Die Rückkehr des Meisters

Buch Die Rückkehr des Meisters

Keynes für das 21. Jahrhundert

Kunstmann,
Auch erhältlich auf: Englisch


Rezension

Die Finanz- und Wirtschaft­skrise seit 2007 hat John Maynard Keynes’ Ideen ein Comeback verschafft. Keynes-Bi­ograf Robert Skidelsky stellt in seinem viel­seit­i­gen und umfassenden Werk die aktuelle Krise und die Versuche, sie zu bewältigen, den Lehren des Ökonomen gegenüber. Dafür beleuchtet er die ver­schieden­sten Aspekte: sowohl Keynes’ Lebensweg und den Einfluss seiner Lehre als auch die ökonomischen Theorien vor und nach Keynes. Die frohe Botschaft, dass Keynes lebt, wird allerdings etwas überstra­paziert. Zwar verschweigt der Autor nicht die Schwächen des Meisters. Im Vergleich mit seinen Nachfolgern, die offenbar nichts als Unsinn – und die aktuelle Krise – verzapft haben, lässt Skidelsky ihn jedoch glänzend dastehen. BooksInShort empfiehlt das de­tail­re­iche Buch allen ökonomisch bewanderten Lesern.

Take-aways

  • Der Streit über die Ursachen der Finanz- und Wirtschaft­skrise ist eine Wieder­hol­ung der Debatte nach der Weltwirtschaft­skrise der 1930er Jahre.
  • Die Ursache der Krise ist ein in­tellek­tuelles und moralisches Versagen.
  • Wir sind den falschen Ideen und Werten gefolgt: der Lehre von der Effizienz der Märkte und dem schnöden Mammon.
  • Die zeitgenössische Wirtschaftswis­senschaft ist auf die Annahme hereinge­fallen, die Menschen verhielten sich im Durch­schnitt rational.
  • Beide Lager der Ökonomen – sowohl das neok­las­sis­che als auch die Neukey­ne­sianer – haben versagt.
  • Nicht die Neukey­ne­sianer erleben ein Comeback, sondern Keynes.
  • Keynes war weder ein Sozialist noch ein Anhänger von Inflation und ausufernder Staatsver­schul­dung.
  • Nach Keynes soll der Staat in Krisen­zeiten die Wirtschaft stimulieren und Nachfrage schaffen.
  • Zudem soll der Staat durch Reg­ulierun­gen dafür sorgen, dass die Nach­frageausfälle auf Märkten weniger drastisch sind.
  • Key­ne­sian­is­che Ideen müssen künftig wieder eine wichtigere Rolle spielen. Das Wirtschaftsstudium sollte reformiert werden.
 

Zusammenfassung

Der Weg in die Krise

Lange Zeit floss zu viel Geld in den US-Im­mo­bilien­markt. Selbst so genannte Ninjas – Menschen ohne Einkommen, Arbeit und Vermögen („no income, no job, no assets“) – erhielten Kredite für den Hauskauf. Die US-Regierung unter Bill Clinton hatte staatlich geförderte Institute wie Fannie Mae regelrecht dazu ermutigt. Die Spirale aus steigenden Häuserpreisen und sinkenden Kred­itkosten kumulierte, angeheizt durch Fi­nanzin­no­va­tio­nen wie die Verbriefung von Forderungen, im Jahr 2005; die Verluste der Banken auf dem Sub­prime-Markt waren in den Folgejahren verheerend. Nach dem Zusam­men­bruch der US-In­vest­ment­bank Lehman Brothers im September 2008 stand die Wirtschaft kurz vor dem Kollaps: Milliarden von Dollars wurden innerhalb kurzer Zeit aus dem US-Geld­markt abgezogen. Indem Regierung und US-Zen­tral­bank Fed beherzt eingriffen und Garantien aussprachen, bewahrten sie das Fi­nanzsys­tem vor dem To­talver­sagen. Diese Eingriffe ver­hin­derten allerdings nicht, dass die Krise immer weitere Kreise zog: Die Rohstoff­preise, die Aktienkurse und die Konjunktur brachen nacheinan­der ein. Es kam zu drastischen Zinssenkun­gen, dennoch liehen sich die Menschen kein weiteres Geld mehr. Der Grund: Kaum jemand nimmt einen Kredit auf und investiert, wenn er ängstlich in die Zukunft blickt. Da können die Zinsen noch so niedrig sein. Um diese Nachfragelücke zu füllen, begann man weltweit, eine Idee von John Maynard Keynes umzusetzen und Kon­junk­tur­pro­gramme aufzulegen, so wie zur Blütezeit des Key­ne­sian­is­mus nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wer ist schuld?

Die Banker hatten viel zu lange viel zu großzügig Kredite ausgegeben – zunächst aufgrund der In­trans­parenz der Fi­nanzin­stru­mente, aber auch, um ihre kurzfristi­gen Boni und Gewinne zu maximieren. Dennoch weisen die Banker die Ve­r­ant­wor­tung für das Desaster von sich und verteidigen ihre Instrumente und deren gesamtwirtschaftlichen Nutzen bis aufs Messer. Doch in der Zeit key­ne­sian­is­cher Wirtschaft­spoli­tik von 1951 bis zur Ölkrise 1973 lag das Weltwirtschaftswach­s­tum über dem der Folgejahre – auch ohne solche Fi­nanzin­stru­mente. Die Kritik an den Banken trägt allerdings Züge einer Hexenjagd: Es ist unsinnig, die Banker einerseits wegen le­icht­fer­tiger Kred­itver­gabe zu beschimpfen und sie an­der­er­seits aufzu­fordern, durch Kred­itver­gabe die Wirtschaft anzukurbeln. Ebenso wenig wie sich die Krise allein den Banken anlasten lässt, kann man die Ratin­ga­gen­turen, Hedgefonds oder Fi­nan­za­uf­se­her dafür ve­r­ant­wortlich machen. Falsch waren vielmehr die ökonomischen Theorien, denen sie alle folgten. Es handelt sich um ein in­tellek­tuelles Versagen.

Rationale Erwartungen und effiziente Märkte

Die zeitgenössische Wirtschaftswis­senschaft hat versagt. Sie hat die Jahrhun­dertkrise, die wir erlebt haben, weder kommen sehen, noch kennt sie ein Rezept, das uns vor künftigen Krisen schützen könnte. Ihr Kern ist eine verrückte Idee, die „Theorie der rationalen Erwartungen“, an die die meisten Mainstream-Ökonomen glauben. Demnach machen alle Mark­t­teil­nehmer im Durch­schnitt zutreffende Vorhersagen über künftige Preise. Seit Jahrzehnten verbreiten Ökonomen die Schlussfol­gerung, dass alle Mark­tergeb­nisse effizient seien. Krisen sind demnach die Ausnahme, und jedes Mal folgt ihnen eine adäquate Anpassung – fertig. Diese Lehre hat die aktuelle Krise letztlich verursacht. Die Debatte darüber, warum es zum weltweiten Debakel gekommen ist, ist eine Neuauflage des Streits, der sich nach der Großen Depression entwickelte. Kon­ser­v­a­tive Ökonomen weisen die Schuld – genau wie damals – der allzu laxen Geldpolitik der Fed zu: Zu niedrige Zinsen hätten zu einer Geld­schwemme geführt. Dagegen betrachten Ökonomen, die den Ansichten von Keynes folgen, den weltweiten Anstieg der Ersparnisse als Ursache der Krise.

„Keynes gibt uns die richtige Art von Theorie zur Hand, auch wenn sie naturgemäß nicht das letzte Wort zu Ereignissen Jahrzehnte nach seinem Tod sein kann.“

Die zeitgenössischen Ökonomen lassen sich zwei Denkschulen zuordnen. Die Neok­las­siker vertreten hauptsächlich die Theorie der rationalen Erwartungen. Sie arbeiten häufig mit math­e­ma­tis­chen Modellen. In der Annahme, dass Märkte effizient sind, entwarfen sie Risiko­man­age­ment­mod­elle, die die Fi­nanzin­dus­trie auf immer neue Felder ausweitete. Kred­itrisiken, Mark­trisiken, Katas­tro­phen­risiken – alles wurde versichert. Viele dieser Risiken sind aber schlicht nicht berechenbar. So ignoriert z. B. die Theorie der sta­tis­tis­chen Nor­malverteilung, die von vielen Banken angewendet wird, dass Risiken miteinander verflochten sind. Zudem sind Wahlausgänge oder andere so genannte politische Risiken nicht vorherse­hbar. Das erklärt die Überraschung neok­las­sis­cher Ökonomen angesichts der Krise und ihre Unfähigkeit, sie zu erklären.

„Die Wirtschaftswis­senschaft – die wis­senschaftliche Un­ter­suchung des wirtschaftlichen Lebens – hat sich als im höchsten Grad unfähig erwiesen, diese Jahrhun­dertkrise zu erklären.“

Dieses Schicksal teilen die Neok­las­siker mit den Neukey­ne­sian­ern. Zwar berücksichtigen letztere in ihren Modellen politische In­ter­ven­tio­nen, sie un­ter­schei­den zwischen kurz- und langfristiger Sicht und führen Ab­we­ichun­gen vom rationalen Ideal auf In­for­ma­tion­sprob­leme zurück. Doch auch sie folgen zu einem großen Teil dem neok­las­sis­chen Denkgebäude: Sie gehen grundsätzlich von rationalen Erwartungen aus und überschätzen die Logik im men­schlichen Verhalten. Darum erleben derzeit nicht die Neukey­ne­sianer ein Comeback, sondern Keynes’ Theorien.

Keynes – damals modern, heute modern

Der Abschied von der neok­las­sis­chen Lehre ist überfällig. Die Idee der freien Mark­twirtschaft, der Politiker wie Reagan und Thatcher folgten, steht für eine veraltete wirtschaftswis­senschaftliche Lehrmeinung, die schon früher einmal von einer modernen abgelöst wurde: dem Key­ne­sian­is­mus. Keynes wies bereits vor 70 Jahren darauf hin, dass die Menschen sich in einer Krise nicht einfach den neuen Koordinaten anpassen. Sie sind verun­sichert, fürchten mögliche Zukun­ftsszenar­ien, und warten schlicht ab. Diese Starre lähmt das Wirtschaft­sleben. Keynes bot zwei zusammengehörende Lösungen für dieses Problem. Erstens sollte die Wirtschaft in dieser Situation vom Staat stimuliert werden. Diesen Rat haben die Länder in der derzeitigen Krise beherzigt. Zweitens sollte der Staat durch Regulierung dafür sorgen, dass sich derartige Krisen künftig nicht mehr oder zumindest nur noch in abgeschwächter Form ereignen. Und dieser Aufgabe sind die Staaten – wie man an den halb­herzi­gen Reformen in den USA und der EU sieht – noch nicht nachgekom­men.

Verbreitete Vorurteile gegen Keynes

Viele Leute haben ein Zerrbild der key­ne­sian­is­chen Lehren in ihrem Kopf. Haben Sie auch den Eindruck, Keynes sei Sozialist gewesen? Glauben Sie, er habe für hohe Staatss­chulden, Steuern und Staat­saus­gaben plädiert? Und haben Sie auch gehört, dass Keynes ein Befürworter der Inflation war? All das ist nicht korrekt. Wovon er vielmehr überzeugt war, ist die Neigung des Marktes zu starken Schwankun­gen. Seine wirtschaft­spoli­tis­chen Absichten zielten darauf, diese Pen­de­lauss­chläge zu minimieren. Seine moralischen Überzeu­gun­gen hatten in­di­vid­u­al­is­tis­che Wurzeln, nicht kollek­tivis­tis­che. Er befürchtete, dass politische Extremisten die Verlierer des Mark­t­sys­tems in­stru­men­tal­isieren könnten, um der Zivil­i­sa­tion – darunter verstand er den Frieden, die Freiheit und die Märkte – ein Ende zu bereiten. Darum ordnete er der Politik die Aufgabe zu, Vollbeschäftigung anzustreben.

In­ter­diszi­plinäre Ökonomie

Philosophie, Geschichte, Psychologie: Keynes integrierte Erken­nt­nisse mehrerer geis­teswis­senschaftlicher Disziplinen in die Volk­swirtschaft­slehre. Letztlich war er kein typischer Ökonom: Er bewegte sich außerhalb der Denkmuster damaliger wie heutiger Ökonomen. Er konnte überzeugen, sein Ausdruck war brillant. Dabei kam ihm der Kontakt mit Künstlern und Schrift­stellern zugute. Deren Geld war sein Startkap­i­tal, das er für Speku­la­tion­s­geschäfte nutzte. Nach mehreren Krisen und damit verbundenen Vermögensver­lus­ten stellte er fest, welch wichtige Rolle Erwartungen an der Börse und im Geschäftsleben spielen. Dieses Wissen münzte er in eine Theorie um. Zockte er anfangs noch, schwenkte er schließlich um auf das Prinzip „kaufen und halten“. Dem entsprach seine Überzeugung, dass in Volk­swirtschaften stabile In­vesti­tio­nen nötig sind.

Keynes’ Theorie

Nach Keynes werden die Menschen nicht von der „un­sicht­baren Hand“ des Marktes (Adam Smith) und damit von den jeweiligen Knappheiten gesteuert, sondern von Kon­ven­tio­nen. Damit sind Annahmen über die Zukunft, sozusagen Faustregeln, gemeint, von denen die Menschen überzeugt sind. Sie setzen den Rahmen für das menschliche Verhalten und sorgen, falls die Annahmen weit verbreitet sind, für massenhaft gle­ichgerichtetes Verhalten – was z. B. steigende oder fallende Aktienkurse zur Folge haben kann.

„Keynes war kein Ver­staatlicher, er war noch nicht einmal ein sonderlich großer Regulierer.“

Nicht der Rationalität, sondern der Un­sicher­heit räumte Keynes einen wichtigen Platz in seinem Theoriegebäude ein. Dem gängigen Argument, jedes Angebot schaffe sich seine eigene Nachfrage, widersprach er ebenso wie der Annahme, dass jeder Markt zum Gle­ichgewicht und damit letztlich zur Vollbeschäftigung tendiere. Es stimmt nämlich nicht, dass alles, was gespart wird, für In­vesti­tio­nen zur Verfügung steht. Dies ist z. B. dann nicht der Fall, wenn die Menschen aus Zukun­ft­sangst Geld horten. Für die Weltwirtschaft­skrise ergibt sich somit folgende Erklärung: Verun­sicherte Menschen konsumieren weniger und sparen mehr, doch die Ersparnisse werden nicht investiert, sondern dem Kreislauf entzogen. Daraus folgt, dass die In­vesti­tio­nen stark schwanken. An dieser Stelle sollte Staat gemäß Keynes als Nachfrager auftreten und so den Schwankun­gen ent­ge­gen­s­teuern.

Bilanz der key­ne­sian­is­chen Praxis

Das Viertel­jahrhun­dert nach dem Zweiten Weltkrieg gilt als Goldenes Zeitalter des Key­ne­sian­is­mus. Rund um den Globus fühlten sich Regierungen für Wachstum und Beschäftigung ve­r­ant­wortlich. Viele Märkte wurden reguliert und In­sti­tu­tio­nen wie der In­ter­na­tionale Währungsfonds und das Währungssys­tem von Bretton Woods, die wirtschaftliche De­pres­sio­nen verhindern sollten, wurden ins Leben gerufen. Den Erfolg erlebte Keynes nicht mehr mit, er starb 1946.

„Die Neukey­ne­sianer stellen den gesunden Men­schen­ver­stand über die Logik, während die neok­las­sis­chen Ökonomen die Logik über den gesunden Men­schen­ver­stand stellen. Damit stehen die Politiker vor einer wenig benei­denswerten Wahl.“

Dass seine Lehre von vielen fehlerhaft in­ter­pretiert wurde, war ihm allerdings bewusst. In den USA beispiel­sweise etablierte sich ein „Bas­tard-Key­ne­sian­is­mus“. Dessen Vertreter befürworteten Keynes’ Hand­lungsempfehlun­gen, nicht aber sein the­o­retis­ches Gebäude. Solche Vere­in­nah­mungen hat Keynes geduldet: Ihm lag mehr daran, die Politik zu bee­in­flussen als die Theorie.

„In der Haup­trich­tung der heutigen ökonomischen Theorie spielt die Mathematik eine noch größere und der gesunde Men­schen­ver­stand praktisch keine Rolle mehr, und damit ist sie weiter von der key­ne­sian­is­chen Ökonomie entfernt als je.“

Das Goldene Zeitalter ging in den 1970er Jahren zu Ende, als sich durch Niedrigzin­spoli­tik und Bud­get­de­fizite das Problem der Inflation einstellte. Darauf reagierte die ökonomische Zunft mit Theorien, die in wesentlichen Punkten eine Abkehr von key­ne­sian­is­chen Lehren darstellten. Dass die Politik diesem Wandel folgte, lag auch an der Lobbyarbeit der Profiteure von Steuersenkun­gen. Bei allen Fehlern und aller Selbstüberschätzung, die die key­ne­sian­is­che Praxis zuweilen kennze­ich­neten: Die Ar­beit­slosigkeit in den In­dus­tri­es­taaten ist heute höher, die weltweite Wach­s­tum­srate niedriger als damals.

Keynes’ Comeback

Die aktuelle Krise hat nicht nur ein in­tellek­tuelles Versagen marktgläubiger Ökonomen und Zen­tral­banker an den Tag gebracht, sondern auch ein moralisches. Statt Keynes’ ethischem Ziel, dem „guten Leben“, zu folgen, ist für sie das Geld der einzige Wert, der zählt. Nötig ist darum auch eine Reform des Wirtschaftsstudi­ums. Künftige Ökonomen sollten sich – so wie Keynes – nicht als Math­e­matiker, sondern als Geis­teswis­senschaftler begreifen und Erken­nt­nisse aus Philosophie, Soziologie und Geschichte einbeziehen.

„Es wäre großartig, wenn Dozenten und Studenten der Wirtschaftswis­senschaften gezwungen wären, sich mit Dozenten und Studenten der Philosophie oder Geschichte auszu­tauschen.“

Keynes würde heute vermutlich folgende Maßnahmen vorschlagen: Im Fi­nanzsek­tor muss das risiko­r­e­iche In­vest­ment­bankgeschäft strikt von anderen Geschäften getrennt werden. In­vest­ment­banken dürfen z. B. nicht von einer staatlichen Ein­la­gen­sicherung profitieren. Staatss­chulden sind im Krisenfall durchaus ein hilfreiches Instrument, solange die Politiker sich von der Illusion ve­r­ab­schieden, die Konjunktur bis ins Detail steuern zu können. Wech­selkurse sollten staatlich kon­trol­liert werden. Dann wären Un­gle­ichgewichte wie das durch den Überkonsum der USA und die Sparwut Chinas ausgelöste nicht mehr möglich.

„Keynes wäre kein glühender Befürworter der Glob­al­isierung gewesen, und das nicht nur aus Gründen der Vorsicht.“

Sofern es nicht gelingt, Ar­beit­slosigkeit mit anderen Mitteln abzubauen, ist laut Keynes sogar Pro­tek­tion­is­mus erlaubt: Etwas unrentabel zu produzieren ist besser, als gar nichts zu produzieren. Vollbeschäftigung ist das oberste Ziel, dem alle anderen un­terzuord­nen sind.

Über den Autor

Robert Skidelsky lehrte als Professor politische Ökonomie an der britischen Universität Warwick. Er ist einer der bekan­ntesten Keynes-Bi­ografen.