Die Selbstinventur
Der erste Schritt zur perfekten Arbeit beginnt damit, sich selbst gegenüber aufrichtig zu sein. Schätzen Sie Ihre Stärken und Schwächen ein - falls Sie welche haben. Sie müssen in der Lage sein, Ihre Stärken zu artikulieren, während Sie von Personalleitern mit versteinerten Mienen auf Herz und Nieren geprüft werden. Also gehen Sie in sich und nehmen Sie sich die Zeit, eine komplette Aufstellung Ihrer Fähigkeiten zu machen. Schreiben Sie auf, was Sie haben, was andere nicht haben (aus der Sicht eines Arbeitgebers). Führen Sie Buch über die kurz- und langfristigen Fortschritte Ihres beruflichen und persönlichen Lebens. So haben Sie eine detaillierte Übersicht Ihres Weiterkommens und bekommen ein Gespür für die Richtung, in die Sie gehen wollen. Sie können so nachvollziehen, welchen Stellenwert Sie besitzen und was Sie bereits erreicht haben.
Nicht vergessen: Ihre Träume sind nicht käuflich!
Sie werden schon von dem Gerücht gehört haben, dass Geld tatsächlich eine Rolle spielt. Na gut, das stimmt. Das bedeutet aber wiederum nicht, dass Sie Ihre Träume aufgeben müssen, um die Hypothek zu zahlen. Ein guter Headhunter für Führungskräfte wird Ihnen bestätigen, dass die besten Leute die sind, die ihre Arbeit aus vollster Überzeugung tun. Eine Arbeit, die Sie Ihren Träumen näher bringt, mobilisiert Ihre Energie und setzt Sie ab gegenüber den Trägen. Wenn Sie also im Moment keine Möglichkeit zur Verwirklichung Ihrer Träume sehen, verlieren Sie sie trotzdem nicht aus den Augen. Geld sollte nie der eigentliche Grund sein, sich für eine Arbeit zu entscheiden.
Verdrängen Sie jeden Gedanken an Ablehnung
Die Angst vor Ablehnung kann Sie lähmen, also sammeln Sie sich. Bedenken Sie, dass Sie nur nach einer bestimmten Arbeit suchen - es muss nicht ausgerechnet bei dieser oder jener Firma sein. Bieten Sie keinen Raum für eine Niederlage, dann werden Sie unschlagbar sein. Befreien Sie sich von negativen Gedanken. Puschen Sie sich durch Selbstvertrauen auf. Glaube ist ansteckend. Wenn Sie ein starkes Selbstvertrauen haben, werden auch andere an Sie glauben. Sie bekommen diese undefinierbare Aura, die andere wissen lässt, dass Sie ein Gewinner sind. Während Sie sich aufpuschen, vergessen Sie nicht, dass man sich auf einem schmalen Grat bewegt zwischen ausgeprägtem Selbstbewusstsein und Arroganz. Respektieren Sie ihn.
Ein Pfadfinder ist immer ...
vorbereitet! So auch Sie, wenn Sie ein Vorstellungsgespräch in ein Jobangebot verwandeln wollen. Peinlicherweise erscheinen viele Kandidaten zu einem Vorstellungsgespräch, ohne vorher ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. Die erste mögliche Frage könnte sein: "Was wissen Sie über uns?" Wenn Sie keine Antwort parat haben, können Sie genauso gut sagen: "Sie werden mich nicht einstellen." Betreiben Sie Datenbank-Recherche, suchen Sie nach Artikeln in Zeitungen, überprüfen Sie Internetquellen und Webseiten, und nutzen Sie Ihre Kontakte. Informieren Sie sich gründlich über die Firmenkultur. Versuchen Sie, das Wertesystem der Firma zu ergründen. Informieren Sie sich über ihre Nische in der Branche. Beachten Sie die Personalpolitik und die Vergütungen.
„Die Menschen neigen zum Vorsichherschieben, weil das einfacher als Handeln ist. Wie dem auch sei, etwas auszusitzen ist auch eine Entscheidung - und zwar nichts zu tun!“
Versuchen Sie im Voraus herauszufinden, wer mit Ihnen sprechen wird, um dann weitere Informationen über diese Person zu bekommen. Führungskräfte in Firmen sind leichter herauszufinden, als man annehmen möchte. Sie könnten beispielsweise auch das Büro des Personalleiters anrufen und ein paar Fragen stellen, die Ihnen zu einem reibungsloseren Verlauf des Vorstellungsgespräches verhelfen können. Wenn Sie Glück haben, erfährt der Personalleiter von Ihrer Initiative und Direktheit, was meistens gut ankommt. Was noch mehr beeindruckt in der nach oben offenen Chuzpe-Skala, ist den Personalleiter direkt anzurufen. Bestätigen Sie einfach Ihren Termin und fragen Sie, ob Sie sich in irgendeiner Weise vorbereiten oder etwas mitbringen sollen. Von da aus werden Sie vielleicht spüren, ob die Chemie stimmt und Sie weitere Fragen stellen können. Übertreiben Sie aber nicht.
Der Lebenslauf
Lebensläufe werden benutzt, um zu disqualifizieren. Ein ansehnlicher Lebenslauf birgt keine Garantie für eine Anstellung, aber ein schlechter setzt wie durch Zauberhand das Klingeln Ihres Telefons ausser Betrieb. Obwohl sich Experten in aller Welt uneinig über den Inhalt eines Lebenslaufes sind, haben Headhunter einen Konsens gefunden. Schlecht geschriebene Lebensläufe, oder solche mit mehr als zwei Seiten oder zu viel Text, bedeuten das Aus. Ein wenn möglich 1-seitiger Lebenslauf wird besonders in den USA bevorzugt.
Ihr Headhunter ist Ihr Freund
Ein Headhunter hat mehr Kontakte als Sie zu träumen wagen. Er kann Sie mit unbezahlbaren Ratschlägen versorgen und Ihnen als Anwalt zur Seite stehen. Stellen Sie schon, bevor Sie tatsächlich Hilfe bei der Arbeitssuche brauchen, einen Kontakt zu einem Headhunter her, da diese noch im Arbeitsverhältnis stehende Kandidaten bevorzugen:
- Arbeitslose werden oft als schlecht organisiert betrachtet. Jemand mit Organisation hätte seine Nichtbeschäftigung schon vorausgesehen und sie vermieden.
- Jemand, der ein Arbeitsverhältnis für ein anderes aufgibt, übernimmt eine grosse Verpflichtung und ist somit verlässlicher.
- Einem Arbeitslosen wird fast immer ein niedrigeres Gehalt angeboten. Da 85 % der Headhunter auf Provisionsbasis - etwa 30 % des im ersten Jahr von Ihnen verdienten Gehalts - arbeiten, suchen sie sich ihre Kandidaten woanders.
- Sie können dennoch in Kontakt zu einem Headhunter treten und ehrlich erklären, warum Sie kein Anstellungsverhältnis haben. Verschwenden Sie nicht seine Zeit und verdeutlichen Sie Ihre guten Aussichten, wieder eingestellt zu werden.
Das Vorstellungsgespräch
Das Vorstellungsgespräch ist nicht die Hauptsache; es ist die einzig entscheidende Sache. Was Sie wissen müssen:
- Stellen Sie im Voraus fest, wie Sie zum Profit der Firma beitragen können. Vergessen Sie nicht, dass Sie sich selbst verkaufen müssen. Der beste Weg, etwas zu verkaufen, ist, sich die Vorteile des Kunden vor Augen zu führen.
- Proben Sie Ihren Auftritt. Stellen Sie mögliche Fragen und üben Sie Ihre Antworten. Wiederholen Sie Ihre Botschaft immer wieder, bis Sie sich perfekt und voller Selbstvertrauen ausdrücken können. Nehmen Sie ein Video von sich selbst auf, um zusätzliche Hinweise herauszufinden.
- Selbst wenn Sie von Natur aus nicht paranoid sind, stellen Sie sich vor, dass alle Augen zu jeder Zeit auf Sie gerichtet sind.
- Kleider machen Leute. Seien Sie gepflegt und angemessen gekleidet.
Seien Sie aufrichtig
Um einen guten ersten Eindruck zu machen:
- Richten Sie sich nach dem Zeitplan der Firma und seien Sie pünktlich.
- Tragen Sie eine Aktentasche.
- Ein fester Händedruck und ein gewinnendes Lächeln zur Begrüssung.
- Seien Sie zu allen höflich. Tun Sie so, als sei jeder, der Ihnen begegnet, ein Mitentscheider bei Ihrer Einstellung: von der Empfangsdame bis hin zum Generaldirektor. Stellen Sie Blickkontakt her.
- Gehen Sie zügig.
- Seien Sie gelassen, vermeiden Sie aber zuviel Small Talk.
- Lächeln Sie. Scheuen Sie sich nicht, einen Sinn für (geschmackvollen) Humor zu zeigen.
- Verkaufen Sie sich. Übertreiben Sie aber nicht. Sie müssen wissen, wann es genug ist, sonst reden Sie sich selber aus dem Job heraus.
Fragen Sie den Fragenden
Stellen Sie dem Personalleiter Fragen und demonstrieren Sie Ihre Kommunikationsfähigkeiten. Das Vorstellungsgespräch soll keine Einbahnstrasse sein:
- Seien Sie nicht passiv - stellen Sie herausfordernde Fragen.
- Clevere Fragen sind solche wie "Was wäre nach meiner Einstellung meine erste Aufgabe?" oder "Angenommen, ich bewähre mich in Ihrer Firma, welche Position könnte ich dann noch erreichen?" oder "Wann wäre es günstig, in den nächsten Tagen zur Klärung weiterer Fragen anzurufen?"
- Stellen Sie eine abschliessende Frage: "Gibt es noch irgendetwas, das ich für Sie tun kann, um meine Qualifikation für diese Position unter Beweis zu stellen?"
- Fragen Sie beim ersten Gespräch nicht nach zusätzlichen Vergütungen, nach anstehenden Reisen oder danach, ob ein Umzug notwendig wäre. Warten Sie damit bis nach Ihrer Zusage.
Das Vorstellungsgespräch beenden
Proaktiv zu sein gegen Ende des Gesprächs hinterlässt einen hervorragenden Eindruck. Dazu Folgendes:
- Weisen Sie darauf hin, dass Sie die Anstellung wollen.
- Legen Sie den nächsten Schritt in Ihrem Vorgehen fest.
- Machen Sie es vielleicht sogar ein wenig dringend, indem Sie auf Ihre anderen sich in der Endphase befindenden Vorstellungsgespräche hinweisen, und bringen Sie gleichzeitig Ihre Bewunderung und die Anziehungskraft der Firma zum Ausdruck.
- Gehen Sie nicht, ohne zu wissen, wann man sich wieder bei Ihnen meldet.
Das Nachspiel
Setzen Sie sich direkt nach dem Vorstellungsgespräch mit Ihrem Headhunter in Verbindung. Ein guter wird wissen wollen, wie es gelaufen ist. Er kann für Sie bei der Firma das Feedback zu Ihrem Gespräch erfragen. Das hilft Ihnen, Ihre Vorgehensweise zu verbessern. Er kann ebenso als Vermittler agieren und Missverständnisse ausmerzen. Schicken Sie am Tag Ihres Termins einen kleinen Dankesbrief, in dem Sie noch einmal das Interesse an der Stellung bekunden. Greifen Sie noch einmal ein Thema des Gesprächs auf, um Ihre Aufmerksamkeit zu verdeutlichen. Sprechen Sie etwas an, das nicht thematisiert wurde, um neue Informationen über sich zu geben.
Herzlichen Glückwunsch!
Sie haben Ihr Ziel erreicht. Jetzt gilt es noch Folgendes zu beachten. Als Erstes und Wichtigstes müssen Sie sicherstellen, dass Sie Ihren bisherigen Arbeitgeber im gegenseitigen Einvernehmen verlassen. Erzählen Sie keine Märchen über Ihren neuen Arbeitsplatz, und planen Sie keinen unfairen Wettbewerb mit Ihrem Ex-Arbeitgeber. Die Meinung Ihres bisherigen Arbeitgebers wird automatisch Teil Ihrer Reputation werden. Seien Sie gründlich auf Ihre neue Arbeit vorbereitet. Checken Sie Ihre Fähigkeiten im Umgang mit dem Computer, und nutzen Sie die neue Herausforderung als Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen. Ach ja, und vergessen Sie nicht, Ihrem Headhunter eine Dankeskarte zu schicken .... nur für den Fall, dass sich Ihr Traumjob nicht als solcher erweist.