie sich Ihr Handeln auf andere auswirkt. Halten Sie außerdem Vere­in­barun­gen ein und überlegen Sie, was Sie sagen, um andere nicht mit Worten zu verletzen. Un­ter­schei­den Sie zwischen Ihren Gefühlen und Handlungen, um Ihr Handeln im Griff zu haben - ungeachtet dessen, wie Sie sich fühlen.

Leistungsmaßstäbe setzen

Die Übernahme von Eigen­ver­ant­wor­tung hilft Ihnen, Leistungsmaßstäbe zu setzen, ein sogenannter Pro-Achiever zu werden. Als solcher haben Sie Ihre Einstellung im Griff, und damit sind nicht nur Ihr Denken und Ihre Ansichten gemeint. Auch Gefühle spielen eine wesentliche Rolle. Sie können an Ihrer Einstellung arbeiten und sollten sie gegebe­nen­falls ändern, weil sich Ihre Präferenzen auf Ihre Entschei­dun­gen auswirken, darauf, was Sie mögen und was nicht. Achten Sie also auf Ihre Einstellung. Überlegen Sie, ob sie sich für eine bestimmte Situation eignet. Falls nicht, ändern Sie sie. Sind Sie beispiel­sweise schlecht gelaunt, reagieren Sie zu emotional, können Sie derlei mit Ihrer Einstellung, die ja tiefer in Ihnen verwurzelt ist, überwinden. Am Ar­beit­splatz treffen Sie Menschen mit un­ter­schiedlichen Ein­stel­lun­gen, etwa den Neg­a­tivis­ten mit seiner negativen Einstellung, den Le­git­imis­ten , der nur wissen möchte, was für ihn her­ausspringt, und den oberflächlichen Optimisten , der zwar überwiegend positiv eingestellt ist, dem es jedoch an kritischem Bewusstsein fehlt.

„Wenn Menschen ihre Eigenständigkeit akzeptieren und persönliche Ve­r­ant­wortlichkeiten verin­ner­lichen, haben sie die Grundlage geschaffen, um alles, was sie sich vorgenommen haben, auch zu erreichen, und mit einer solchen Leis­tung­se­in­stel­lung eröffnen sie sich zugleich ein natürliches Wach­s­tumspoten­zial.“

Die beste Einstellung von allen verkörpert der Pro-Achiever, der diverse positive Eigen­schaften in sich vereint. Er strahlt eine deutliche Ich-kann-Botschaft aus und wirkt anregend auf andere. Mit dem Neg­a­tivis­ten teilt der Pro-Achiever die Bere­itschaft, eine Situation von allen, also auch von der negativen Seite zu sehen. Der Pro-Achiever ist Realist, betrachtet Probleme als Chance und nicht als Hindernis, und er handelt immer in der doppelten Absicht, außeror­dentliche Leistungen zu erzielen und sich positiv abzuheben. Als Pro-Achiever sind Sie außerdem proaktiv, kalkulieren also vorherse­hbare zukünftige Ereignisse mit ein und planen Ihre Reaktionen bewusst. Auf eine bereits einge­tretene Situation unüberlegt zu reagieren, das ist unter Ihrem Niveau.

Acht Schritte, mit denen Sie Ihr Leben in den Griff bekommen

Nachdem Sie die persönliche Ve­r­ant­wor­tung übernommen und sich die Einstellung eines Pro-Achiev­ers angeeignet haben, wenden Sie Ihre neue Haltung praktisch auf folgende acht Schritte an, mit denen Sie Ihr Leben in den Griff bekommen:

  1. Achten Sie auf Zwischentöne. Lernen Sie, wie man unaus­ge­sproch­ene Erwartungen erkennt, etwa welche Ar­beit­szeiten von Ihnen erwartet werden, wie Sie sich kleiden sollten und ob Ihr Chef Widerspruch erträgt. Wenn Sie die Situation im Griff haben wollen, müssen Sie unaus­ge­sproch­ene Erwartungen abklären, indem Sie dafür sorgen, dass sie aus­ge­sprochen werden, um besser informiert agieren zu können. So können Sie Unaus­ge­sproch­enes in der Wortwahl von Gesprächspartnern erkennen, Fragen stellen, um sich Klarheit zu verschaffen oder von kundigeren oder höhergestell­ten Kollegen In­for­ma­tio­nen einholen.
  2. Stimmen Sie sich mit Ihren Mitmenschen ab. Stimmen Sie Ihre Erwartungen in vier wichtigen Bereichen auf jene Ihrer Mitmenschen ab: Ziele, Aufgaben und Rollen, Ar­beit­squalität und Ar­beits­beziehun­gen. Damit leisten Sie mehr, schaffen re­al­is­tis­chere Leis­tungser­wartun­gen und können Ihre Energie produktiver als Hebel einsetzen.
  3. Denken Sie wie ein Mannschaftsspieler. In­ter­nal­isieren Sie die Ziele Ihres Teams, denn es ist sehr erfüllend, als Team gemeinsam das gesteckte Ziel zu erreichen. Lernen Sie, Ihr Ego am Eingang abzugeben, engstirnige Eigen­in­ter­essen draußen zu lassen und das gemeinsame Ziel mit den Augen der Gruppe zu sehen. Beachten Sie, dass jedes Team­mit­glied wertvoll ist und sagen Sie lieber wir als ich.
  4. Lernen Sie, dass Kritik nicht weh tun muss. So erkennen Sie, dass Kritik ebenso motivierend sein kann wie Lob, weil sie Beziehungen verbessern, einen Wandel bewirken und zu besseren Leistungen führen kann. Wie Sie sich auch verhalten, Kritik lässt sich nie völlig vermeiden. Lernen Sie daher, sie als Quelle wertvoller In­for­ma­tio­nen zu betrachten, die Sie nutzen können, um das angepeilte Ergebnis zu erreichen.
  5. Üben Sie die doppelte Konzen­tra­tion. Konzen­tri­eren Sie sich gle­ichzeitig auf zwei Ebenen: auf das Gesamtbild oder die Makroebene und auf die täglichen Belange oder die Mikroebene. Finden Sie die richtige Balance zwischen beiden Per­spek­tiven, um in einer speziellen Situation den optimalen Blickwinkel zu finden. Nutzen Sie Ihre Energien gezielt. Setzen Sie Prioritäten und erledigen Sie Wichtiges zuerst. Kon­trol­lieren Sie Ihre Gedanken und Emotionen, um diese doppelte Konzen­tra­tion aufrecht erhalten zu können.
  6. Lernen Sie, cool zu bleiben. Bleiben Sie auch in anges­pan­nten Situationen ruhig. Versuchen Sie mit Tricks wie der kon­trol­lierten Atmung, sich zu beruhigen. Reden Sie in unan­genehmen Situationen keinesfalls, ohne zu denken, lassen Sie Ihren Emotionen nie ganz einfach freien Lauf.
  7. Arbeiten Sie mit sich, nicht gegen sich. Setzen Sie Selb­stkri­tik positiv ein, als eine Art Forum der Ehrlichkeit, um sich selbst objektiv betrachten zu können. So gewonnene In­for­ma­tio­nen können Sie nutzen, um weiter an sich zu feilen. Durch diesen Ansatz wird Selb­stkri­tik zu einem wirksamen Instrument, das Ihr Selb­stver­trauen stärkt.
  8. Lernen Sie, sich zu entspannen und aufzuladen. Sie erhalten so die nötige Energie, um Ihr Leben in den Griff zu bekommen. Entspan­nungs- oder Med­i­ta­tion­stech­niken helfen, den En­ergiepegel wieder aufzufüllen. Nehmen Sie sich die Zeit, um körperliche und mentale Entspan­nung­stech­niken zu erlernen.

Über den Autor

Dr. Deborah Bright, Autorin des Bestsellers Creative Relaxation, arbeitet als Coach für Führungskräfte der Wirtschaft, denen sie hilft, in der fordernden Arbeits- und familiären Situation von heute zurechtzukom­men. Als Taucherin mit Olympia-Er­fahrung kann sie auf eine re­ich­haltige Kon­sulen­ten­er­fahrung im Sport­bere­ich verweisen. Dr. Deborah Bright wird immer wieder im Wall Street Journal, in Fortune, Cos­mopoli­tan und USA Today zitiert.