So behalten Sie Ihren Job

Buch So behalten Sie Ihren Job

Wie Sie Ihren Arbeitsplatz langfristig sichern

Campus,


Rezension

In Krisen­zeiten ist kein Job sicher. Jeder kann urplötzlich seinen Ar­beit­splatz verlieren. Manche trifft es allerdings eher als andere, weil die Fähigkeit zur Selb­stver­mark­tung höchst un­ter­schiedlich verteilt ist. Jörg Knoblauch verspricht jedem Leser, der sein Buch dur­char­beitet, unkündbar zu werden. Dafür muss er sein Leben analysieren, durchplanen, eisern an Vorsätzen festhalten und bienenfleißig sein. Eine Hilfe sollen dabei die vielen Checklisten, Tests und Fragebögen sein, die direkt im Buch bearbeitet oder aus dem Internet herun­terge­laden werden können. Am Ende schließt der angehende Top­mi­tar­beiter einen Vertrag mit sich selbst, in dem er gelobt, niemals schlap­pzu­machen. Das Ganze ist bestimmt nicht jedermanns Sache: Wer plant sein Leben schon bis zum Tod in Sieben-Jahres-, Jahres-, Quartals- und Tagesplänen durch? Hilfreich und sofort umsetzbar sind aber die vielen Tipps, wie man den Beruf­sall­tag angenehmer gestaltet, Kontakte knüpft und auf sich aufmerksam macht. BooksInShort empfiehlt das Buch allen, die keine Mühe scheuen, um ihren Job zu sichern.

Take-aways

  • Uner­set­zliche Mitarbeiter sind unkündbar, alle übrigen sind Wack­elka­n­di­daten.
  • Wer einen sicheren Job will, muss raus aus der Be­quem­lichkeit, sich weit­er­en­twick­eln, Neues wagen, Überstunden und Misserfolge tolerieren.
  • Der Chef ist Ihr wichtigster Kunde: Lösen Sie seine Probleme und überraschen Sie ihn mit Eigenini­tia­tive.
  • Es ist besser, die eigenen Stärken zu nutzen, als an Schwächen herumzu­dok­tern.
  • Im idealen Job leben Sie Ihre Stärken aus und bringen deshalb Spitzen­leis­tun­gen.
  • Entwerfen Sie Ihren Traumjob, gleichen Sie ihn mit Ihren Stärken ab und ver­wirk­lichen Sie ihn – in Sieben-Jahres-, Jahres-, Quartals-, Wochen- und Tagesplänen.
  • Verplanen Sie nur 50 % Ihrer Zeit.
  • Verhalten Sie sich bereits jetzt so, wie es die von Ihnen angestrebte Position erfordern würde.
  • Nutzen Sie Treffen mit Kollegen und Vorge­set­zten, um auf sich aufmerksam zu machen.
  • Bauen Sie sich ein soziales Netzwerk auf, bestehend aus er­fol­gre­ichen Mi­tar­beit­ern und anderen am­bi­tion­ierten Aufsteigern.
 

Zusammenfassung

Raus aus der Komfortzone

Nur wer seine Arbeit so gut macht wie kein anderer, ist un­ent­behrlich und damit unkündbar. Der Weg zum Top­mi­tar­beiter führt raus aus der Komfortzone. Dort plätschert alles in ruhiger Routine vor sich hin. Das ist gemütlich, aber gefährlich. Die nächste Kündi­gungswelle spült Kom­fort­zo­nen-Be­wohner auf die Straße. Gefragt sind in­ter­essierte, flexible und kar­ri­ere­ori­en­tierte Angestellte, die sich in der Wach­s­tum­szone befinden. Dazu müssen Sie sich neuen Her­aus­forderun­gen stellen und sich weit­er­en­twick­eln. So erleben Sie einen Flow – das Glücksgefühl, das entsteht, wenn Ihre Arbeit Ihren Fähigkeiten entspricht und Sie darin völlig aufgehen, wenn Sie weder unter- noch überfordert sind. Das ist der optimale Zustand, um Spitzen­leis­tun­gen zu bringen. Trauen Sie sich neue Projekte und Aufgaben zu. Aber Achtung: Wer sich zu viel aufbürdet, ist überfordert, gerät schnell in die Panikzone und der Burnout droht. Die Komfortzone zu verlassen, bedeutet, sein Leben entschlossen in die Hand zu nehmen, positiv zu denken, innere Hindernisse zu bewältigen und Willenschwächen zu überwinden. Was heißt das konkret für den Beruf­sall­tag? Ganz einfach:

  • Stecken Sie sich re­al­is­tis­che Ziele. Lieber klein anfangen und sich dann steigern.
  • Setzten Sie sich Deadlines. Das zwingt Sie, effizient zu arbeiten.
  • Erweitern Sie Ihre eigenen Grenzen. Sie denken, Sie können nach 22 Uhr nicht arbeiten? Es lohnt sich nicht, jetzt noch mit dem Projekt anzufangen? Falsch: Tun Sie es!
  • Bilanzieren Sie jeden Tag: Was war heute gut? Was will ich morgen besser machen?
  • Schreiben Sie auf, was Sie von Ihren Plänen abhält.
  • Niemand ist vollkommen: Verzeihen Sie sich Fehler.

Den Chef verstehen

In jedem Unternehmen gibt es A-, B- und C-Mi­tar­beiter. In der Regel gibt es davon ungefähr 10, 25 und 65 %. Die A-Mi­tar­beiter sind die Leistungsträger. Die B-Leute erledigen ihre Arbeit unauffällig und solide, sie schaden nicht. im Gegensatz zu den C-Mi­tar­beit­ern, die innerlich längst gekündigt haben und schlechte Stimmung verbreiten. Jeder Chef wäre sie lieber heute als morgen los. Er braucht mehr un­verzicht­bare A-Mi­tar­beiter. Wer in die A-Liga aufsteigen oder sich dort halten will, muss sich in seinen Chef hinein­ver­set­zen und ihn als wichtigsten Kunden betrachten. Wo er schwach ist, helfen Sie ihm und werden sein Problemlöser. Fragen Sie Ihren Chef direkt, was er von Ihrer Arbeit hält und was Sie besser machen können.

„Raus aus der Komfortzone bedeutet: Blockaden überwinden, den inneren Schweine­hund zähmen, eine positive Einstellung zu Ihrer Arbeit entwickeln und daran glauben, dass Sie den Erfolg des Un­ternehmens mit­gestal­ten werden.“

Das begeistert jeden Chef:

  • Spezial­is­ten auf ihrem Fachgebiet: Arbeiten Sie zuverlässig und bleiben Sie mit Fachzeitschriften und Fort­bil­dun­gen immer auf dem Laufenden.
  • Angestellte, die eigen­ver­ant­wortlich und selbstständig Projekte abwickeln.
  • Kun­de­nori­en­tiertes Arbeiten: Es gibt keine bessere Werbung als Kunden, die Ihrem Vorge­set­zten erzählen, wie gut Sie sie beraten haben.
  • Leute, die mitdenken und Kosten sparen: Probleme müssen nicht immer nach dem gleichen Schema gelöst werden. Seien Sie kreativ und fragen Sie sich: Was könnte besser laufen? Wer jeden Monat einen Verbesserungsvorschlag parat hat, fällt positiv auf.
  • Angestellte, die Probleme sys­tem­a­tisch lösen: Erkennen, analysieren und bewerten Sie Probleme, und sammeln Sie Lösungsideen. Danach wählen Sie die beste Möglichkeit aus, probieren, verbessern und präsentieren sie und setzen sie im Alltag um.

Stärken finden und nutzen

Wenn Sie Menschen begeistern wollen, dürfen Sie nicht an Ihren Schwächen herum­dok­tern; am Ende ist die Arbeit höchstens gut oder zufrieden­stel­lend. Stattdessen sollten Sie sich auf Ihre Stärken konzen­tri­eren, sie im Job nutzen und so Spitzen­leis­tun­gen bringen. Fünf Dinge definieren die Stärken eines Menschen:

  1. Kompetenz ist das, was Sie gelernt haben und was Sie können. Listen Sie Ihren beruflichen Werdegang, Ihre Schulungen, Fort­bil­dun­gen und Ehrenämter auf.
  2. Mo­ti­va­tions­fak­toren treiben Sie dazu, Dinge mit Lei­den­schaft zu tun. Stellen Sie tabel­lar­isch auf, was Sie gerne machen. Wie könnten Sie das im Job nutzen?
  3. Persönlichkeit zeichnet Sie aus. Jeder ist eine Mischung aus dominant, initiativ, stetig und gewis­senhaft. Nur ist der eine dominanter oder gewis­senhafter als der andere. Persönlichkeit­stests helfen Ihnen, sich einzuschätzen.
  4. Werte bestimmen Ihr Handeln, daran orientieren Sie sich. Wenn Sie andere Werte als Ihr Arbeitgeber vertreten, werden Sie es nicht in die A-Liga schaffen. Dann haben Sie das Gefühl, am falschen Platz zu sein, und werden nur halbherzig arbeiten. Vergleichen Sie Ihre persönlichen Werte tabel­lar­isch mit denen der Firma. Klaffen diese stark auseinander, ist wahrschein­lich das Be­trieb­sklima schlecht. Sie sollten darum mit gutem Beispiel vorangehen und Veränderungen im Kleinen vo­rantreiben. Seien Sie immer freundlich und positiv.
  5. Wünsche sind Ihre Träume und Sehnsüchte. Listen Sie auf, was Ihnen wichtig ist, und werten Sie. Wollen Sie mehr Geld, ein schöneres Büro oder neue Aufgaben?

Die Job­si­t­u­a­tion analysieren

Im idealen Job können Sie Ihre Stärken nahezu voll ausleben. Die Stärken sind mehr oder weniger unveränderbar, die Job­si­t­u­a­tion ist es schon. Mit diesen fünf Fragen können Sie sie analysieren:

  1. Was sind Ihre Haup­tauf­gaben? Streichen Sie alle Aufgaben, die sich voll mit Ihren Stärken decken, grün an. Gelb markieren Sie Arbeiten, bei denen Sie Ihre Stärken teilweise nutzen können, und rot die, auf die das überhaupt nicht zutrifft. Gelb bedeutet: hier muss ich genauer hinschauen. Rot: Gefahr, das muss sich ändern.
  2. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Ar­beit­splatz? Vergeben Sie Noten für Aspekte wie Qualität der Arbeit, Führungsstil, Fort- und Weit­er­bil­dungsmöglichkeiten.
  3. Wie gut ist Ihre Arbeit? Benoten Sie z. B. Ihre Zusam­me­nar­beit mit den Kollegen und Ihr Ar­beit­stempo.
  4. Wie stehen Ihre Kollegen, Kunden, Vorge­set­zten und Ihr Partner zu Ihrem Job? Sind alle zufrieden? Wunderbar! Falls nicht, klären Sie ab, wo es hakt.
  5. Stimmen die äußeren Bedingungen? Also Gehalt, Position und Arbeitsort?

Ziele setzen

Ein Ziel muss mess- und machbar sein, sonst bleibt es ein frommer Wunsch. Schreiben Sie auf, wie Ihr Traumjob sein soll. Als Kind hat fast jeder ein kühnes Berufsziel: Astronaut oder Ballerina. Nur Mut, Ihr Ziel darf ruhig her­aus­fordernd sein. Was hält Sie davon ab? Fehlt Ihnen Geld, Mut, Talent, Glück, Gesundheit oder die Ausbildung? Gleichen Sie Ihren Traumjob mit Ihren Stärken ab. Legen Sie Ziele für sieben Jahre, für ein Jahr, für Quartale, Wochen und Tage fest. Ein Jahresziel könnte z. B. sein, einen En­glis­chkurs zu besuchen oder einen bestimmten Betrag mehr zu verdienen.

„Ein sehr hilfreiches Mittel bei der Umsetzung von Zielen ist, einen Vertrag mit sich selbst abzuschließen.“

Einmal im Vierteljahr sollten Sie sich Zeit nehmen, um über Ihr Leben nachzu­denken, darüber, was Sie bereits erreicht haben und was nicht, und wie es weitergehen soll. Die Wochen­pla­nung legt fest, was in den kommenden sieben Tagen zu tun ist, um Quartals- und Jahresziele zu erreichen. Die Tage­s­pla­nung definiert für den einzelnen Tag, was abgear­beitet wird. Verplanen Sie maximal 60, besser nur 50 % Ihrer Zeit und berücksichtigen Sie dabei Ihre in­di­vidu­elle Leis­tungskurve. Die meisten Menschen sind zwischen 8 und 11 Uhr vormittags am kreativsten.

Für sich selbst werben

Es nützt nichts, ein A-Mi­tar­beiter zu sein, wenn es niemandem auffällt. Die richtigen Leute müssen auf Sie aufmerksam werden und Sie als kompetent einschätzen. Menschen sehen, was Sie anhaben, wie Sie sitzen, stehen, sich bewegen, und entscheiden sekun­den­schnell: Ja, der hat es drauf – oder nicht. Ziehen Sie sich passend an; orientieren Sie sich daran, was Ihre Vorge­set­zten tragen und was Ihnen steht. Ein gepflegtes Äußeres ebenso wie gute Manieren sind ein Muss. Dreckige Fingernägel, abgewetzte oder schmutzige Schuhe sind verboten. Büro und Ar­beit­splatz eines A-Mi­tar­beit­ers sind übersichtlich und aufgeräumt. Für sich selbst die Wer­be­trom­mel rühren können Sie einerseits im beruflichen Alltag, anderseits in Meetings oder in der Fir­men­zeitung. Hier ein paar Tipps:

  • Arbeiten Sie immer ein wenig mehr als die anderen. Der Chef sollte das bemerken.
  • Sorgen Sie in Gesprächen für gute Stimmung. Seien Sie freundlich und höflich.
  • Trauen Sie sich, in Konferenzen etwas zu sagen; schlagen Sie Lösungen vor.
  • Führen Sie Ihrem Chef Ihre Erfolge vor Augen. Etwa so: „Das war ein schwieriger Kunde. Aber ich konnte ihn überzeugen.“
  • Bitten Sie Ihren Chef, Ihre Leistung zu beurteilen.
  • Üben Sie sich in Smalltalk.
  • Pflegen Sie Netzwerke.
  • Klagen Sie nicht, stehen Sie zu Fehlern und begeistern Sie andere.
  • Setzen Sie sich in Meetings neben die Mächtigen.
  • Bereiten Sie Ihre Präsentationen gut vor.
  • Entwerfen Sie eine PR-Strate­gie für sich selbst: Eine Stil- und Farb­ber­atung gehört dazu, ebenso Trainings, um besser zu tele­fonieren oder Referate zu halten. Überlegen Sie, wo Sie beruflich hinwollen, und verhalten Sie sich dann auch so, wie Sie es von einem Menschen in dieser Position erwarten würden.

Beziehungen knüpfen

Ohne die richtigen Kontakte gibt es keinen beruflichen Erfolg und keinen sicheren Ar­beit­splatz. Netzwerken bedeutet ein gegen­seit­iges Geben und Nehmen. Bauen Sie Ihr Netz sys­tem­a­tisch auf. Für Ihre berufliche Stellung könnten folgende Personen wichtig sein: leis­tung­sori­en­tierte Kollegen aus Ihrem Team, aus anderen Abteilungen oder Unternehmen, Kunden, externe Berater, Freunde oder Bekannte. Schulen Sie Ihren Blick dafür, wer in Ihrem Betrieb ein­flussre­ich ist. So knüpfen Sie Kontakte:

  • Seien Sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gehen Sie mit Kollegen essen, zu Seminaren oder Vorträgen. Engagieren Sie sich in Berufsverbänden oder in On­line-Net­zw­erken.
  • Sprechen Sie dort auch unbekannte Menschen an.
  • Sammeln Sie In­for­ma­tio­nen über Menschen auf Karteikarten und nutzen Sie deren Geburtstage, Hobbys und Interessen als Anknüpfungspunkte.
  • Gehen Sie aktiv auf andere zu. Melden Sie sich bei neuen Bekannten per E-Mail, gratulieren Sie zum Aufstieg oder Geburtstag.
  • Dramen aus Ihrem Privatleben behalten Sie für sich.
  • Seien Sie ein angenehmer Gesprächspartner. Das heißt: gut zuhören, sich für andere in­ter­essieren, sich ihre Namen merken und die Leistung anderer ehrlich anerkennen.
  • Menschen wachsen mit Menschen und erweitern durch soziale Kontakte ihren Horizont. Suchen Sie sich pro­fes­sionelle Verbündete. Lassen Sie sich von einem Coach oder Mentor beraten. Gründen Sie ein „Erfolgsteam“. Dazu sprechen Sie Bekannte an, und Sie treffen sich alle zwei oder drei Wochen, um sich gegenseitig wichtige berufliche Projekte vorzustellen. Jeder verpflichtet sich, bis zum nächsten Treffen wichtige Dinge erledigt zu haben. Das spornt an.

Über den Autor

Prof. Dr. Jörg Knoblauch ist geschäftsführender Gesellschafter mehrerer mittelständischer Unternehmen. Er hat bereits einige Bücher veröffentlicht, u. a. den Bestseller Dem Leben Richtung geben und Zeit­man­age­ment.