Erfolg durch positives Denken

Buch Erfolg durch positives Denken

Ariston,
Erstausgabe:1960


Rezension

Die Ursprünge des berühmten „Yes, we can!“ dürften u. a. in diesem neu aufgelegten Klassiker aus den 60er Jahren liegen. Napoleon Hill machte das mit­tler­weile sprichwörtlich gewordene „positive Denken“ erst richtig populär. Man soll an sich glauben und, egal was passiert, in allen Situationen nur die guten Aspekte sehen. Als Mittel zum Zweck rät Hill, sich Ziele zu suchen. Das würde ein pro­fes­sioneller Coach un­ter­schreiben. An vielen Stellen des Buches würde ein solcher aber auch die Nase rümpfen, etwa beim Thema Au­to­sug­ges­tio­nen. Mit­tler­weile werden diese von der Wis­senschaft eher kritisch gesehen und gelten als nur bedingt wirksam. Wenn Hill mit Logik nicht weiter ar­gu­men­tieren kann, empfiehlt er, um Gottes Rat und Führung zu bitten. Seine sich wieder­holen­den Ratschläge untermalt er mit Fall­beispie­len – allesamt natürlich mit Happy End. Auch wenn der Leser oft das Gefühl hat, dem Versuch einer semi­pro­fes­sionellen Gehirnwäsche ausgesetzt zu sein, bietet Hill etliche Denkanreize für ein Leben mit einer positiven Einstellung. Wer das sucht, dem kann BooksInShort diesen Klassiker empfehlen. Aber Achtung: Hoher Phrasendresch-Fak­tor!

Take-aways

  • Er­fol­gre­iche Menschen haben eine positive Geis­te­shal­tung. Sie können jeder Situation etwas Positives abgewinnen.
  • Finden Sie heraus, was Sie wollen. Ein Ziel zu haben, spornt Sie an.
  • Negativen Gedanken können Sie mit logischem Denken begegnen. Lassen Sie aber nicht ausschließlich Ihren Verstand regieren.
  • Au­to­sug­ges­tio­nen wirken unbewusst und senden Botschaften an Ihr Bewusstsein.
  • Un­zufrieden­heit ist eine In­spi­ra­tionsquelle. Es lohnt sich immer, nach „noch etwas“ zu suchen.
  • Tragen Sie stets Bleistift und Papier bei sich und notieren Sie sich Ihre Gedanken auf der Stelle.
  • Probleme sind ein Geschenk: An ihnen wachsen Sie.
  • Um reich zu werden, investieren Sie 15 Minuten am Tag in Studieren, Planen und Denken.
  • Glauben Sie an Ihren Erfolg und geben Sie niemals auf.
  • Eine positive Geis­te­shal­tung wird auch Ihrer Gesundheit guttun.
 

Zusammenfassung

Denken Sie positiv!

Warum sind manche Menschen er­fol­gre­icher als andere? Ganz einfach: Sie haben eine positive Geis­te­shal­tung (PGH). Im Unterschied zu Menschen, die negativ denken, gewinnen sie ihrem Leben immer etwas Positives ab. Eine positive Haltung erhält man allerdings nicht von heute auf morgen. Am Anfang sollten Sie sich auf einige Dinge besinnen: Akzeptieren Sie sich selbst als den wichtigsten heute lebenden Menschen. Erkennen Sie, was Sie wirklich wollen, und konzen­tri­eren Sie sich nur darauf.

„Die eine Kraft – PGH – trägt uns nach oben und sichert vielen für immer eine Spitzen­po­si­tion.“

Lassen Sie sich von den Nachteilen, die eine Sache mit sich bringen mag, nicht entmutigen – oft steckt ein noch größerer Vorteil darin. Der Base­ball­spieler Clem Labine beispiel­sweise war bekannt für seine außergewöhnliche Wurftechnik. Diese hatte er einem verkrümmten Finger zu verdanken, der nach einem Bruch falsch zusam­mengewach­sen war. Bei einem Wurf versetzte er dem Ball einen solchen Drall, dass dieser eine mehrfach geschwun­gene Kurve flog, wofür Labine berühmt wurde. Hätte er sich von Verletzung und Missbildung entmutigen lassen, wäre er nicht in die Sport­geschichte eingegangen. Was lernen Sie daraus? Schöpfen Sie aus einer anfänglichen Un­zufrieden­heit Inspiration. Not macht bekanntlich erfind­erisch. Es gibt immer einen positiven Ausweg. Geben Sie nicht auf und halten Sie es mit sich selbst wie Henry Ford mit seinen Ingenieuren, als sie vor der Entwicklung des V8-Motors ka­pit­ulieren wollten: „Weit­er­ar­beiten!“

„Der Aus­gangspunkt jeden Erfolges ist Ziel­stre­bigkeit, verbunden mit PGH.“

PGH ist wichtig für den Erfolg. Jedes Ziel im Leben erfordert eine solche Geis­te­shal­tung. Egal was Sie erreichen wollen, ohne PGH werden Sie Miss­geschicke erleben. Und natürlich gibt es neben PGH noch weitere Er­fol­gsprinzip­ien – Sie können sie bei allen er­fol­gre­ichen Menschen beobachten.

Fangen Sie mit Ihren Zielen an

Die Welt dreht sich weiter, egal ob Sie etwas tun oder nicht. Doch Sie können die Dinge bee­in­flussen, indem Sie die Zügel in die Hand nehmen und Ihre Ziele selbst bestimmen. Finden Sie zuerst heraus, was Sie wollen. Erst wenn Sie eine klare Vorstellung von Ihren Zielen haben, werden Sie sie auch erreichen können. Probieren Sie eine Au­to­sug­ges­tion wie die folgende aus: „Was mein Geist erfassen und glauben kann, kann er auch ver­wirk­lichen!“ Sobald Sie wissen, wohin die Reise gehen soll, können Sie starten. Sie werden einen Ansporn haben und die Initiative ergreifen. Sie werden überlegen, denken und Ihre Ressourcen einteilen, um das Ziel zu erreichen. Ihnen werden kreative Lösungen und neue Ideen einfallen. Ihre Begeis­terung wird täglich wachsen, und letztlich werden Sie sogar Spaß an der Arbeit haben.

„Es gibt geistige Spinnweben, die das Denken fast jedes Menschen beeinträchtigen.“

Sollten Sie erst mal trotzdem erfolglos bleiben, geben Sie nicht der Welt die Schuld daran. Übernehmen Sie stattdessen die Ve­r­ant­wor­tung und beweisen Sie sich, dass Sie es können. Mit Ihren besonderen Fähigkeiten – und die haben Sie wie jeder andere Mensch auch – können Sie Ihre Probleme lösen. Haben Sie Mut und bleiben Sie am Ball, ohne Mühen zu scheuen. Manchmal ist es nützlich, große Ziele in viele kleine zu unterteilen und Schritt für Schritt den Berg des Erfolgs zu erklimmen.

Weg mit den Spinnweben

Jeder Mensch verfängt sich einmal in „geistigen Spinnweben“ – das sind negative Gedanken, Gefühle, Lei­den­schaften oder Gewohn­heiten. Sie werden sie los, indem Sie die Kräfte Ihres Un­ter­be­wusst­seins einsetzen. Geben Sie Ihren Gedanken den Kurs vor: Denken Sie logisch und brauchen Sie Ihren Verstand. Achten Sie jedoch bei der Analyse einer Situation darauf, dass Gefühl und Verstand sich die Waage halten. Wenn Sie etwas wirklich wollen, lassen Sie sich nicht immer nur von ver­nun­ft­getriebe­nen Warnungen aufhalten. Eine andere Möglichkeit, sich aus dem negativen Gedanken­netz zu befreien, ist die bereits erwähnte Au­to­sug­ges­tion. Das gesprochene Wort ist mächtig: „Ich kann es!“ wird Sie anspornen.

„Wer falsche Entschei­dun­gen trifft, weil er neuen Tatsachen nicht aufgeschlossen gegenübertritt – der ist unwissend.“

Wenn Sie sich mit anderen Menschen unterhalten, vergewis­sern Sie sich, dass Sie über das Gleiche sprechen. Wenn nicht, kann das zu Missverständnissen oder falschen Schlussfol­gerun­gen führen. Die schlimmsten geistigen Spinnweben entstehen allerdings durch Trägheit. Diese lähmt Ihre Tatkraft, schränkt Ihr logisches Denken ein und führt zu falschen Entschei­dun­gen.

Ihr Geist ist Ihr Potenzial

Die Kraft Ihres Geistes ist größer, als Sie vielleicht denken. Sie speist sich aus dem Bewusstsein und dem Un­ter­be­wusst­sein. Wenn Sie Au­to­sug­ges­tio­nen anwenden, sendet Ihr Un­ter­be­wusst­sein Ihrem Bewusstsein automatisch Botschaften, die Ihr Verhalten bee­in­flussen. So wie bei Ralph Weppner: Nach einem Herzanfall lag er im Wachkoma. Er konnte klar denken, sich aber nicht bewegen. Die Ärzte gaben ihn fast auf, doch das ließ Ralph nicht zu. Er sagte zu sich: „Ich kann es, wenn ich nur glaube, dass ich es kann!“ Er versuchte so lange, ein Augenlid zu bewegen, bis es ihm endlich gelang, woraufhin die Ärzte sich wieder intensiv um ihn kümmerten. Sie sehen: Au­to­sug­ges­tion kann Wunder bewirken. Legen Sie sich einen Satz an Au­to­sug­ges­tio­nen zu, die Sie sich immer wieder vorsprechen.

„Wo bei einem Versuch nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen ist, versuche es auf jeden Fall! Tu es gleich!“

Falls sie doch einmal scheitern sollten, nutzen Sie die bereits genannte Inspiration der Un­zufrieden­heit. Es gibt immer ein „noch etwas“ – suchen Sie es und finden Sie es. Vielleicht war es genau das fehlende Teil für den Erfolg. Thomas Edison hat Tausende Versuche durchgeführt, bis er die Glühbirne erfand. Alle Misserfolge ve­r­an­lassten ihn, nach „noch etwas“ zu suchen. Genau das fand er dann auch. Denken auch Sie immer daran, dem Bestehenden etwas Neues hinzuzufügen. Manchmal kann ein Scheitern auch zu neuen Erfolgen führen. Christoph Kolumbus scheiterte in seinem Vorhaben, Indien per Schiff zu erreichen, aber er entdeckte den bis dato unbekannten Kontinent Amerika.

„Misserfolg kann in Erfolg verwandelt werden – wenn man nicht aufgibt, wenn man stattdessen immer wieder sucht.“

Ein Tipp: Machen Sie es wie Albert Einstein, der für seine Berech­nun­gen und spontanen Einfälle immer Papier und Bleistift in der Tasche hatte. Sobald Sie einen Geis­tes­blitz haben, schreiben Sie ihn auf. Das Un­ter­be­wusst­sein antwortet auf Ihre Fragen und Ideen gern dann, wenn Sie nicht damit rechnen.

Fünf geistige Mittel zum Erfolg

Sie haben gelernt, dass Ihr Geist der Schlüssel zum Erfolg ist. Die folgenden fünf „geistigen Waffen“ helfen Ihnen:

  1. Sehen Sie Probleme als Chancen: Mit PGH erkennen Sie, dass Sie an jedem gelösten Problem wachsen; Ihre Weisheit, Ihre menschliche Größe und Ihre Erfahrungen nehmen zu. Analysieren Sie Probleme immer bezüglich ihrer Chancen und Vorteile.
  2. Schauen Sie genau hin und blicken Sie in die Zukunft: Geistige Kurzsichtigkeit lähmt. Betrachten Sie jede Situation ganz genau und versuchen Sie zu verstehen, was Sie sehen. Vielleicht liegt der Erfolg schon vor Ihren Augen. Und schauen Sie in die Zukunft – dabei helfen Ihnen Ihre Ziele.
  3. Legen Sie jetzt los: Spornen Sie sich selbst an. Sagen Sie sich: „Tu es gleich!“, wenn Ihnen ein Gedanke kommt. Handeln Sie sofort, wenn sich ein solcher Selb­st­starter aus Ihrem Un­ter­be­wusst­sein meldet.
  4. Motivieren Sie sich: Hoffnung ist ein Wun­der­mit­tel, das Ihnen Ansporn liefert. Mit PGH und Au­to­sug­ges­tio­nen können Sie sie nähren.
  5. Motivieren Sie andere: Sie begeistern andere, indem Sie sich selbst begeistern. Spornen Sie sich selbst durch Au­to­sug­ges­tion und die anderen durch Suggestion an. So wird Ihnen Ihr Umfeld helfen, erfolgreich zu sein.

Werden Sie reich

Um Reichtum geradezu magnetisch anzuziehen, investieren Sie täglich 15 Minuten ins Studieren, Denken und Planen. Notieren Sie Ihre Ideen. Wenn Sie eine Idee haben, die Sie verfolgen wollen, legen Sie Ihre Ziele fest: schriftlich, mit zeitlicher Frist und hohen An­forderun­gen. Stellen Sie sich vor, wo und wer Sie in zehn Jahren sind; dieses Bild sollte Ihnen ein Ansporn sein. Ganz wichtig: Machen Sie den ersten Schritt am besten gleich. Vor allem dann, wenn Sie nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen haben.

„Je mehr Sie mit anderen teilen, desto mehr werden Sie besitzen.“

Was Ihr Geld angeht: Sparen Sie ein Zehntel Ihres Einkommens und legen Sie es alle sechs Monate günstig an. Lassen Sie sich dabei von Fachleuten beraten. Betrachten Sie Bankiers als Ihre Freunde – sie wünschen Ihnen Erfolg und unterstützen Sie mit Krediten. Mithilfe anderer Leute Geld kommen Sie leicht zu Reichtum. Borgen Sie sich also ohne Scheu Geld. Dabei sollten Sie jedoch immer darauf achten, dass Sie rechtschaf­fen, ehrlich und redlich sind. Legen Sie dem Geldgeber einen Plan vor, der ihm verdeut­licht, was er gewinnt. Gle­ichzeitig sollte der Plan auch Ihnen Vorteile sichern.

Lieben Sie Ihren Job

Jammern Sie nicht über Ihre Arbeit – betrachten Sie sie lieber durch die Brille einer positiven Geis­te­shal­tung. Lernen Sie Ihren Beruf von Grund auf, mit allen Regeln und Ver­fahrensweisen. Als Profi setzen Sie regelmäßig Ihre Ziele fest und glauben daran, dass Sie sie erreichen werden. Spornen Sie sich jeden Tag selbst an, so wie der er­fol­gre­iche Verkäufer Jerry Asam. Er sagte zu sich: „Ich fühle mich gesund! Ich fühle mich glücklich! Ich fühle mich großartig!“ Lernen Sie von Jerry auch, niemals aufzugeben: Durch seinen Glauben an den Erfolg schaffte er es innerhalb eines Nachmittags, die restlichen 20 Verkäufe zur Erreichung seines Wochenziels abzuschließen.

„Eine positive Geis­te­shal­tung wirkt positiv auf Ihre Gesundheit – sie zieht gute Gesundheit magnetisch an.“

Nervt Sie die Routine an Ihrem Job, dann finden Sie etwas, was Sie die Routine vergessen lässt – vielleicht können Sie Ihre Arbeit mit einem größeren Ziel verknüpfen. Entwickeln Sie in jedem Fall die Inspiration der Un­zufrieden­heit. Und helfen Sie anderen Menschen – auch das motiviert. Geben Sie, ohne eine Belohnung zu fordern; teilen Sie mit anderen: Ihr Wissen, Ihr Können, Ihre positive Geis­te­shal­tung. Sie werden dadurch glücklicher werden.

PGH für Ihre Gesundheit

Positives Denken kann durchaus anstrengend sein. Wenn Sie müde und ausgelaugt sind, laden Sie Ihre Batterien wieder auf und lassen Sie sich nicht entmutigen. Eine ausgewogene, vi­t­a­m­in­re­iche Ernährung und die Fokussierung auf die Dinge, die Sie wirklich wollen, werden Ihnen Kraft geben. Wenn Sie sich in PGH üben, wird sich das auch positiv auf Ihre Gesundheit auswirken. PGH muss Ihr Bewusstsein und Un­ter­be­wusst­sein durch­drin­gen, dann verschafft es Ihnen Glücksgefühle. Werfen Sie den Ballast ab und richten Sie sich nach den positiven Dingen aus. Entledigen Sie sich dessen, was Sie behindert.

Das Lesen von Selb­sthil­febüchern

Ein Ratschlag am Schluss: Wenn Sie Selb­sthil­fe­lit­er­atur lesen, konzen­tri­eren Sie sich. Betrachten Sie den Autor als Ihren Freund, der nur für Sie geschrieben hat. Re­flek­tieren Sie und finden Sie heraus, was Sie wollen. Fischen Sie diejenigen Aspekte aus Selb­sthil­febüchern heraus, die für Sie relevant sind. Nutzen Sie das Wissen für Ihr Leben und werden Sie ein besserer Mensch.

Über die Autoren

Napoleon Hill arbeitete als Journalist, befragte zahlreiche er­fol­gre­iche Menschen nach ihren Er­fol­gsrezepten und beriet schließlich Persönlichkeiten wie die US-Präsidenten Woodrow Wilson und Franklin D. Roosevelt. Er gründete eine Stiftung zur Verbreitung der „Wis­senschaft des persönlichen Erfolgs“, der er bis zu seinem Tod im Jahr 1970 vorstand. W. Clement Stone war ein überaus er­fol­gre­icher Ver­sicherung­sun­ternehmer.