Money Money Money

Buch Money Money Money

Die Suche nach Reichtum und die Jagd nach dem Glück

Conzett,


Rezension

Geld hat überall seine Finger im Spiel, es bestimmt unsere Wirtschaft, unser Leben. Aber es sollte nicht auch noch über unsere Seele herrschen. Leichter gesagt, als getan. Doch es gibt Ansätze, gute Gedanken, Vorschläge. In dem Buch von Michael Toms finden Sie sie. Der Autor hat sich mit Menschen unterhalten, die eine ganz andere Einstellung zum Geld haben. Nicht, dass Geld für diese Leute nicht wichtig wäre, nur: Man kann Geld auch anders verwenden, als sich ihm zu unterwerfen, es zum Diktator all seines Handelns und Denkens zu machen. Setzen Sie sich mit Geld auseinander, ganz intensiv. Und dann geben Sie ihm einen anderen Stellenwert. Die un­kon­ven­tionellen „Querdenker“ in Toms’ Buch werden Ihnen dabei helfen. Vielleicht gefällt Ihnen nicht alles, was Sie da lesen, aber das ein oder andere könnte dazu beitragen, dass Sie künftig ein etwas dif­feren­ziert­eres Verhältnis zum Geld haben. Man kann das alles nämlich auch ganz anders sehen … BooksInShort empfiehlt dieses Buch uneingeschränkt jedem, der mit Geld in irgendeiner Weise in Berührung kommt. Also allen: jung, alt, Mann, Frau, Freiberu­fler, Künstler, Topmanager. Wer seinem Leben einen neuen Sinn geben möchte, sollte dieses Buch lesen.

Take-aways

  • Unsere Einstellung zum Geld wird auch daran deutlich, dass wir ein grosses Geheimnis daraus machen, wie viel wir verdienen.
  • Nichts sagt so viel über unser wahres Ich aus wie unsere Beziehung zum Geld.
  • Geld verdienen heisst: Lebensen­ergie eintauschen.
  • Sie brauchen nur all das nicht zu kaufen, was Sie gar nicht brauchen, und Sie sind in fünf Jahren finanziell unabhängig.
  • Das Schlimmste sind die Kred­itkarten: Ein Leben auf Pump stellt das Geld in den Mittelpunkt.
  • Wenn Sie wirklich vermögend werden möchten, müssen Sie nach Prinzipien leben.
  • Geld ist nichts Schlechtes, man kann eine ganze Menge Gutes damit tun.
  • Man kann reich sein an Geld - oder an Bildung, Freunden, Gesundheit, Talent ...
  • Sie haben dann genug Geld, wenn Sie haben, was Sie zum Leben brauchen.
  • Lassen Sie Ihr Geld wachsen - durch In­vesti­tio­nen in Gesellschaften mit sozialer Ve­r­ant­wor­tung.
 

Zusammenfassung

Sie und Ihr Geld - eine verzwickte Beziehung

Niemand kommt daran vorbei, es beherrscht unser Leben, ob wir wollen oder nicht: Geld. Sind Sie geldgierig, ma­te­ri­al­is­tisch? Jede Epoche und jede Kultur geht anders mit Geld um. Bei manchen Völkern ist Schönheit das höchste Gut, bei andern die Ehre und bei uns im Westen Geld. Geld ist heute nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck. Es gibt nur wenige Menschen, die eine normale Beziehung zum Geld haben. Wie viel verdienen Sie? Fragt man jemanden nach seinen sexuellen Gewohn­heiten, bekommt man leichter eine Antwort. Nicht das Geld ist schlecht, sondern was wir daraus machen. Wie verhalten Sie sich einem Reichen gegenüber? Anders als gegenüber einem Armen. Warum eigentlich? Und warum sehen Sie einen Menschen, den Sie lieben, plötzlich in einem anderen Licht, sobald er Sie um Geld bittet? Geld entzweit ganze Familien, spätestens wenn es ums Erben geht. Wie sind Sie als Kind mit Geld in Berührung gekommen? Diese Einstellung verfolgt Sie ein Leben lang. Wer die Weltwirtschaft­skrise miterlebt hat, für den bleibt Geld ein Alptraum. Oder glauben Sie lieber an das Gute am Geld? Fallen Sie nicht von einem Extrem ins andere! Unsere Welt ist hart, es gibt gut und böse. Jedenfalls sollte Geld Ihnen keine Angst machen, immerhin war es zunächst mal eine heilige Erfindung, hinter deren Konzept einiges an Weisheit stand. Es sollte helfen, Bedürfnisse zu befriedigen. Wie viel Geld ist genug? Passen Sie auf, dass Sie von der Droge Geld nicht abhängig werden! Ihre Beziehung zum Geld verrät viel über Ihre Aufrichtigkeit und Ihr wahres Ich.

Bleiben Sie ruhig und hören Sie auf zu hamstern

Sie wollen Geld? Dann müssen Sie es gegen einen Teil Ihrer Lebensen­ergie eintauschen. Wenn Sie das Geld dann wieder ausgeben, sollte das wenigstens mit Ihren Wertvorstel­lun­gen übere­in­stim­men. Treffen Sie bewusste Entschei­dun­gen. Überlegen Sie, was Sie kaufen. Schaden Sie damit diesem Planeten? Vielleicht brauchen Sie gar keine Zweit­woh­nung, für deren Bau Regenwald abgeholzt wird. Wer Geld ausgibt, verbraucht Ressourcen. Einige haben wir bereits leer gekauft. Haben Sie Angst, dass morgen alles noch teurer wird? Wer den Kap­i­tal­is­mus kennt, weiss, dass auf eine Inflation eine Deflation folgt. Und eine Wirtschaft­skrise wäre überhaupt nicht so schlecht: Die Umwelt würde nicht so dramatisch geschädigt, Mütter würden nicht mehr arbeiten, in den Familien gäbe es weniger Stress und die Kinder hätten somit auch etwas davon.

„Geld ist zu einem be­herrschen­den Faktor in unserer Gesellschaft geworden und wir täten gut daran, unsere Beziehung zum Geld und dessen Auswirkun­gen auf unser Leben zu untersuchen.“

Macht Sie Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf zufrieden? Und ein Wohnwagen, in dem Sie ganze zwei Wochen im Jahr verbringen? Sie brauchen viel weniger, als Sie kaufen. Wenn Sie dieses Geld sparen, sind Sie in fünf Jahren finanziell unabhängig. Dazu brauchen Sie keine Million. Fragen Sie sich mal, was Sie wirklich wollen. Alles andere lassen Sie weg. Jeder Mensch hat seinen eigenen in­di­vidu­ellen Betrag, der ihn finanziell unabhängig werden lässt. Ordnen Sie Ihre Wertvorstel­lun­gen neu und leisten Sie einen Beitrag für die Menschheit! Wer finanziell unabhängig ist, kann es sich leisten, für seine Arbeit kein Geld zu nehmen. Also: Verbrennen Sie Ihre Kreditkarte, tilgen Sie Ihre Schulden und arbeiten Sie nicht nur für Ihr Gehalt­skonto. Entdecken Sie, ob es nicht Wichtigeres in Ihrem Leben gibt.

Wollen Sie, brauchen Sie oder müssen Sie?

Warum horten Sie Ihr Geld? Wenn Sie es nicht am Fliessen halten, wird es giftig wie stehendes Wasser. Bringen Sie es auf den Weg, und zwar mit Liebe und Engagement, nicht mit Ärger, sonst laden Sie es mit negativer Energie auf. Sie haben keinerlei Lust, Steuern zu zahlen? Sehen Sie es mal positiv: Sie übernehmen damit Ve­r­ant­wor­tung für Ihr Land. Mit Geld können Sie verändern, Mitgefühl zeigen, Ressourcen schützen und die Welt angenehmer machen. Setzen Sie Ihr Geld für Ihre höchsten Ideale ein, damit ändern Sie Ihre Beziehung zum Geld. Sie haben zu wenig Geld? Sehen Sie genau hin, Sie werden feststellen, dass Sie eine "aus­re­ichende Menge" davon haben. Und dann setzen Sie sich in aller Ruhe mit Ihrem Geld auseinander. Alles, mit dem Sie sich wirklich auseinander setzen, vermehrt sich wie von alleine: Zeit, Liebe - und eben auch Geld.

„Wir bilden uns ein, dass Geld eine gewisse Macht, Kompetenz und Fähigkeit verleiht - eine Illusion, die wir als solche erkennen müssen.“ (Jacob Needleman)

Wir sollten Mitleid mit den Reichen haben, denn sie haben alle Hände voll zu tun, um all den überflüssigen Kram in­standzuhal­ten, den Sie vorher nicht hatten. Lösen Sie sich von der Wohl­stand­skul­tur, engagieren Sie sich für gemeinnützige Projekte, hin­ter­lassen Sie die Welt ein bisschen besser, als sie jetzt ist. Geld gehört niemandem - ausser allen. Und reich ist nicht nur, wer Geld besitzt, reich ist, wer Freude am Leben hat. Es gibt einen Reichtum der Seele und einen Reichtum des Herzens. Geben Sie Ihr Geld künftig für die Erde aus. Geld besitzt Macht, nämlich die Dinge zum Guten zu wenden. Geben ist ein Privileg. Und Sie kriegen auch etwas zurück: Selb­sterken­nt­nis.

Machen Sie, was Sie wollen, aus Prinzip

Warum klauen Sie nicht? Weil es unmoralisch ist, genauso wie im Keller Geld drucken. Wenn Sie echten Wohlstand möchten, dürfen Sie weder das eine noch das andere tun. Und zwar aus Prinzip nicht. Das gilt nicht nur für den Einzelnen, sondern generell für die Gesellschaft. Prinzipien beherrschen also unser Leben. Und unseren Wohlstand. Ehrlichkeit ist so ein Prinzip. Wenn Sie etwas möchten, müssen Sie einem andern dafür etwas geben. Das nennt man ehrlichen Austausch. Sie wissen, was Sie wollen. Warum tun Sie es dann nicht? Aber nur so werden Sie erfolgreich und glücklich. Ausserdem sind Sie für den Rest der Welt am nützlichsten, wenn Sie Ihre Talente ausleben. Das, was Sie mit Liebe tun, klappt am besten. Sie trauen sich nicht? Keine Unterstützung, Angst, es nicht zu schaffen? Vielleicht folgen Sie mal Ihrer inneren Stimme. Worin sind Sie gut? Träumen Sie nicht länger von Ihrer Lieblingstätigkeit, fangen Sie an, genau das zu tun. Machen Sie einen Plan. Und hören Sie nicht gleich wieder auf, wenn es schwierig wird. Nicht aufgeben, Sie kommen schon ans Ziel. Ausdauer ist die halbe Miete. Dazu brauchen Sie Reife. Sie müssen sich spirituell weit­er­en­twick­eln. Was Sie tun, muss für die anderen von Nutzen sein.

Wer bin ich?

Zwischen Reichtum und Wohlstand gibt es einen Unterschied: Wohlstand stellt das Sein in den Mittelpunkt, nicht das Haben. Geld ist nur einer von vielen Vermögenswerten. Machen Sie eine Liste über Ihr im­ma­terielles Vermögen, Bildung, Beziehungen, Freunde, Gesundheit, spezielle Fähigkeiten. Kennen Sie die Macht, die in diesen im­ma­teriellen Werten steckt? Versuchen Sie, mit Ihrem inneren Selbst in Berührung zu kommen. Makaber, aber sehr hilfreich dabei: Sie schreiben Ihre eigene Grabrede. Jetzt erkennen Sie Ihr wahres Wesen und die Fol­gerichtigkeit Ihres Handelns. Auf einmal sind Sie stolz auf sich, und das setzt eine Menge Kreativität frei, die Sie gut gebrauchen können.

„Reichtum ist die Erfahrung, dass wir das haben, was wir wirklich brauchen und wollen.“ (Shakti Gawain)

Jeder Mensch hat andere Qualitäten. Der eine Schönheit, der andere Mut, der eine Energie, der andere Geduld. Setzen Sie Ihre Qualitäten richtig ein. Wer Spenden sammeln, Bücher schreiben oder andere begeistern kann, ist reich, auch wenn er keine persönlichen Reichtümer besitzt. Davon können Sie zwar Ihre Miete nicht bezahlen, aber wenn Sie erkennen, dass das Ihre Qualität ist, finden Sie vielleicht ein grosses Unternehmen, das Ihnen für genau diese Qualität eine Menge Geld bezahlt. Verlassen Sie sich einfach auf sich, binden Sie sich an Ihre Qualität und verhalten Sie sich so, dass diese Qualität Ihre Basis bildet. Leben Sie Ihren Traum, kosten Sie das Leben voll aus, dann sind Sie reich.

Geld macht glücklich und frei, oder?

Haben Sie genug Geld, um all das zu tun, was Sie gerne möchten? Die meisten Menschen, die viel Geld verdienen, haben überhaupt keine Zeit mehr, nach ihren Wünschen zu leben. Sie sind 24 Stunden mit Reichwerden beschäftigt und empfinden dabei nicht mal das Gefühl von Reichtum. Manche Leute sind reich und glücklich. Es gibt auch welche, die sind arm und zufrieden. Wonach sehnen Sie sich wirklich? Wer weiss, was er braucht und will, und die Erfahrung macht, dass er all das hat, der ist reich. Echter Reichtum ist eine Erfahrung, spirituell, mental, emotional und physisch.

„Die Menschen können für das, was sie an Geld spenden, bekannt werden, aber nicht für das, was sie anhäufen.“ (Lynne Twist)

Was sagt Ihre innere Stimme? Geben ist seliger denn Nehmen. Aber Sie dürfen ruhig auch so viel nehmen, wie Sie geben, sonst stimmt das Gle­ichgewicht nicht mehr. Wer nur gibt, steht auf einem Bein, und wahrschein­lich fällt er bald um. Spüren Sie einen Widerspruch in sich? Spirituelle Lehren sagen uns, wir brauchen keinen materiellen Besitz. Die Werbung ist da ganz anderer Meinung. Nun, Sie sind ein Mensch, Sie brauchen beides. Meditation oder Entspan­nungsübungen setzen eine Menge Energie frei, damit Sie all das tun können, was Sie wirklich wollen. Engagieren Sie sich für ein Ziel, arbeiten Sie ehre­namtlich. Freude und neue Energie sind dann Ihr Lohn. Und Freiheit, denn Sie können diese Tätigkeit jederzeit aufgeben und eine andere beginnen, je nachdem, wo die Welt gerade ein Bedürfnis danach hat. Ihre Arbeit macht endlich Sinn. Welcher bezahlte Job kann Ihnen das schon bieten?

Wenn ich einmal reich bin ...

Dann investieren Sie Ihr Geld. Wo, bitte schön? In Projekte, deren Ziele Sie vertreten können. Legen Sie ethische Kriterien zugrunde. Das geht auch bei Gesellschaften, die an der Börse gehandelt werden. Möchten Sie Ihr Bares anlegen, um von den Zinsen zu leben? Suchen Sie sich einen In­vest­ment­fonds, der in Aktien, aber auch in Oblig­a­tio­nen investiert. Dann nehmen Sie eine "ethische Überprüfung" vor. Womit befasst sich der In­vest­ment­fonds? Setzen Sie auf Gesellschaften, die Umwelt­prob­leme ernst nehmen, nicht in die Rüstungsin­dus­trie involviert sind, eine soziale Mi­tar­beit­er­poli­tik vertreten, Min­der­heiten eine Chance geben und für Umwelt und Konsumenten gesunde Produkte herstellen.

„Wenn die Arbeit mit Liebe kombiniert wird, entsteht etwas Schönes, nicht nur fi­nanzieller Wohlstand, sondern auch grosse Zufrieden­heit.“ (C. Holland Taylor)

Keine Angst, solche Gesellschaften erzielen nach­weis­lich höhere Gewinne als andere. Wo die Angestell­ten gut behandelt werden, arbeiten sie härter und engagierter, kündigen weniger und setzen ihre Ar­beit­skraft rationeller ein. Das spart der Gesellschaft viel Geld. Sie sind von der Politik einiger­massen enttäuscht? Dann haben Sie mit gesellschaftlich ve­r­ant­wortlichen In­vesti­tio­nen ein gi­gan­tis­ches Instrument in der Hand, um Druck auszuüben. Die Firmen brauchen Geld. Ihr Geld. Und Sie geben Ihr Geld nur dem, der sich für die Umwelt engagiert. Mag sein, dass das zunächst kleinere Firmen sind, aber auch die ganz grossen werden irgendwann darauf reagieren müssen. Also, worauf warten Sie? Bleiben Sie aber kritisch, heute schreibt jeder gerne "Umwelt" auf sein Logo. Informieren Sie sich! Sie haben die Zukunft unserer Erde in der Hand.

„Wir glauben, wenn wir genug Geld hätten, die richtige Menge, würden wir uns sicher und frei fühlen.“ (Shakti Gawain)

Und welche Zukunft hat das Geld? Wenn Sie den Geldschein meinen: keine. Der elek­tro­n­is­che Handel ist heute Realität. 95 % unseres Geldes liegen auf der Bank und werden dort elek­tro­n­isch verwaltet. Der elek­tro­n­is­che Geldverkehr ist die zweite Revolution in der 5000-jährigen Geschichte des Geldes. Da kommt noch einiges auf uns zu. Das Internet wird neue Währungen schaffen. Oder womit wollen Sie den weltweiten Handel dort bezahlen? Es können auch lokale Währungen geschaffen werden, manche Gemein­schaften haben das bereits erfolgreich getan. In der brasil­ian­is­chen Stadt Curitiba beispiel­sweise bekommen Sie für jeden Beutel mit Müll einen Gutschein für eine Bus­fahrkarte. Laut Vereinten Nationen ist Curitiba jetzt die ökol­o­gis­chste Stadt der Welt, mit vielen Grünflächen, kulturellen Angeboten, einer Universität und eben zwei parallel laufenden Wirtschaftssys­te­men, wovon das eine aus Müll Geld macht. Das ist die Zukunft.

Über den Autor

Michael Toms hat New Dimensions Radio, den wichtigsten Tätigkeits­bere­ich der gemeinnützigen Bil­dung­sor­gan­i­sa­tion New Dimensions Foundation mitbegründet und ist dort Gastgeber der New Dimensions-Ra­dioin­t­er­view-Se­rie. Toms will aufzeigen, wie man mit den Her­aus­forderun­gen einer sich wandelnden Gesellschaft kreativ und positiv umgehen kann.