Das intelligente Unternehmen

Buch Das intelligente Unternehmen

Mit der Supply-Chain-Idee den globalen Wettbewerb gewinnen

Springer,


Rezension

Es gibt eine ganze Reihe von Er­fol­gsrezepten für Ihr Unternehmen, die können Sie alle nacheinan­der aus­pro­bieren. Sie können sich aber auch auf die Philosophie des Autors Otto Wassermann beschränken und die mit Konsequenz durchziehen. Sehr detailliert zeigt er Lösungswege, beschreibt die von ihm kreierte Sim­u­la­tion­ssoft­ware und erläutert alle Vorzüge der Sup­ply-Chain. Dabei trägt er auch der Zeitk­nap­pheit eiliger Leser Rechnung, indem er das komplette Problem in einer vo­r­angestell­ten Kurzfassung auf den Punkt bringt. BooksInShort.​com empfiehlt dieses Buch Un­ternehmern aller Branchen, die mit einfachen und logischen Massnahmen ihre Erträge steigern und die Zukunft ihres Un­ternehmens sichern wollen.

Take-aways

  • Verlassen Sie einge­fahrene Gleise, denn die führen nicht in die Zukunft.
  • Konzen­tri­eren Sie sich auf Geschäftsprozesse mit höchster Kun­den­rel­e­vanz.
  • Die besten Mitarbeiter haben Sie schon, Sie müssen sie nur noch ökonomisch einsetzen.
  • Lange Ma­te­r­ial-Durch­laufzeiten sind der Tod Ihres Erfolges.
  • Hören Sie auf, Ressourcen zu ver­schwen­den!
  • Es bringt nichts, wenn sich jeder um alles kümmert und dann doch keiner ve­r­ant­wortlich ist.
  • Sie müssen vorher wissen, wo ein Engpass auftritt, um ihn verhindern zu können.
  • Machen Sie aus Ihren Mi­tar­beit­ern Mi­tun­ternehmer, denn wo Goliath zu schwerfällig ist, kann David flink agieren.
  • Beschränken Sie sich auf Ihre Kernkom­pe­ten­zen.
  • Schaffen Sie Hierarchien ab, dann werden die Wege kürzer und Ihre Mitarbeiter haben mehr Spass an ihren Leistungen.
 

Zusammenfassung

Es ist ganz einfach

Wie sieht es mit Ihren Liefer­t­er­mi­nen aus? Können Sie sie überhaupt zuverlässig benennen und auch einhalten? Sind Sie schneller als die Konkurrenz? Wenn Sie jetzt nicht überall bedenkenlos Ja sagen konnten, sollten Sie schleunigst aufhören, sich an alte Zöpfe zu klammern. Gehen Sie neue Wege. Die Vo­raus­set­zun­gen: Intelligenz, Mut, Neugierde, Begeis­terung. Das bringen Sie doch mit, oder? Haben Sie schon gemerkt, dass die Welt sich verändert? Reagieren Sie darauf und behalten Sie dabei auss­chliesslich Ihre Kunden im Auge. Vergessen Sie allen Op­por­tunis­mus; es ist ganz leicht, die richtigen Lösungen zu finden, wenn

  • Sie aus dem Ideen­re­ich­tum Ihrer Mitarbeiter schöpfen,
  • Ihnen gute zwis­chen­men­schliche Beziehungen zu allen Ihren Mitmenschen wichtig sind,
  • Sie schlicht und einfach logisch denken und
  • Sie die lieben Gewohn­heiten ad acta legen.
„Das in­tel­li­gente Unternehmen soll so exzellent organisiert arbeiten, dass kein Wet­tbe­wer­ber seine Leistungen ter­mintreuer, flexibler und schneller erbringen kann.“

Was machen eigentlich die vielen Leute in Ihrem Unternehmen? Da wuselt es emsig in Ihren Gängen, von den Kun­den­be­treuern über die Disponenten bis zu den Buchhaltern, überall ist mächtig viel los. Aber wer ist letztlich ve­r­ant­wortlich für den Ertrag Ihres Un­ternehmens? Genau genommen nur die A-Geschäftsprozesse, und das sind die mit der höchsten Kun­den­rel­e­vanz: Ange­bot­ser­stel­lung, Auf­trags­bear­beitung, Ma­te­ri­alfluss, Steuerung der Prozesstreiber, Pro­duk­ten­twick­lung und Rekla­ma­tions­bear­beitung. Konzen­tri­eren Sie sich künftig mehr darauf. Das ist Ihre Kernkom­pe­tenz. Lagerkon­trolle, Rechnungsprüfung, Lohnabrech­nung, das alles können externe Di­en­stleis­ter besser. Und Sie haben den Kopf frei für den Erfolg.

Sie sind der Beste

Sie sind Ihrer Konkurrenz überlegen, wenn Sie ter­mintreuer, flexibler und schneller sind. Worauf warten Sie also? Sie haben genau zwölf Monate Zeit, dann müssen die Durch­laufzeiten und die Vorräte um 50 %, die Gemeinkosten um 20 % gesunken sein, die Termintreue muss bei 100 % liegen und die Produktivität um mindestens 10 % gestiegen sein. Kriegen Sie das hin? Was haben Sie für Mitarbeiter? Hoffentlich die bestaus­ge­bilde­ten der Welt. Auch die tollste EDV-Anlage kommt an die Sensibilität, Kompetenz und Entschei­dungsfähigkeit Ihrer Mannschaft nicht ran. Handeln Sie nach dem ökonomischen Prinzip: Hamstern Sie weder Material noch Mitarbeiter vor­sicht­shal­ber für den Tag X und brennen Sie auch nicht auf Sparflamme, sorgen Sie vielmehr dafür, dass alle benötigten Ressourcen ter­min­gerecht und kostengünstig bere­it­ste­hen.

Alle Ampeln auf Grün

Sie trauen der Sache nicht so ganz? Spielen Sie den Prozess von der Auf­tragsan­nahme bis zum Liefer­t­er­min doch mal durch. Wo gibt es Engpässe und wo Überfluss? Sagen Sie den Liefer­t­er­min erst zu, nachdem Sie diese Probleme beseitigt haben. Wie hoch sind die Ma­te­r­ial-Durch­laufzeiten? Verfolgen Sie mal so ein einzelnes Teil, Sie werden sich wundern, wie viele Stunden es irgendwo herumliegt.

„Der in­tel­li­gente Unternehmer weiss, dass alles, was im Unternehmen geschieht, auf seine vorhandenen und poten­ziellen Kunden aus­gerichtet sein muss: Das Einzige, was zählt, ist der Kunde.“

Optimieren Sie die in­ner­be­triebliche Sup­ply-Chain in Ihrem Unternehmen. Die grössten Er­tragsre­ser­ven stecken im Auftrags- und Ma­te­ri­al­durch­lauf. Kehren Sie mit dem eisernen Besen: Es darf keine Engpässe mehr geben, sie ramponieren sonst die gesamte Leistungsfähigkeit Ihres Un­ternehmens. Wie sieht der Ressourcenbe­darf aus Kundenaufträgen und Planzahlen aus? Passen Sie das Ressource­nange­bot an, und zwar zu 100 %. Nur so bleibt alles schön im Fluss. Sie finden, das sei Utopie? Na gut, dann überlassen Sie den Markt halt der Konkurrenz. Es gibt genügend Unternehmen, die aus der Vision längst Realität gemacht haben. Das gibt es schon, das "termintreue und lukrative, engpass- und ver­schwen­dungs­freie Unternehmen". Wollen Sie nun dabei sein, oder nicht?

Aller guten Dinge sind drei

Sie möchten so richtig pro­fes­sionell das ökonomische Prinzip ver­wirk­lichen und gute Gewinne machen? Führen Sie Ihr Unternehmen mit Intelligenz und setzen Sie zielführend drei Massnahmen durch:

  1. Das Supply Chain Management (SCM) übernimmt die Ve­r­ant­wor­tung dafür, dass Termine eingehalten werden, die Durch­laufzeiten ständig kürzer werden und der Leis­tung­sprozess ökonomisch wird. Behandeln Sie diese Mitarbeiter gut, diese Leute sind aus­ge­sprochen er­tragsrel­e­vant, deshalb sollten sie Ihnen auch direkt unterstellt sein.
  2. Sup­ply-Chains werden vi­su­al­isiert. Was passiert, wenn Sie Stücklisten und Arbeitspläne verknüpfen? Ihre Mannschaft lernt, in Prozessen zu denken, und rennt nicht länger mit Abteilungs-Scheuk­lap­pen durch den Arbeitstag; endlich blicken alle durch, weil die Prozesse transparent werden, und Sie können später ganz leicht einen Di­en­stleis­ter, Lieferanten oder Kunden in die Sup­ply-Chain mit aufnehmen.
  3. Planen Sie die Zukunft. Ist das re­al­isier­bar? Wenn Sie her­aus­finden, wo Engpässe auftreten oder Kapazitäten nicht genutzt werden, dann ja. Sie müssen das aber wissen, bevor es eintritt. Wollen Sie das aus dem Kaffeesatz lesen oder die Karten befragen? Verlassen Sie sich lieber auf die Sup­ply-Chain-Sim­u­la­tion. Dann sehen Sie auf Knopfdruck, wo es wahrschein­lich haken wird. Was haben Sie davon? Es geht Ihnen kein Auftrag mehr den Bach runter, weil Sie rechtzeitig eingreifen können.

Aktion Eichhörnchen künftig gestrichen

Brauchen Sie das eigentlich alles, was da in Ihrem Unternehmen so auf Halde liegt? Damit binden Sie nur Ihr wertvolles Kapital. Hören Sie auf mit der Vor­ratswirtschaft, legen Sie eine Obergrenze für Ihre Kap­i­tal­bindung fest und ordnen Sie diese Aufgabe dem Supply Chain Management zu. Wie lange bleiben die Vorräte in Ihrem Unternehmen? Gibt es noch Rückstände? Sehen Sie zu, dass die Vorräte zu Umsatz werden, das verringert die Kap­i­tal­bindung um ein Drittel. Ausserdem weiss der Einkauf endlich, wie er seine Zeit sinnvoll nutzen kann: mit Beschaf­fungs­mar­ket­ing, denn jetzt darf er also "just in time" ordern. Dann sammeln Sie jetzt gar nichts mehr? Fallen Sie nicht von einem Extrem ins andere! Was Sie brauchen, ist ein Sicher­heits­be­stand für die einzelnen Teile. Den dürfen Sie nicht un­ter­schre­iten, sonst sägen Sie an dem Ast, auf dem Sie sitzen. Ist ein Teil leben­snotwendig, normal wichtig oder kann es schnell beschafft werden? Intelligenz bedeutet ja auch, dass Sie flexibel sein müssen.

Verkaufen mit Plan

Sie möchten auf Ihren Produkten nicht sitzen bleiben, sondern sie absetzen? Auch den Absatz kann man planen, und zwar marktnah. Sie haben sicher ein Produkt mit dem höchsten Deck­ungs­beitrag. Also verkaufen Sie das jetzt auf Teufel komm raus? Dann brauchen Sie dafür Überstunden und Son­der­schichten und wahrschein­lich gehen Sie Pleite, weil andere Arbeitsplätze in Ihrem Unternehmen tatenlos vor sich hin schimmeln und viele Vorräte Rost ansetzen.

„Welche Investition ist lukrativer als das nachhaltige Senken der Durch­laufzeiten?“

Sie haben Maschi­nenka­pazitäten frei und Vorräte übrig? Wenn Sie dafür jetzt einen Auftrag hereinholen, ist der Zusatzum­satz zu 100 % Ertrag. Gehen Sie mal durch Ihr Werk und machen Sie alle Maschinen ausfindig, die irgendwie nicht so stark ausgelastet sind. Und dann bieten Sie sich als verlängerte Werkbank an und nutzen freie Ressourcen. Daraus entsteht der er­trags­max­imierende Verkauf­s­plan. Alles was Sie tun müssen ist, ein wenig vo­rauszu­denken. In­tel­li­gente Unternehmer können das. Und sorgen Sie dafür, dass der Dialog zwischen Verkauf und Supply Chain Management nicht abreisst.

Hier kocht der Chef?

Selbst wenn Sie ein begnadeter Gourmet sind - lassen Sie die Kantine einen Fachmann betreiben. Er kann das besser. Und auch wenn Ihre Frau das Haus blitzblank hält: Für die Reinigung Ihrer Firma beauftragen Sie bitte einen Spezial­is­ten. Das ist doch logisch, meinen Sie? Warum beschränken Sie sich dann nicht bei allen Vorgängen in Ihrem Unternehmen auf Ihre Kernkom­pe­tenz? Sie würden sich eine Menge Arbeit, Zeit und Geld sparen, wenn Sie künftig nur noch das machen, was Sie nach­weis­lich besser, schneller und kostengünstiger als Ihre Konkurrenz können. Nehmen Sie ein Blatt und einen Stift und teilen Sie alle Ihre kosten­rel­e­van­ten Vorgänge in drei ver­schiedene Spalten auf: Kernkom­pe­tenz - weiss nicht genau - bestimmt nicht. Ahnen Sie schon, wohin das führt? Sie können das auch von in­ter­na­tional er­fol­gre­ichen Konzernen lernen, die lagern auch alles aus, was nicht in ihre direkte Kernkom­pe­tenz fällt. Dann dürfen Sie sich schon bald über einen niedrigen Break-even-Point freuen.

David gegen Goliath

Was zeichnet Ihre Mitarbeiter aus? Ihr Kreativitäts- und Problemlösungspoten­zial. Und wie machen sie das zunichte? Durch Hierarchien. Wenn Sie möchten, dass Ihre Mitarbeiter auch die Leistungen erbringen, zu denen sie durchaus in der Lage sind, dann bieten Sie ihnen ein entsprechen­des Umfeld an. Machen Sie sie zu Mi­tun­ternehmern. Das kann genauso ein einzelner Spezialist sein wie eine Gruppe von fünf oder auch zwanzig Mi­tar­beit­ern.

„Eine un­verzicht­bare Vo­raus­set­zung für den Erfolg ist die aktive, vor­be­halt­lose Unterstützung dieser neuen Or­gan­i­sa­tion durch die Un­ternehmensführung.“

Wollen Sie Ihren Angestell­ten eine Freude machen? Nicht nur an Weihnachten? Dann lassen Sie sie ihr Wissen einbringen und zum Erfolg Ihres Un­ternehmens beitragen. Nehmen Sie die Leute ernst, bauen Sie eine ver­trauensvolle Un­ternehmen­skul­tur auf. Nur so macht Arbeit Spass. Und nur so schaffen Sie ein zukun­ftsweisendes In­no­va­tion­sklima. Sie werden überrascht sein, mit welch mark­twirtschaftlich aus­gereiften Ideen Ihre Leute zu Ihnen kommen. Schliesslich sind sie diejenigen vor Ort, die am besten und auch schnellsten erkennen, welche Abläufe verbessert und vereinfacht werden könnten. Und wenn jemand einen re­al­isier­baren Verbesserungsvorschlag hat, dann stecken Sie den Gewinn nicht in die eigene Tasche. Sie wollten doch ein in­tel­li­gen­ter Unternehmen sein, also entlohnen Sie Ihre Wertschöpfer auch un­ternehmerisch. Bloss weil Sie ein so netter Chef sind, werden Ihre Leute kaum mehr Leistung bringen. Die möchten schon Cash sehen. Zahlen Sie künftig nicht mehr bloss ein Gehalt, sondern einen Grundlohn (Tarif) und eine Mark­t­preiskom­po­nente. Dazu gibt es den Gewinnbonus, den Mitarbeiter, Fach- oder Führungskräfte dann erhalten, wenn sie eine er­tragsrel­e­vante Verbesserung in die Tat umgesetzt haben. Was glauben Sie, wie so was anspornt!

Stille Post oder offener Dialog?

Da hat ein Mitarbeiter an der Basis, ein Prozesstreiber, einen Vorschlag und dann rennt er von Pontius zu Pilatus, bis er endlich in den oberen Hi­er­ar­chieebe­nen angelangt ist - vielleicht hat er sein Anliegen bis dahin vergessen. Was Sie brauchen, ist eine möglichst flache Auf­bauor­gan­i­sa­tion. Das Supply Chain Management kom­mu­niziert direkt mit den Prozesstreibern. Erstens kommen die Botschaften dann auch heil an, nichts geht unterwegs verloren, und zweitens fühlen sich die Mitarbeiter der Basis wie mündige Menschen, denen man durchaus gewisse Kom­mu­nika­tionsfähigkeiten zutraut. In­tel­li­gente Unternehmer möchten auch in­tel­li­gente Mitarbeiter. Wozu brauchen Sie jetzt noch Ihre Meister? Die dürfen sich endlich wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe widmen und ihre Mitarbeiter betreuen, und zwar zu 100 %. Dass sich dabei die Un­ternehmen­skul­tur ändert, ist klar. Aber das ist auch gut so. Der Fachar­beiter diskutiert direkt mit dem Supply Chain Management, mit den Führungskräften. Da macht Leistung doch tatsächlich Spass!

Über den Autor

Der Inhaber der Wassermann AG in München, Otto Wassermann, hat seine eigene Philosophie, wenn es um Un­ternehmens­ber­atung geht. Er setzt auf Logik und rasche Um­set­zbarkeit. Wassermann, der Maschi­nen­bau studiert hat, weiss um das Potenzial, das in Intelligenz, guter Ausbildung und Ideen­re­ich­tum steckt. Mit seinem er­fol­gre­ichen Konzept ist Wassermann mit­tler­weile Marktführer in Deutschland für Sup­ply-Chain-Man­age­ment-Or­gan­i­sa­tio­nen.